BRS News
Landesregierung Niedersachsen beschließt Agrarstrukturgesetz
Die niedersächsische Landesregierung hat am 26.08. den Entwurf eines Gesetzes zur Sicherung und Verbesserung der bäuerlichen Agrarstruktur in Niedersachsen beschlossen und an den Landtag überwiesen. Es wurde darauf geachtet, den bürokratischen Aufwand der Neureglungen begrenzt zu halten. Mit der Gesetzesinitiative verfolgt die Niedersächsische Landesregierung das Ziel, den Zugang zu Acker- und Grünland für aktive landwirtschaftliche Betriebe zu erleichtern und in ihrer Vielfalt zu bewahren. Mit dem Gesetz soll aber auch der Preisanstieg im Pachtmarkt gedämpft werden. Spekulationen mit ländlichem Grund und Boden sollen eingedämmt und Flächen- und Anteilserwerbungen durch außerlandwirtschaftliche Investoren soll entgegengewirkt werden. Insbesondere sollen mit dem neuen Gesetz Wachstumschancen für klein- und mittelständige Familienbetriebe und Betriebsgemeinschaften gestärkt und Existenzgründungen junger, gut ausgebildeter Menschen durch den Zugang zu Land ermöglicht werden. Die wesentlichen Eckpunkte sind in der Pressemeldung des Ministeriums aufgeführt.
QS: Pflicht zur Aufbewahrung von Sackanhängern
Tierhalter müssen Sackanhänger von Futtermitteln und Futterzusatzstoffen aufbewahren, da sie Chargennummern enthalten, die eine eindeutige Zuordnung zum Hersteller und eine lückenlose Rückverfolgbarkeit ermöglichen. Die Zuordnung der Anhänger zu den Lieferscheinen ist gesetzlich vorgeschrieben und erleichtert Reklamationen oder Regressforderungen. Befindet sich die Chargennummer nicht auf dem Anhänger, sondern auf dem Sack, sollte dieser Teil ebenfalls gesichert werden. Alternativ kann die Chargennummer digital oder handschriftlich dokumentiert werden, z. B. per Foto, Notiz auf dem Lieferschein oder in einem Register.
Kartoffelüberschuss in der Rinderfütterung einsetzen
In diesem Jahr gibt es einen großen Überhang an Kartoffeln, weil die Erntemengen beträchtlich und die Nachfragen rückläufig sind. Andere Vermarktungswege könnten daher von Interesse sein. Ein Bericht der LWK Niedersachsen zeigt, wie sich nicht vermarktungsfähige Kartoffeln in der Rinderfütterung einsetzen lassen.
Senkung des Infektionsrisikos auf Betrieben durch Umleitung der Viehtransporte
Eine aktuelle Studie von Forschern der University of Minnesota und der North Carolina State University zeigt, dass die Nutzung eines Umleitungs-Systems für Viehtransporter erfolgreich als zusätzliches strategisches Instrument zur Verhinderung und Eindämmung der Ausbreitung von Krankheiten zwischen landwirtschaftlichen Betrieben durch Fahrzeugbewegungen eingesetzt werden kann. Selbst ohne effektive Reinigung und Desinfektion der Transportfahrzeuge konnte eine Verringerung der Kontakte zwischen infizierten und nicht infizierten Betrieben durch Fahrzeugbewegungen um bis zu 42 % erzielt werden. Zu berücksichtigen sei laut Studienteam, dass angesichts des zusätzlichen Zeit- und Arbeitsaufwands das Kosten-Nutzen-Verhältnis von der Schwere der zu bekämpfenden Krankheit abhänge.
AFC Consulting Group: Handbücher zur Vermarktung von Lebensmitteln und Agrarprodukten jetzt kostenlos online
Die AFC Consulting Group, eine Unternehmensberatung für die Agrar- und Ernährungsbranche, hat die Handbücher Regionalvermarktung - Lebensmittel und Agrarprodukte aus der Region
und Marketing für Lebensmittel und Agrarprodukte
über den DLG-Verlag herausgegeben und stellt sie jetzt kostenlos online zur Verfügung.
IQexpert: KI im Kuhstall
In vielen Kuhställen ist die Identifikation einzelner Tiere schwierig, besonders bei großen Herden. Forschende der Hochschule Osnabrück haben daher ein KI-basiertes System entwickelt, das Milchkühe zuverlässig erkennt. Hauptziel des Projekts war die gezielte Behandlung von Eutererkrankungen bei Milchkühen gemäß EU-Richtlinien. Anstelle von prophylaktischen Antibiotika sollen nur tatsächlich betroffene Tiere versorgt werden, basierend auf Indikatoren in der Milch. Voraussetzung ist eine sichere Identifikation jeder Kuh im Melkstand, damit Diagnostik und Behandlung eindeutig zugeordnet werden können.
QS-Klimaplattform: Neue Erklärvideos verfügbar
Mit der neuen QS-Klimaplattform können Schweinemastbetriebe ab dem 15. August ihre Primärdaten zur Berechnung ihres einzelbetrieblichen CO2-Fußabdrucks in einer Eingabemaske dokumentieren. Zusätzlich stehen ab sofort erläuternde Kurzvideos für Nutzerinnen und Nutzer bereit. Die Videos zeigen Schritt für Schritt, wie Daten korrekt eingetragen werden – von der Auswahl des Haltungssystems über die Kalkulation des Tierbestands bis hin zum individuellen Stromverbrauch.
Pilotprojekt zur Aufzeichnung von Emissionen in der Milch- und Fleischerzeugung
Verschiedene Akteure der Lieferkette verlangen von den Landwirten Emissionsdaten in unterschiedlichen Formaten, für unterschiedliche Systeme, häufig mit teils eigenen Anforderungen. Dies bringt die Landwirte zunehmend an ihre Kapazitätsgrenzen. In einem Pilotprojekt haben sich die Molkerei Hochland, der Schlachtbetrieb Ulmer Fleisch der Müller Gruppe, der Fleischverarbeiter OSI sowie eine globale Restaurantkette mit dem Softwareanbieter Root Global zusammengeschlossen, um zu zeigen, wie primäre Emissionsdaten von landwirtschaftlichen Betrieben erfasst, sicher geteilt und zur Berechnung von Emissionen genutzt werden können - vom Milchviehbetrieb bis zum Burger-Patty.
Bitkom fordert Bündelung der Informationen zu landwirtschaftlichen Geodaten
Geodaten unterstützen präzise Aussaat, optimierte Düngung und den besten Erntezeitpunkt in der Landwirtschaft. Sie helfen bei Entscheidungen, Ressourcenersparnis und Ertragssteigerung. Die öffentliche Hand bietet viele Daten über Online-Portale an, doch sie sind verstreut, uneinheitlich aufbereitet und oft schwer nutzbar. Mangelnde Integration, fehlende standardisierte Schnittstellen und rechtliche Unsicherheiten verhindern eine effektive Nutzung durch Landwirte, Verwaltungen und digitale Anbieter. Ein neues Positionspapier des Bitkom zeigt den aktuellen Stand und erklärt, wie eine einheitliche, leicht zugängliche und rechtlich sichere Geodateninfrastruktur die Landwirtschaft entbürokratisieren und zugleich produktiver und nachhaltiger machen kann.
Neue Leitlinien zur Unterstützung von Nutztier-Genbanken
In Zusammenarbeit mit dem EU-Referenzzentrum für gefährdete Nutztierrassen (EURC-EAB) hat das Europäische Netzwerk zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung tiergenetischer Ressourcen (ERFP) neue Leitlinien zur Unterstützung der Anerkennung und Organisation von Genbanken in Europa veröffentlicht. Diese sollen die Kapazitäten zur Erfüllung der Anforderungen des Tiergesundheitsschutzes stärken und zugleich die Erhaltung tiergenetischer Ressourcen fördern.