24.11.2017rss_feed

BRS-Kommentar: Tierschutz ist Staatsziel – auch bei der Ausfuhr von Tieren

Das Entsetzen bei Verbrauchern und Landwirten ist groß. Die ZDF Reportage 37° berichtete unter anderem von der Ausfuhr von Rindern in die Türkei. So geht man nicht mit Tieren um, ist die einhellige Meinung.

Als Konsequenz fordern Bauernverbände und Tierschutzverbände den Stopp der Ausfuhr von Schlachtrindern in Drittstaaten. Das ist nachvollziehbar. Diese Ausrichtung hat die Bundesregierung bereits. Sie lehnt seit vielen Jahren Vereinbarungen zur Ausfuhr von Schlachtrindern in Drittländer ab. Dies zeigt Wirkung: Aus Deutschland werden nur noch wenige Schlachtrinder in Drittländer geliefert.

Diese Maßnahmen auf EU-Ebene zu heben und alle EU-Mitgliedsstaaten mit ins Boot zu bekommen, muss das Ziel der Bundesregierung sein. Das wird in lange, zähe Verhandlungen münden.

Kurzfristig hilft dies den Transporteuren, den Landwirten und den Rindern nicht. Die Bundesregierung muss alle Mitgliedsstaaten zu einer konsequenten Einhaltung der europäischen Tierrtransportverordnung drängen. Die Versorgung der Tiere muss oberstes Gebot sein. Kurzfristig müssen Versorgungs- und Unterbringungsmöglichkeiten für Rinder an der türkischen Grenze zur Verfügung gestellt werden. Jeder, der sich erschrocken zeigt, könnte einen Teil zur Finanzierung beitragen.

Ansonsten passiert das Gleiche wie immer: Tierschutzorganisationen finden die schwarzen Schafe, der Zuschauer schlussfolgert, dass diese Bedingungen überall herrschen, alle verlieren sich in anklagenden Reden und schön geschriebenen Forderungen und Kommentaren. Und in ein paar Jahren zeigen wir uns entsetzt über die nächsten erschreckenden Bilder (bl).