BRS News Rind
Bullenmäster gründen einen eigenen Verein
Rindermäster und unabhängige Berater haben sich zusammengeschlossen und den Berufsverband Rindermast (BVRM) gegründet. Als Interessenverband will der BVRM die Anliegen seiner Mitglieder in der Wirtschaft, der Politik sowie in der Gesellschaft vertreten. Damit soll der Berufsverband als erstes zentrales Sprachrohr der deutschen Rindermäster fungieren.
Falsches Bild: Der Wolf ist kein Kuscheltier
Welchen Schaden der Wolf auf Niedersachsens Weiden anrichtet, davon haben die Weidetierhalter genügend schlimme Bilder im Kopf! Wir müssen der Gesellschaft klarmachen, dass der Wolf kein Kuscheltier ist. Die Reaktionen im Internet zu Wolfsvideos verdeutlichen, dass der natürliche Bezug zu diesem Raubtier in der Breite der Gesellschaft vollkommen verloren gegangen ist
, sagt Landvolk-Vizepräsident Jörn Ehlers gegenüber dem Landvolk-Pressedienst. Landvolk und Aktionsbündnis aktives Wolfsmanagement
fordern für ihre Weidetierhalter weitere rechtliche Nachbesserungen auf Bundes- und EU-Ebene. Hier muss endlich die Frage zum günstigen Erhaltungszustand geklärt werden, denn nur so sehen wir die Möglichkeit, im Wolfsmanagement entscheidende Schritte weiterzukommen
, sieht Ehlers den Bund in der Pflicht, sich für Bestandsregulierungen einzusetzen.
Niedersachsen fördert Agrar-Innovationen
Bereits zum fünften Mal ruft Niedersachsen dazu auf, Projektideen im Rahmen der Europäische Innovationspartnerschaft Produktivität und Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft
(EIP-Agri) einzureichen. Mit dieser Maßnahme des Ländlichen Entwicklungsprogramms PFEIL sollen innovative Ideen von landwirtschaftlichen Betrieben, Forschungseinrichtungen oder Beratungsinstitutionen entwickelt und praktisch erprobt werden. Die eingereichten Projekte müssen wegen des Übergangs zur neuen Förderperiode bis spätestens zum 30. April 2025 abgeschlossen sein. Der Projektaufruf ist themenoffen. Es gibt aber thematische Schwerpunkte, etwa zum Nährstoffmanagement, Klimaschutz oder zu nachhaltigeren Produktionssystemen im Pflanzenbau. Die Projektskizzen können bis zum 25. Juni 2021, 12.00 Uhr bei der Landwirtschaftskammer eingereicht werden.
Zweite Runde des „Investitionsprogramms Landwirtschaft“ des BMEL
Für die zweite Runde des Investitionsprogramms Landwirtschaft
, das die Landwirtschaftliche Rentenbank im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) umsetzt, wird ein neues Interessenbekundungsverfahren eingesetzt. Ziel ist es, die Antragstellung zeitlich zu entzerren und unnötigen bürokratischen Aufwand für Antragsteller, Hersteller und Hausbanken zu vermeiden. Die Registrierung ist für alle Betriebe noch bis zum 21. April 2021, 18:00 Uhr im Onlineportal der Rentenbank möglich. Bestehende Registrierungen bleiben gültig.
FAO bestätigt die entscheidende Rolle von Rindern als Upcycler

Kritiker der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung monieren häufig eine vermeintliche Belastung der globalen Ressourcen durch Nutztiere. Diese würden mit der menschlichen Nahrungsversorgung konkurrieren, indem sie Getreide fressen. Eine Studie von Wissenschaftlern der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) ist jedoch bereits im Jahr 2017 zu einem anderen Ergebnis gekommen. Demnach leisten Nutztiere, insbesondere Wiederkäuer, einen wichtigen Beitrag zur globalen Proteinversorgung und spielen eine Schlüsselrolle in einem nachhaltigen Ernährungssystem. Sie ermöglichen die Produktion von Nahrungsmitteln auf marginalen Flächen, die für die kultivierte Landwirtschaft ungeeignet sind. Rinder fungieren als Upcycler
in unserem Nahrungsmittelsystem - sie veredeln Pflanzen zu hochwertigem Protein für den Menschen. Etwa 86 Prozent des verwerteten Futters sind für den Menschen ungenießbar.
Grasland ist ein zuverlässigerer Kohlenstoffspeicher als der Wald

Wälder gelten als kritische Kohlenstoffsenke, da sie etwa ein Viertel der vom Menschen weltweit produzierten Kohlendioxidemissionen aufnehmen. Die Klimaveränderungen mit steigenden Temperaturen und längeren Trockenperioden erhöhen jedoch zunehmend das Risiko von Waldbränden. Brände wiederum machen die Wälder von Kohlenstoffsenken zu Kohlenstoffquellen, da der eingelagerte Kohlenstoff wieder frei wird. Eine Studie der University of California, Davis, fand heraus, dass Gras- und Weideland in Kalifornien eine größere Bedeutung als Kohlenstoffsenke hat als der Wald. Unsere Modellsimulationen zeigen, dass Grasland mehr Kohlenstoff speichert als Wälder, weil es weniger von Dürren und Waldbränden betroffen ist
, so Professor Benjamin Houlton an der UC Davis. Dabei sind die potenziellen Vorteile einer guten Landbewirtschaftung zur Förderung der Bodengesundheit und zur Erhöhung der Kohlenstoffvorräte in Weideland noch gar nicht berücksichtigt.
Studie: Kohlenstofffixierung durch Futterpflanzen sollte bei der Klimabilanzierung berücksichtigt werden

Im Rahmen einer italienischen Studie wurden die Treibhausgasemissionen aus der Nutztierhaltung mit der Kohlenstoffbindung durch die Futterpflanzen ins Verhältnis gesetzt. Sämtliche THG-Emissionen aus der Nutztierhaltung, darunter das Methan aus dem Pansen der Wiederkäuer sowie die Emissionen aus dem Güllemanagement, wurden quantifiziert und summiert. Auf der anderen Seite wurde berechnet, wie viel Kohlenstoff durch die angebauten Futterpflanzen (kurzfristig) gebunden wird. Die Emissionen, die beim Pflanzenbau anfallen (Bodenbearbeitung, Einsatz von Düngemitteln und Pflanzenschutzmitteln, Kraftstoffe usw.) wurden ebenfalls berücksichtigt. Die Ergebnisse aus Italien zeigen, dass die Menge des durch Futterpflanzen aus der Atmosphäre fixierten CO2 etwa 10 % höher ist als die Summe der THG-Emissionen aus der Nutztierhaltung. Würde im Zuge der landwirtschaftlichen Klimabilanzierung der Einfluss der Kohlenstofffixierung durch den Pflanzenbau berücksichtigt, wäre der Kohlenstoff-Fußabdruck der landwirtschaftlichen und tierischen Produktion anders zu beurteilen. Auf diese Weise würde die Kohlenstoffneutralität demonstriert werden, die den Produktionsprozess von landwirtschaftlichen und tierischen Produkten im Gegensatz zu anderen Produktionskreisläufen kennzeichnet.
Kabinett verabschiedet Umsetzung der GAP
Die Verabschiedung der Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik (GAP) durch das Kabinett ist ein wichtiger Schritt für den pünktlichen Start der Agrarförderung 2023. Das Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat vier Gesetze zur GAP ins Kabinett eingebracht. Wir stärken heimische Bauernfamilien und honorieren Umwelt- und Klimamaßnahmen der Landwirtschaft
, so Ministerin Klöckner. Der Deutsche Bauernverband kritisiert die Beschlüsse.
Umfrage für Tierhalter zur Kooperation mit Biogasanlagenbesitzern
Der Lehrstuhl für Landwirtschaftliche Betriebslehre der Uni Kiel führt im Rahmen einer Masterarbeit eine Befragung von tierhaltenden Betrieben zu Kooperationen mit Biogasanlagen durch. In der Umfrage wird die Abgabe von Wirtschaftsdüngern an Biogasanlagen untersucht. Durch die Einführung eines Pfandsystems soll die Anpassung der Betriebe an steigende Anforderungen der Umweltgesetzgebung unterstützt und der Substratinput der Biogasanlagen gesichert werden.
Die Kooperation von Tierhaltern mit Biogasanlagen ist in der Praxis schon lange etabliert, dennoch ist noch immer ein hohes Wirtschaftsdüngerpotenzial ungenutzt. Um die Teilnahme auch für Tierhalter interessant zu machen, werden von der Biogasanlage unterschiedliche Serviceleistungen wie die kostenlose Ausbringung von zurückgenommen Gärrückstand, die Lagerung von Wirtschaftsdünger, oder auch eine kostenlose Düngeplanung /Düngebedarfsermittlung angeboten. So profitieren auch Landwirte, die aufgrund der Düngegesetzgebung mehr Nährstoffe über die Gülle abgeben müssen, als über den Gärrückstand zurückgenommen werden können, von der Teilnahme am System.
Die anonyme Umfrage untersucht nun die Akzeptanz tierhaltender Betriebe für solch ein System. Die Ergebnisse sollen im Rahmen einer wissenschaftlichen Publikation in die politische Diskussion eingebracht werden.
LEADER-Projekt „HofladenBOX“ gewinnt europäischen Wettbewerb zur Förderung des ländlichen Raums
Die Lokale LEADER-Aktionsgruppe Region Landkreis Fürth hat einen renommierten internationalen Preis für die Weiterentwicklung des ländlichen Raums gewonnen. Ihre HofladenBOX
wurde bei der Endausscheidung der Rural Inspiration Awards 2021
in Brüssel in der Kategorie Digital Futures
ausgezeichnet. Die HofladenBOX ist ein Online-Marktplatz mit Lieferservice, der ein breites Angebot regionaler, teils biozertifizierter Lebensmittel von den Direkterzeugern im Landkreis Fürth zum Endkunden vermittelt. Die Landwirtschaftsbetriebe und Erzeuger pflegen ihre Produkte eigenständig ein. Die Bestellungen werden in gekühlten Mehrwegboxen mit wenig Verpackungsmaterial nach Hause, an eine von 38 Abholstationen oder an den Arbeitsplatz ausgeliefert.