11.05.2017rss_feed

Was kann die Landwirtschaft aus der Insolvenz von "Solarworld" lernen?

Das Bonner Unternehmen Solarworld hat lt. Medienberichten soeben Insolvenz angemeldet. Mitarbeiter bangen um ihre Jobs. Als Ursache für die Insolvenz werden die Billigangebote aus Asien genannt.
Der Autor Daniel Wetzel sieht das in seiner Analyse für Die Welt ("An der Pleite ist Sonnenkönig Asbeck vor allem selbst schuld") differenzierter. Es habe schlicht an Innovationen gefehlt, um sich vom Massenmarkt abheben zu können, so der Autor.

Was hat das mit der dt. Landwirtschaft zu tun? Eine ganze Menge. Die deutsche Wirtschaft ist Weltmeister bei der Fertigung von Qualitätsprodukten und muss es auch sein. Ein Land ohne nennenswerte Rohstoffquellen, kann im Weltmarkt i.d.R. nur konkurrieren, wenn es sich qualitativ abhebt. Nicht umsonst steigen Lebensmitelexporte: hohe Produktions- und Qualitätsstandards wecken Begehrlichkeiten. Der Vorwurf der Ressourcenverschwenung durch Veredlung über den Tierdarm zielt daher ins Leere: bei Rohstoffexporten ist Deutschland i.d.R. nicht konkurrenzfähig. Kritiker mögen einwenden, dt. Landwirte mögen sich dann nur auf den Binnenmarkt konzentrieren. Bei abgeschotteten Märkte macht das sogar Sinn. In einem Land, das mit mehr als 120 Ländern Handelsabkommen unterhält, dagegen nicht. Außerdem vergessen Kritiker, dass Arbeitsteilung nicht nur volkswirtschaftlich, sondern auch aus Umweltschutzgründen sinnvoll sein kann. Wer es mit dem Klimaschutz ernst meint, müsste die Tierhalter in Deutschland stärken.(sk)