01.06.2023rss_feed

Verlängerung der EFSA-Kampagne Stopp! Die Afrikanische Schweinepest aufhalten

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) setzt ihre Kampagne Stopp! Die Afrikanische Schweinepest aufhalten auch im Jahr 2023 fort. Die Kampagne zielt darauf ab, Landwirte, Jäger und Tierärzte in der EU und den umliegenden Ländern für die Erkennung, Verhütung und Meldung der ASP zu sensibilisieren und somit dazu beizutragen, die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Das von der EFSA bereit gestellte Material liegt in 23 Sprachen vor (hier der Link zur deutschen Sprachfassung: multimedia.efsa.europa.eu/asf), darunter auch in den Sprachen aller Länder auf dem Balkan.


Wie aus dem jüngsten epidemiologischen Bericht der Behörde aus Parma hervorgeht, ist die Zahl der ASP-Ausbrüche im Jahr 2022 deutlich zurückgegangen. Die ASP-Ausbrüche bei Hausschweinen in der EU gingen um 79 % zurück, während bei Wildschweinen im Vergleich zu 2021 ein Rückgang um 40 % zu verzeichnen war. Acht EU-Mitgliedstaaten (Bulgarien, Deutschland, Italien, Lettland, Litauen, Polen, Rumänien und die Slowakei) meldeten 2022 insgesamt 374 ASP-Ausbrüche bei Hausschweinen (ein Jahr zuvor waren es noch 1.808 gewesen). Rumänien war mit 327 gemeldeten Ausbrüchen bei Hausschweinen das am stärksten betroffene EU-Land; in Deutschland wurden 3 (Vorjahr 4) Ausbrüche verzeichnet. Im Gegensatz dazu waren in den vier Nicht-EU-Länder Moldawien, Nordmazedonien, Serbien und Ukraine insgesamt 159 Betriebe mit Hausschweinen betroffen, was gegenüber dem Vorjahr mehr als eine Verdreifachung darstellte. Insgesamt waren in den Meldeländern 638.280 Proben von Hausschweinen auf ASP untersucht worden, verglichen mit 1.972.793 Proben im Vorjahr. Die meisten Ausbrüche bei Hausschweinen in der EU wurden durch die Untersuchung klinischer Verdachtsfälle aufgedeckt (93 % der Ausbrüche), gefolgt von Rückverfolgungsmaßnahmen (5 %) und wöchentlichen Untersuchungen der ersten beiden toten Schweine pro Betrieb (2 %). Obwohl die meisten Wildschweinproben von erlegten Tieren stammten, war die Wahrscheinlichkeit, PCR-positive Tiere zu entdecken, bei verendet aufgefundenen Wildschweinen wesentlich höher. In vielen Ländern wurde ein erheblicher Rückgang der Zahl der Schweinebetriebe beobachtet, insbesondere bei kleinen Betrieben mit weniger als 100 Schweinen. Der regionale Zusammenhang zwischen der Inzidenz in den Betrieben und dem Anteil der Schweine, die aufgrund der ASP in der EU verloren gingen, war jedoch im Allgemeinen sehr gering (durchschnittlich 1 %), abgesehen von einigen Regionen in Rumänien.

Die Auswirkungen der ASP auf die Wildschweinpopulationen waren unterschiedlich - in einigen Ländern wurde ein Rückgang der Wildschweinpopulationen beobachtet, während die Populationen in anderen Ländern stabil blieben oder sogar zunahmen. Insgesamt wurden in der EU 7.282 Fälle von ASP bei Wildschweinen erfasst, darunter 1.600 in Deutschland (das waren 37 % weniger als 2021). Bemerkenswert ist bei den Angaben in Tabelle 5 auf S. 38, dass die Wildschweinedichte in Deutschland mit 2,2 Individuen je qkm deutlich höher ist als in Osteuropa (0,6 – 1,9), mit Ausnahme von Bulgarien (4,6). In Italien sollen es mit 2,9 nochmals mehr sein als in DE.