04.01.2017rss_feed

Streit um Nitratbericht der Bundesregierung

Nitrat im Grundwasser ist ein ernstes Problem. Deshalb hat die EU-Komission ihre Mitgliedsstaaten verpflichtet, die Nitratgehalte im Grundwasser zu überwachen und regelmäßig Bericht nach Brüssel zu erstatten. Dort wird dann beurteilt, ob nationale Maßnahmen zur Reduzierung der Gehalte wirken oder nicht. Im schlimmsten Fall drohen Vertragsverletzungsverfahren, wie zuletzt gegen Deutschland.
Dabei scheint die Berichterstattung aus Deutschland nach Brüssel nicht unumstritten und das Bundesumweltministerium musste selber erkennen, dass die Anzahl der Meßstellen nicht repräsentativ ist und damit auch ein Vergleich mit anderen Ländern kaum möglich ist. Für den Bericht 2016 wurde nachgebessert: anstatt 162 wurden für den aktuellen Bericht 700 Messstellen ausgewertet. Aber auch diese Anzahl bleibt weit hinter der Anzahl Messtellen anderer Mitgliedsstaaten zurück und soll lt. Experten immer noch nicht repräsentativ für die landwirtschaftliche Nutzung in Deutschland sein. Dazu kommt, dass die Ergebnisse genutzt werden, um die Tierhaltung für die Überschreitung gesetzlicher Grenzwerte verantwortlich zu machen. Mit Zahlen, die der Bericht angeblich so nicht hergibt. Diese Kritik scheint auch bei dem ein oder anderen Journalisten angekommen zu sein. Auf eine offizielle Stellungnahme der Verantwortlichen indes wartet man vergeblich.