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BRS stellt Forderungen an die Koalitionäre: Tierwohl und Regionalität nur mit deutschen Betrieben

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Die Auswirkungen der Corona-Pandemie und der Afrikanischen Schweinepest haben den Druck auf die deutsche Schweinehaltung dramatisch verstärkt. Sinkende Preise für Schlachtschweine und Ferkel bei gleichzeitig rückläufiger Binnennachfrage nach deutschem Schweinefleisch bringen viele heimische Betriebe in Existenznot. Das gesellschaftliche Ziel einer nachhaltigen Umstrukturierung der Tierhaltung wird so nicht erreicht. Im Gegenteil: Viele, vor allem Familienbetriebe, werden ihre Tore für immer schließen müssen.

Wir, der Bundesverband Rind und Schwein e.V. und seine Mitglieder appellieren daher an alle Marktbeteiligten, insbesondere an den Lebensmitteleinzelhandel und die Fleischverarbeiter, das Ziel einer tierwohlkonformen Schweinehaltung tatsächlich zu verfolgen und damit die heimische Landwirtschaft nachhaltig zu stärken.

Die Verbraucherschaft wird dazu aufgerufen, ihr Einkaufsverhalten auf heimisches Schweinefleisch auszurichten und auf die Einhaltung der hohen deutschen Tierschutzstandards zu bestehen.

Der Bundesverband Rind und Schwein fordert

  • den Einzelhandel und Discount, die Hersteller und Gastronomie auf, den Lippenbekenntnissen nun auch Taten folgen zu lassen. Nur Tiere aus heimischer Schweinehaltung - und zwar bestenfalls von der Besamung bis zur Schlachtung – erfüllen die hohen Standards einer tierwohlkonformen Schweineproduktion. Die Wirtschaft darf sich nicht länger hinter den unzureichenden politischen Rahmenbedingungen verstecken.
  • den Lebensmitteleinzelhandel und die Lebensmittelhersteller auf, die Verbraucher transparent und glaubwürdig über die heimische Herkunft von Schweinefleisch und -erzeugnissen zu informieren. Neben Tierwohl ist die Regionalität zentraler Aspekt einer nachhaltigen Schweineproduktion – von der Sauenhaltung und Ferkelerzeugung bis zum Mast- und Schlachtschwein. So können Verbraucher durch ihr Einkaufsverhalten einer Verlagerung der Sauenhaltung und Ferkelerzeugung in andere Länder entgegenwirken.
  • die Politik auf, mit der Gesetzgebung verlässliche und langfristige Rahmenbedingungen für einen erfolgreichen Umbau der Tierhaltung zu schaffen. Aktuelle Änderungen der Rechtslage bei gleichzeitig unklarer Finanzierung des angestrebten Umbaus haben die Situation für viele investitionsbereite Betriebe noch unsicherer werden lassen. Der gesellschaftlich geforderte Umbau der heimischen Schweinehaltung zu mehr Tierwohl und einer regionalen Wertschöpfung kann nur erreicht werden, wenn landwirtschaftliche Betriebe in Deutschland eine gesicherte Zukunft haben.

Der Bundesverband Rind und Schwein bietet allen Marktbeteiligten an, den nachhaltigen Umbau der deutschen Schweinehaltung zu mehr Tierwohl und Regionalität – von der Ferkelerzeugung bis zum Mastschwein- aktiv mitzugestalten. Die Zeit zum – gemeinsamen - Handeln ist jetzt gekommen!


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