09.01.2017rss_feed

Mit offenen Märkten gegen den Klimawandel

Der Agrarökonom Hermann Lotze-Campen vom Institut für Klimafolgenforschung in Potsdam hat in der Süddeutschen Zeitung ein Plädoyer für den Freihandel um Schutz des Klimas veröffentlicht. Aus Sicht des Wissenschaftlers könnten offene Agrarmärkte den Klimawandel besser auffangen, weil Länder mit schlechter Ressourcenausstattung (z.B. Wasser) geschont würden. Nach Berechnungen des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung könne eine restriktive Handelspolitik zu Klima bedingten Verlusten in der Landwirtschaft in Höhe von 2,5 Billionen Dollar weltweit pro Jahr führen.

Anm. d. Red.: Vor dem Hintergrund aktueller Diskussionen um Abschottung und Extensivierung kommen die Berechnungen aus Potsdam zur rechten Zeit. Wenn nationale Märkte für den internationalen Wettbewerb geöffnet werden, kann sich jedes Land auf jene Produkte spezialisieren, für die es die besten Anbaubedingungen hat und die es im Vergleich günstiger herstellen kann. In Europa können das veredelte Produkte sein, die z.B. viel (Regen-)Wasser benötigen. Klima muss über Systemgrenzen gedacht werden. So kommt in Deutschland niemand auf die Idee Ananas oder Bananen anzubauen. Der deutsche Wissenschaftler steht übrigens nicht allein. Er wird von internationalen Wissenschaftlern, die sich gerade zu den Vorteilen der Globalisierung geäußert haben, unterstützt. (Why we should be defending globalization). Und diese Theorie ist nicht neu. Sie geht auf Adam Smith (1723–1790), dem Urvater der Nationalökonomie zurück.