16.12.2020rss_feed

Belgisches Pilotprojekt zur Kohlenstoffbindung

Fünf Landwirte aus Beernem kooperieren in einem Pilotprojekt, um Kohlenstoff auf dem Gemeindegebiet zu binden. Hierbei leiten Experten Landwirte an, Maßnahmen zur Reduktion von CO2 umzusetzen. Die Gemeinde wird von Inagro unterstützt; das Unternehmen ist Partner in einem europäischen Projekt namens Carbon Farming. Daneben ist auch der Zusammenschluss der Landwirte in Vlaanderen Boerennatuur Vlaanderen beteiligt. Auf der Grundlage wissenschaftlicher Untersuchungen haben wir eine Reihe von ober- und unterirdischen Techniken ausgewählt, die ein Landwirt einsetzen kann, um CO2 aus der Atmosphäre dauerhaft im Boden zu binden, erzählt Evelien Lambrecht, Projektleiterin von Inagro, während einer Informationsveranstaltung für Landwirte. Pflanzen und Nutzpflanzen wandeln CO2 aus der Luft in Biomasse um, auf diese Weise wird Kohlenstoff gebunden. Ein paar Beispiele für angewandte Techniken sind der Einsatz von Deckfrüchten, keine Bodenbearbeitung und gutes Weidemanagement. Auch Feldränder mit tief wurzelnden Pflanzenarten binden Kohlenstoff aus der Atmosphäre in Pflanze und Boden. Mehr Kohlenstoff im Boden (durch organische Substanz) hat auch den Vorteil, dass der Boden widerstandsfähiger gegenüber klimatischen Extremen ist. Mit den angewandten Techniken binden Landwirte etwa 3,2 t Kohlenstoff auf 5 ha Boden, was dem Ausstoß von 5 Autos pro Jahr entspricht. Im Pilotprojekt wird den Landwirten eine monetäre Entschädigung von der Gemeinde gezahlt, die damit die Emissionen ihres eigenen Fuhrparks kompensieren will. Weitere Untersuchungen müssen zeigen, ob lokale Unternehmen CO2-neutral werden wollen, indem sie die Landwirte für ihre Bemühungen bezahlen.