BRS News

04.01.2019

"Digitale Kuh 3.0“ rückt Tiergesundheit in den Fokus

Milchkühe sind wie Hochleistungssportler – sie können nur dann eine gute Leistung bringen, wenn sie gesund sind. Es gibt bereits zahlreiche Möglichkeiten, die Milchleistung zu dokumentieren – Agrarwissenschaftler der Fachhochschule Südwestfalen kombinieren diese jetzt mit Daten zur Gesundheit der Tiere. Das Projekt Digitale Kuh 3.0 ist eine digital unterstützte Managementhilfe, mit der Landwirte ihr Haltungssystem individuell optimieren und damit die Tiergesundheit der Milchkühe verbessern können.
 
04.01.2019

Steht die Weidetierhaltung vor dem Aus?

BRS-Weideschild: Wölfe fressen kein Gras Wenn der Wolf nicht in das Jagdrecht aufgenommen werde, sei die Haltung von Kühen und Schafen auf Weiden kaum noch möglich. Diese Befürchtung äußerte Karlheinz Bunsen, jagd- und forstpolitischer Sprecher der FDP-Fraktion in einem Gespräch mit der Online-Redaktion der "Rheinischen Post" am 3. Januar 2019.

Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner hatte sich bereits im Juni 2018 ähnlich geäußert. Wir sind uns darüber einig, dass die Rückkehr des Wolfes nicht dazu führen darf, dass weniger Tiere im Freien gehalten werden können. Denn in der Konsequenz könnte es dazu führen, dass in bestimmten Regionen die Weidetierhaltung eingestellt werden muss, hieß es dazu in einer Pressemeldung des Ministeriums. Die Ministerin hatte Ende 2018 mit einem Brief an Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) nachgelegt und die Ressortkollegin gebeten, alle rechtlichen Möglichkeiten zur Reduzierung des Wolfsbestandes auszuschöpfen, die das internationale und europäische Artenschutzrecht bereithält.
 
04.01.2019

Novellierung des Tierzuchtrechts

hib - Die Gesetz- und Referentenentwürfe des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und die dazu eingegangenen Stellungnahmen können auf der Internetseite des BMEL abgerufen werden. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung (19/6632) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke (19/5969) zur Einflussnahme auf den Gesetzentwurf zur Neuordnung des Tierzuchtrechts durch Dritte hervor. Die Informationen dazu sind abrufbar unter BMEL.
 
03.01.2019

Emissionsminderung Rinderhaltung – Möglichkeiten und Grenzen

Unter dem Titel Milchviehhaltung – Lösungen für die Zukunft fand Ende November die Landtechnisch-Bauliche Jahrestagung 2018 in Grub statt. Mit Beiträgen aus Forschung, Beratung, und Praxis wurden aktuelle Themen zur zunehmenden Einflussnahme der Verbraucher, des Handels und der Politik auf die Milcherzeugung aufgegriffen. In einem Vortrag berichteten Dr. Brigitte Eurich-Menden, Ewald Grimm und Dr. Sebastian Wul über Grenzen und Möglichkeiten zur Emissionsminderung.

In der Rinderhaltung seien Maßnahmen zur Reduktion der Ammoniakemissionen im Stall möglich. Über die Verlässlichkeit der Emissionsminderung, wie vergleichsweise für die Abluftreinigung in der Schweinehaltung, gebe es keine Angaben. Für einige Maßnahmen lägen Ergebnisse aus den Niederlanden oder Dänemark vor, die von Genehmigungsbehörden in Deutschland jedoch meist nicht ohne weiteres anerkannt würden. Sie bedürfen einer Überprüfung unter Praxisbedingungen in Deutschland. Der Einsatz einzelner Maßnahmen sei derzeit durch rechtliche Vorgaben (Gülleansäuerung und Lagerung) nicht oder nur eingeschränkt möglich. Die geforderte Ammoniakemissionsminderung werde nicht allein durch Maßnahmen im Stall erreichbar sein. Sie sollten insbesondere durch Maßnahmen bei der Lagerung und Ausbringung der Wirtschaftsdünger ergänzt werden.
Den Bericht können Sie hier nachlesen.

 
03.01.2019

Sachkunde für den Milchsammelwagenfahrer - Leitfaden als vorläufige Endfassung jetzt verfügbar

VDM/SH – In Zusammenarbeit mit einer Arbeitsgruppe hat der Verband der Deutschen Milchwirtschaft den Leitfaden Sachkunde für den Milchsammelwagenfahrer überarbeitet. Grundlage war eine Aktualisierung der aus dem Jahr 2006 stammenden VDM-Sachkunde für den Milchsammelwagenfahrer. Der Leitfaden dient als Grundlage für die Schulung und Einweisung der Milchsammelwagenfahrer. Seine Anwendung stellt die Umsetzung der voraussichtlich in 2019 erscheinenden neuen Milch-Güteverordnung, der Verordnung zur Fortentwicklung des Milchgüterechts, sicher.

Angesichts der derzeit noch andauernden Überarbeitung der Milch-Güteverordnung ist der Leitfaden als Vorläufige Endfassung gekenzeichnet.
 
03.01.2019

Onlineumfrage zum Schulungs-/Qualifizierungsbedarf "betäubungslose Ferkelkastration"

Das Verbot der betäubungslosen Ferkelkastration rückt näher. Die Diskussionen um mögliche Alternativen und deren Auswirkungen nehmen zu. Dabei wird deutlich, dass unbedingt EU-weit einheitliche Vorgaben gelten müssen, um die Wettbewerbsfähigkeit der Ferkelerzeuger zu erhalten.
Die Landwirtschaftliche Rentenbank hat in diesem Zusammenhang das International FoodNetCenter der Universität Bonn und die EQAsce (Education Qualification Alliance) beauftragt, ein Koordinationsprojekt durchzuführen zur inhaltlichen, organisatorischen und technischen Harmonisierung von Qualifikationsnachweisen für alternative Verfahren zur betäubungslosen Ferkelkastration.

Eine Online-Umfrage soll dazu dienen, erste Einschätzungen zu Schulungsanforderungen, -bedarf und -angebot von Akteuren in der schweinefleischerzeugenden Kette zu ermitteln.
Teilnehmer haben die Möglichkeit, Bildungsgutscheine oder Eintrittskarten für Veranstaltungen der EQA im Rahmen der Internationalen Grünen Woche 2019 zu gewinnen.
 
03.01.2019

Power-Kalender 2019 des Vereins „Fleischerhandwerk – wir sind anders"

Fotomotive von Damen und Herren aus dem Fleischerhand, die stolz auf ihren Beruf sind, präsentieren sich im Power-Kalender 2019 des Vereins Fleischerhandwerk – wir sind anders erstmals gemeinsam. Das Feuer brennt weiter: Back to the Butcher Roots – Ursprung ist Zukunft – unter diesem Motto steht Kalender 2019. Gastgeber des Fotoshootings 2018 war Norbert Wittmann, Metzgermeister und Augsburger Fleisch-Sommelier, in dessen 1. Bayerischem Weißwurstmuseum auch die Präsentation im Herbst stattfand. Wer erfolgreich sein möchte, muss die Menschen mit Geschichten begeistern und Erlebnisse schaffen, wird der Experte im Internetportal Fleischnet.de zitiert. Ziel der Kalenderaktion ist es, auf das Fleischerhandwerk aufmerksam zu machen. Mit Erfolg: es seien v.a. junge Menschen mit der Aktion erreicht worden und das Handwerk sei in den vergangenen Jahren positiv wahrgenommen worden.

Den Kalender gibt es hier.
 
03.01.2019

Das Märchen von der Klimakuh

Wiederkäuer (Schafe, Ziegen, Kühe) gehören zu den wichtigsten landwirtschaftlichen Errungenschaften der Menschen. Ohne diese Tiere blieben drei Viertel der Landwirtschaftlichen Nutzfläche für die menschliche Ernährung ungenutzt. Trotzdem gerät die Kuh ins Visier der Umweltschützer. Dabei sind deutsche Rinder nur Statisten in der Klimabilanz der Bundesrepublik: Nach Angaben des Umweltbundesamtes trugen sie mit nur 1,82 Prozent zu den Gesamtemissionen Deutschlands im Jahr 2004 bei. Seitdem ist der Rinderbestand kontinuierlich gesunken, ohne das Mangel an tierischen Produkten wie Joghurt, Käse, Milch oder Rindfleisch herrschen würde. Das Zauberwort: Produktivitätssteigerung dank Effizienz und Innovatation.

Was das mit Emissionen und der Umwelt zu tun hat, erläutert die FAO in einem soeben veröffentlichten Bericht Supporting low emissions development in the Ethiopan daire cattle sector - Reducing enteric methane for food security and livelihoods. Die Milchviehhaltung gehört in Äthiopien (noch) zu fast jedem Haushalt, leider auf einem sehr niedrigen Leistungsniveau von im Mittel nur 250 kg Milch pro Kuh und Jahr. Könnte man die Leistung auf 900 kg steigern (in Deutschland beträgt die mittlere Milchleistung lt. BRS rd. 8.843 kg), könnten die Emissionen einer äthiopischen Milchkuh um 75 Prozent gesenkt werden. Lt. Bericht wurden die auf CO2-Äquivalent produktbezogenen Emissionen pro kg Milch in Äthiopien mit etwa 24,5 kg ausgewiesen. In Deutschland liegt dieser Wert bei etwa 1,1 kg.

Vergleichbare Untersuchungen sind aus Amerika und Kanada bekannt. Weiteres Effizienzpotential ist da, ohne auf dringend erforderliche Nahrung für eine steigende Weltbevölkerung verzichten zu müssen. Das kann der Export von deutscher Genetik und von Produktions-Know-How sein. Auch deutsche Betriebe haben noch Einsparpotential.
 
03.01.2019

Die "neuronalen Netzwerke" der Pflanzen - wenn Pflanzen "denken"

Pflanzen sind unterirdisch über hauchdünne Pilzfäden mit benachbarten Pflanzen verknüpft. In diesem Netzwerk findet ein reger Handel mit Nährstoffen statt, informiert der Journalist Janosch Deeg für das Internetportal Spektrum.de. Er macht auf Forschungsergebnisse aufmerksam, die darauf hindeuten würden, dass Pflanzen mittels des Pilzgeflechts auch kommunizieren – und einzelne Wissenschaftler ziehen bereits Parallelen zu neuronalen Netzwerken.
Tatsächlich beobachte man regelrechte Brutpflege, z.B. dann, wenn Pflanzen ihre Schößlinge unterirdisch mit Nährstoffen versorgen. Diese Strategie sei für das Überleben des Nachwuchses elementar.

Empfehlung: Lesenswert.
 
02.01.2019

Methanemissionen von Nutztieren ohne nachweisbaren Einfluss auf das Klima?

Dr. Albrecht Glatzle, Agrabiologe und Wissenschaftler von über 100 wissenschaftlichen Veröffentlichungen und zwei Lehrbüchern, behauptet, dass es keinerlei wissenschaftliche Belege für eine Beinflussung des Klimas durch die landwirtschaftliche Tierhaltung gebe. Darüberhinaus glaubt er, methodische Mängel bei der Berechnung des vom Menschen verursachten Teils der Nicht-CO2-Treibhausgasemissionen (Methan, Stickoxide) aus Agrarökosystemen gefunden zu haben. Er stellt die Bechnungsmodelle von IPCC und der FAO (Food Agriculture Organization) in Frage und beklagt, dass derartige Fehler systematisch von anderen Forschungseinrichtungen ungeprüft übernommen würden. Seine Arbeit ist hier veröffentlicht worden. IntechOpen ist ein Peer-Review-Verlag, d.h., dass eingereichte Arbeiten vor der Veröffentlichung durch andere Wissenschaftler geprüft worden sein müssen.