11.10.2013rss_feed

Die häufigsten Irrtümer beim Spermaeinkauf

Die Produktion von qualitativ hochwertigem Sperma hat für die Schweinebesamungsstationen im ZDS-Verbund vorrangige Bedeutung. Sie dokumentieren dies mit dem Logo KB-Qualität nach ZDS-Standard. Der Standard garantiert ein wissenschaftsbasiertes Qualitätsmanagement- und Fortbildungssystem, das vom Förderverein für Biotechnologieforschung gefördert und von akkredierten spermatologischen Referenzlabors begleitet wird.
In der Praxis herrschen vielfach noch typische Irrtümer vor, die zur Fehleinschätzung der Spermaqualität im Sauenbetrieb führen. Z.B. Je frischer, desto besser oder das Sperma muss kühl im Betrieb ankommen. Das ist falsch.

Hierzu liegen Forschungsergebnisse aus wissenschaftlichen Untersuchungen vor, die von den KB-Stationen im ZDS finanziert wurden.

  1. Das Sperma muss kühl im Betrieb ankommen. FALSCH!
    Langsames Abkühlen des Spermas auf die gewünschte Lagerungstemperatur von 16 bis 18 Grad Celsius ist vorteilhaft für die Spermaqualität, weil Ebersperma sehr kälteschockempfindlich ist. Die Lagertemperatur sollte 15 Grad Celsius nicht unterschreiten.

  2. Je frischer, desto besser. Nicht unbedingt!
    Entscheidender als das Spermaalter in den ersten drei Tagen sind die schonenden Spermaverarbeitung mit kontrolliertem Temperaturverlauf und gute Lagerbedingungen auf dem Betrieb.

  3. Je mehr, desto besser. FALSCH!
    Es gibt einen Schwellenwert für die Spermienzahl in der Besamungsportion, oberhalb dessen die Fruchtbarkeit nicht steigerbar ist. Dieser Wert ist für jeden Eber unterschiedlich und hängt von der Spermaqualität ab. Der ZDS-Standard hat eine Mindestzahl von 1,8 Mrd. Spermien pro Besamungsportion definiert. Neuere Untersuchungen zeigen jedoch, dass auch mit geringerer Spermienzahl sehr gute Fruchtbarkeitsergebnisse erzielbar sind - je nach Eber.

  4. Spermaqualität macht 50 % des Befruchtungserfolges im Betrieb aus. FALSCH!
    Unter praxisüblichen Bedingungen liegt der Einfluss des Spermas auf den Befruchtungserfolg im Sauenbetrieb nur zwischen 5 bis 7 %. Der Haupteinfluss liegt im Besamungsmanagement. Daher ist in den ZDS-Qualitätsstand eine Repro-Expertenschulung integriert - für die Sicherstellung des bestmöglichen Besamungsergebnisses im Kundenbetrieb.
    Die Wahl des richtigen Ebers hat aber sehr wohl Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit des Ferkelerzeugerbetriebes. Unabhängige Untersuchungen belegen wirtschaftliche Vorteile von aktuell bis zu 65 Euro je Wurf.

Auszug aus Nutztier Spezial RindSchweinSchaf (1/2013): Der Weg nach vorn. Spermaqualität in der Schweinebesamung, Prof. Dr. Dagmar Waberski, Dr. Martin Schulze


mit freundlicher Genehmigung der

succidia AG
Rösslerstraße 88
64293 Darmstadt

Telefon 06151/360 56 0
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Der ZDS-KB-Qualitätsstandard in aller Kürze

  • Spermaverarbeitung und Qualitätsmanagement nach dem ZDS-Handbuch

  • Systematisches Qualitätsmanagement mit Controlling durch Experten der Referenzlabors

  • Fort- und Weiterbildung des KB-Stationspersonals

  • Durchführung von Ringtests

  • Jungeberselektion nach ZDS-Gewährschaftsrichtlinien

  • Beistandsvertrag in Krisensituationen

  • Definition eines Produktionsstandards

  • Förderung praxisnaher Forschungsprojekte zur Qualitätssicherung in KB-Stationen

  • Transfer der Forschungsergebnisse und deren Umsetzung auf KB-Stationen


Kontakt

Förderverein Biotechnologieforschung e.V. (FBF)
Adenauerallee 174 53113 Bonn
Tel: +49 (0) 228 / 91 447 25
Fax: +49 (0) 228 / 91 447 45
Mail: info@fbf-forschung.de

Zentralverband der Deutschen Schweineproduktion e.V. (ZDS)
Adenauerallee 174; 53113 Bonn
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Fax: (0228) 91447 45
e-Mail: info@zds-bonn.de