31.01.2017rss_feed

Feinstaubhysterie zu Sylvester?

Auch wenn das private Silvesterfeuerwerk einmal im Jahr zu einer Grenzwertüberschreitung beiträgt und die Lärm- und Geruchsbelästigung zurecht nicht jedem gefällt, ist weder das Böllern selbst besonders giftig, noch hat es im Jahresverlauf große Auswirkungen. Zu diesem Ergebnis kommen Prof. Dr. Jörg Peterund Katja Fels (Pressestelle RWI) in der Unstatistik für den Monat Januar 2017. Die Wissenschaftler widersprechen damit einer Pressemeldung des Umweltbundesamtes, die die zum Jahreswechsel in die Luft geblasene Menge Feinstaub (PM10) mit rd. 4.000 Tonnen angeben - soviel wie rd. 15 Prozent der jährlich im Straßenverkehr abgegebenen Feinstaubmenge. Laut RWI habe der Spitzenwert für Leipzig bei beachtlichen 1.860 Mikrogramm pro Kubikmeter und für Berlin bei 647 Mikrogramm pro Kubikmeter gelegen. Bereits in der zweiten Nacht seien in diesen Städten keine Grenzwertüberschreitung mehr feststellbar gewesen und - bisher gebe es keine Belege für gesundheitliche Risiken durch punktuell sehr hohe Feinstaubbelastungen bei gesunden Menschen. Der EU-Richtwert list bei 50 Mikrogramm pro Kubikmeter und darf an 35 Tagen des Jahres nicht überschritten werden.
Zum Vergleich: Für drei Milliarden Menschen in Entwicklungsländern, die ihre Mahlzeiten mangels Strom und Gas mit Feuerholz zubereiten, sind durchschnittliche Feinstaubbelastungen von etwa 900 Mikrogramm pro Kubikmeter tagtäglich Realität, schreiben die Autoren.
Übrigens: Laut Europäischer Lebensmittelbehörde EFSA soll jeder gesunde Mensch am Tag in seinem Stoffwechsel stolze 70 Gramm Formaldehyd erzeugen.