18.05.2020rss_feed

Verband verurteilt Exportstopp deutscher Zuchtrinder

Nach aktuellem Stand haben mehrere Bundesländer den Export von Zuchtrindern nach Russland, Kasachstan und Usbekistan per Erlass gestoppt. Die zuständigen Ministerien begründen ihr Vorgehen mit der Auskunft des Föderalen Dienstes für veterinärrechtliche Überwachung zum angeblichen Nicht-Vorhandensein von Versorgungsstellen entlang der Transportstrecke. Diese Aussage wurde vom Föderalen Dienst zwischenzeitlich relativiert und damit das Vorhandensein zugelassener Versorgungsstellen bestätigt. Der Bundesverband Rind und Schwein hat letztes Jahr in Eigeninitiative einen Standard für Langstreckentransporte entwickelt, der eine tierwohlgerechte Versorgung deutscher Zuchtrinder entlang der Transportstrecke in Drittländer sicherstellt. Durch die aktuelle Anwendung des BRS-Tiertransportstandards liegen verlässliche Informationen über Versorgungsstellen vor, die weit über gesetzliche Anforderungen hinausgehen und damit eine rechtskonforme Abfertigung gewährleisten.



Aufgrund dieser vorliegenden Erkenntnisse verurteilt der Verband den Exportstopp entlang der Strecke nach Russland, Kasachstan und Usbekistan. Wir können und wollen im Interesse unserer Mitglieder die Verweigerung der Freigabe von Russland-Exporten nicht akzeptieren, so die Geschäftsführerin Dr. Bianca Lind, zumal nicht nur die russischen Behörden, sondern auch unsere Mitglieder das Vorhandensein und die Inbetriebnahme der Versorgungsstellen bestätigen.
Ziel des BRS-Tiertransportstandards ist die Erfassung tierwohlrelevanter Daten, die über tierschutzrechtliche Vorgaben hinausgehen und die Versorgung der Zuchtrinder sicherstellen. Mit dieser standardisierten Form der Datenerfassung entlang der Transportstrecke wird dem Spediteur die Eigenkontrolle und der zuständigen Behörde die amtliche Kontrolle erleichtert. Umso mehr verärgert uns der Exportstopp, zumal wir mit dem Transportstandard ein Höchstmaß an Transparenz von der Abfertigung über die Transportstrecke bis hin zum Zielort gewähren, so die Geschäftsführerin weiter, und wir den verantwortlichen Tierärzten der zuständigen Behörden bei Bedarf über unsere Datenbank den Zugang zu erforderlichen Informationen ermöglichen.