12.02.2018rss_feed

Tierschutzprobleme bei unseren Nachbarn

Die belgische Schweinebranche wollte ab 2018 auf die betäubungslose Ferkelkastration verzichten. So wurde es auch im Koalitionsvertrag fixiert. Jetzt rudert die Regierung zum Schutz der eigenen Ferkelerzeugung zurück. Es gebe weder eine zuverlässige Methode zur Detektion des Ebergeruchs, noch eine praktikable, flächendeckende Alternative zur Kastration. Belgien hat daher beschlossen, an der bisherigen Form der Kastration festzuhalten. So viel Einsicht, die letztlich dem Tierschutz dient, wünschen sich die deutschen Schweinehalter von Ihrer Bundesregierung und der Politik auch. Mit der bisherigen Haltung in Teilen der Tierärzteschaft und dem zuständigen Ministerium wird ein Strukturwandel zu Gunsten ausländischer Ferkelerzeuger - Deutschland importiert mehr als 11 Mio. Ferkel - billigend in Kauf genommen. Ähnlich pragmatisch wie die Belgier handelt derzeit die dänische Regierung. Sie greift Ihren Ferkelerzeugern unter die Arme, in dem sie eine Lokalbetäubung durch den Landwirt nach entsprechender Sachkundeschulung zulässt.
Dafür tut sich dort ein anderes Problem auf. Die Tierschutzauflagen des staatlichen Tierwohllabels können von den Schweinehaltern wohl nicht erfüllt werden. Ein Kupierverzicht ist bereits in der Einstiegsstufe Pflicht. Damit wiederholen sich in Dänemark die Erfahrungen, die Deutschland bereits seit Jahren in zahlreichen Projekten gemacht hat: DIE Lösung gibt es nicht. Der Bundesverband Rind und Schwein e.V. lädt einmal jährlich zum Erfahrungsaustausch ein.
Mehr dazu lesen Sie in der aktuellen SuS, Ausgabe 1/2018, ab Seite 22.