Biosicherheit in der Schweinehaltung: Verantwortung übernehmen – Risiken minimieren
Die Anforderungen an Schweinehalterinnen und Schweinehalter steigen kontinuierlich – nicht zuletzt durch die Bedrohung durch Tierseuchen wie Afrikanische Schweinepest (ASP) oder Maul- und Klauenseuche (MKS). In diesem Zusammenhang rückt das Thema Biosicherheit zunehmend in den Fokus. Was in der Praxis oft als bürokratische Hürde empfunden wird, birgt in Wahrheit großes Potenzial zum Schutz der Tiergesundheit und der gesamten Branche.
Praktische Unterstützung statt erhobenem Zeigefinger
Ein gelungenes Beispiel für einen praxisorientierten Ansatz ist die Risikoampel der Universität Vechta. Das kostenfreie Online-Tool ermöglicht eine anonyme Einschätzung der Biosicherheit im eigenen Betrieb – unabhängig davon, ob es sich um Offenstall- oder geschlossene Haltungssysteme handelt. Der strukturierte Fragenkatalog hilft dabei, Schwachstellen im Betrieb zu erkennen und gezielt zu verbessern – und das ganz ohne erhobenen Zeigefinger.
Förderprogramme gewinnen an Bedeutung
Auch auf Landesebene tut sich etwas: In Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Baden-Württemberg wird die Biosicherheitsberatung inzwischen gezielt gefördert. Ziel ist es, landwirtschaftliche Betriebe für wirksame Biosicherheitsmaßnahmen zu sensibilisieren und sie bei der Umsetzung zu unterstützen.
BRS fordert bundesweite Förderung
Um den Schutz der Tiergesundheit in deutschen Schweineställen langfristig zu sichern, spricht sich der Bundesverband Rind und Schwein (BRS) für eine bundeseinheitliche Förderung aus. Denn nur wenn alle Schweinehalterinnen und Schweinehalter erreicht werden, können Biosicherheitsmaßnahmen ihre volle Wirkung entfalten.