BRS News
Kosten einer nachhaltigen Landwirtschaft
Auf der Internetseite www.agrarfakten.de äußert sich eine Gruppe erfahrener Agrarwissenschaftler zu landwirtschaftlichen Themen, mit dem Bestreben, Zerrbildern über die moderne Landwirtschaft belegte Fakten entgegenzusetzen. Ein neues Agrarfakten-Papier zu "Kosten einer nachhaltigen Landwirtschaft" wurde aktuell freigeschaltet. Darin wird die nachhaltige Landwirtschaft aus betriebswirtschaftlicher Sicht behandelt. Auf der Internetseite haben Leser auch die Möglichkeit, sich mit dem Inhalt zu identifizieren.
Die Bedeutung tierischer Nahrungsmittel im Ernährungsdiskurs
Wer den öffentlichen und akademischen Diskurs verfolgt, muss zu dem Ergebnis kommen, dass Essen
keine private Angelegenheit mehr ist. Selbst staatliche Stellen versuchen, Einfluss bis auf den Teller zu nehmen. Als Gründe wird auf Gesundheit und das Klima verwiesen. Pflanzliche Nahrungsmittel schneiden dabei meist besser ab, als tierische Nahrungsmittel. Das stößt zunehmend auf Kritik. Insbesondere die Empfehlungen der EAT-Lancet-Kommission mit dem Bestreben nach einer planetarischen Gesundheitsdiät und einer großen Nahrungsmitteltransformation werden wissenschaftlich hinterfragt. Wer sich mit dem Thema intensiver beschäftigen möchte, kann dies u.a. anhand eines englischsprachigen Thesenpapieres machen. Autoren sind Frédéric Leroy von der Fakultät für Naturwissenschaften und Bioingenieurwissenschaften an der Universität in Brüssel, Belgien, und Adele H. Hite vom Ronin-Institut für unabhängige Stipendien in Montclair, USA.
Modellregion nachhaltige Nutztierhaltung Südniedersachsen
Das Projekt Modellregion nachhaltige Nutztierhaltung Südniedersachsen
hat als Ziel, alternative und nachhaltige Haltungssysteme von Nutztieren in der Landwirtschaft zu etablieren und regionale Wertschöpfungsketten – von Herstellung, Verarbeitung, bis hin zur Vermarktung – auszuweiten. Dazu sollen viehhaltende landwirtschaftliche Betriebe bei der Umstrukturierung von Altgebäuden und dem Bau neuer Ställe unterstützt werden. Im Rahmen des Projektes werden mit Fachleuten verschiedener Verarbeitungsstufen Tierwohlkriterien erarbeitet. Dazu werden Absatzwege vermittelt und Netzwerke zwischen verschiedenen Interessensgruppen gebildet. Im Rahmen der ML-Tour 2020
überreichte die Niedersächsische Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast den Bewilligungsbescheid an Hubert Kellner, Vorsitzender des Landvolks Göttingen. Der Besuch bildete den Start für die von Land und LEADER geförderte Modellregion. In der zweiten Jahreshälfte 2020 soll zunächst eine Machbarkeitsstudie durchgeführt werden, in der nötige Informationen gesammelt und Rahmenbedingungen zusammengetragen werden. Insgesamt werde für die Analyse und eine Machbarkeitsstudie rund 51.000 Euro benötigt. Das Land Niedersachsen gewährt für den Start rund 38.000 Euro. Die Modellregion kann dann ab 2021 entstehen.
Bundesverband Deutscher Gallowayzüchter lädt zum Einsteiger-Seminar ein
Am 17. und 18. Oktober 2020 lädt der Bundesverband der Deutschen Gallowayzüchter (BDG) zu einem Einsteiger-Seminar in Heidenrod ein. Eingeladen sind Züchter und Halter von Extensivrinderrassen. Das Seminar soll das Basiswissen für den Start einer Zucht oder Haltung vermitteln.
Online-Tool "KennDi" für Hofläden
In einem durch das Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) geförderten Projekt der Bioland Beratung und des Forschungsinstituts für biologischen Landbau (FiBL) wurden 53 Hofläden betriebswirtschaftlich ausgewertet und das Online-Tool KennDi
für einen individuellen Betriebsvergleich entwickelt. Mithilfe des Tools können Hofläden herausfinden, wie sie im Vergleich zu anderen Betrieben betriebswirtschaftlich abschneiden, und die eigenen Stärken und Schwächen ermitteln.
Jana und ihre Tiere
Die kuhbegeisterte Junglandwirtin Jana Hüsecken informiert in fünf Kurzfilmen über ihre Kälber, Kühe und Pferde und gibt damit einen Einblick in das Hofleben. Die Kurzfilme richten sich an Kinder und Jugendliche, sind aber auch für Erwachsene interessant. Unterstützt wird das Projekt vom Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband (WLV).
United Nations empörte mit Aufruf zu verringertem Fleischverzehr

Die Fleischindustrie sei für mehr Treibhausgasemissionen verantwortlich als die größten Ölkonzerne der Welt, schrieb United Nations kürzlich auf Twitter. Die Fleischproduktion würde zur Erschöpfung der Wasserressourcen beitragen und die Entwaldung vorantreiben. Mit einer Grafik rief die Organisation zur Verringerung des Fleischkonsums auf. Wissenschaftliche Begründungen fehlten der Meldung gänzlich, FAO - Informationen wurden ignoriert. Der Tweet löste einen Shitstorm aus, eine Vielzahl von Lesern postete diverse wissenschaftliche Gegenargumente und empörte sich über den Aufruf von United Nations. Wenige Tage später wurde der Tweet dann wieder gelöscht.
Ein Kommentar zum Gesetzentwurf gegen Werkverträge
In Rekordzeit hat sich die Bundesregierung auf einen Gesetzentwurf geeinigt, um die Fleischindustrie an die Kandare zu nehmen. Mit Arbeitsschutz in Corona-Zeiten hat das nicht viel zu tun, eher mit einer Treibjagd auf einen gefühlten Bösewicht
, kommentiert Simon Michel-Berger, Chefredakteur bei agrarheute
, den soeben vorgelegten Gesetzentwurf der Bundesregierung gegen Werkverträge in der Fleischindustrie.
Abgabe an Antibiotika in der Tiermedizin sinkt weiter

Die Menge der in der Tiermedizin abgegebenen Antibiotika in Deutschland ist im Jahr 2019 erneut zurückgegangen. Sie sank im Vergleich zum Vorjahr um 52,2 auf 670 Tonnen (minus 7,2 %) und erreichte damit das niedrigste Niveau seit der ersten Erfassung im Jahr 2011 mit 1.706 Tonnen. Das entspricht einem Rückgang in diesem Zeitraum von 60,7 %. Dies teilt das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) mit, das die Daten ausgewertet hat. Erfreulich ist vor allem, dass die abgegebenen Mengen der für die Therapie beim Menschen besonders wichtigen Fluorchinolone sowie Cephalosporine der 3. und 4. Generation auf den niedrigsten Wert seit 2011 sanken.
Drittes Gesetz zur Änderung agrarmarktrechtlicher Bestimmungen
Die Bundesregierung hat in ihrer heutigen Sitzung den von der Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, vorgelegten Entwurf eines Dritten Gesetzes zur Änderung agrarmarktrechtlicher Bestimmungen beschlossen. Die Gesetzesänderung ist notwendig, um Teile des Unterstützungspakets umzusetzen, das die Europäische Kommission Ende April aufgelegt hat, um von der Corona-Pandemie besonders betroffene landwirtschaftliche Sektoren mit außerordentlichen Maßnahmen zu unterstützen.
Konkret geht es um die folgenden die Durchführungsverordnungen zur Genehmigung von Vereinbarungen und Beschlüssen über Marktstabilisierungsmaßnahmen im Kartoffelsektor (EU) 2020/593, im Sektor lebende Pflanzen und Waren des Blumenhandels, Bulben, Zwiebeln, Knollen, Wurzelknollen und Wurzelstöcke, Schnittblumen und Pflanzenteile zu Binde- oder Zierzwecken (EU) 2020/594 sowie zu Vereinbarungen und Beschlüssen über die Planung der Erzeugung im Sektor Milch und Milcherzeugnisse (EU) 2020/599. Es geht um die Möglichkeit einer befristeten kartellrechtlichen Freistellung. Das EU-Recht ermöglicht in diesem Rahmen beispielsweise eine gemeinsame Mengenplanung, gemeinsame Maßnahmen zur Absatzförderung oder Marktrücknahmen.
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