BRS News Rind
Wolf im Bundesjagdgesetz: Umfassendes Paket zum Schutz von Weidetieren
Der Schutz von Weidetieren vor Wölfen wird verbessert: Das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMLEH) und das Bundesumweltministerium (BMUKN) haben sich auf ein umfassendes Paket dazu geeinigt. Der Wolf wird, wie im Koalitionsvertrag vereinbart, in das Bundesjagdgesetz (BJagdG) aufgenommen. Damit haben nun die Länder die Möglichkeit, in Regionen mit hoher Wolfsdichte und einem günstigen Erhaltungszustand ein Bestandsmanagement einzuführen. Wo Wölfe Herdenschutzmaßnahmen überwinden, können sie rechtssicher entnommen werden. Wo Weidegebiete nicht zumutbar mit präventiven Herdenschutzmaßnahmen geschützt werden können, wie in der alpinen Region, kann der Wolf auch zur Vermeidung von Weidetierrissen entnommen werden. Flankierend betont die Bundesregierung die Bedeutung von Herdenschutzmaßnahmen wie Zäune oder Hütehunde und unterstützt weiterhin die Finanzierung. Erleichterungen bei der Finanzierung und eine Erhöhung der Prämien werden gemeinsam mit den Ländern geprüft. Die Vereinbarung wird im nächsten Schritt weiter innerhalb der Bundesregierung abgestimmt. Vereinbarungen im Einzelnen:
Schaumann überarbeitet Schaumacid-Programm und präsentiert Innovation Schaumacid Quattro
Wie die Firma Schaumann in einer Pressemeldung mitteilt, hat das Unternehmen das Schaumacid-Futtersäureprogramm grundlegend überarbeitet. Ziel der Neuerungen sei es, Futter- und Wasserhygiene sowie die Stabilisierung der Verdauungsvorgänge noch gezielter zu unterstützen und so die Tierfitness und Leistung in allen Haltungsformen zu sichern. Mit Schaumacid Quattro soll das Schaumann-Portfolio um eine zentrale Innovation ergänzt werden. Das Produkt kombiniert verschiedene organische Säuren mit dem neuen Wirkstoff Ceracid. Diese Kombination ermögliche nun auch die Wasserapplikation mittelkettiger Fettsäuren, so Schaumann.
MSD-Farminar: Früh erkennen – besser handeln! Verhaltensmonitoring & was ein Kalb wirklich braucht
MSD Tiergesundheit lädt am Mittwoch, den 26.11.2025 von 10:00 – 12:00 Uhr zum kostenlose Live-Farminar aus dem Stall Früh erkennen – besser handeln. Verhaltensmonitoring & was ein junges Kalb braucht
ein. Experten von MSD Tiergesundheit und JOSERA zeigen praxisnah auf dem Milchviehbetrieb Geßler, wie Verhaltensmonitoring und optimale Kälberversorgung funktionieren.
Ceres Award 2025 in Berlin verliehen
Bei der Nacht der Landwirtschaft
in Berlin hat agrarheute am 29.10.25 zum 12. Mal den renommierten CERES AWARD verliehen. In sieben Kategorien wurden herausragende Landwirtinnen und Landwirte gewürdigt: Unternehmerin, Energielandwirt, Geflügelhalter, Junglandwirt, Rinderhalter, Schweinehalter und Ackerbauer. In diesem Jahr ging der Titel Landwirtin des Jahres
erstmals nach Niedersachsen. Ausgezeichnet wurde die Unternehmerin Sylke Herse. Sie ist damit die zweite Frau, die diese höchste Ehrung der deutschen Landwirtschaft erhält.
Thünen-Institut: Nur geringe Exportsteigerungen bei Rindfleisch durch Mercosur-Abkommen erwartet
Eine Studie des Thünen-Instituts für Marktanalyse weist darauf hin, dass das Mercosur-Abkommen nur geringe Auswirkungen auf die europäischen Fleischmärkte haben dürfte, wohingegen europäische Milchprodukte von dem Abkommen profitieren könnten.
Umfrage zum Datenaustausch in der Landwirtschaft
Die World Farmers' Organisation (WFO) lädt als Partner des Horizon Europe DIVINE-Projekts Genossenschaften, Berater, Agrarunternehmen und alle Interessengruppen entlang der landwirtschaftlichen Wertschöpfungskette ein, an einer kurzen Umfrage zum Thema Datenaustausch und digitale Technologien in der Landwirtschaft teilzunehmen. DIVINE (DemonstratIng Value of agrI data shariNg for boosting data Economy in agriculture) ist eine Forschungs- und Innovationsmaßnahme, finanziert von der Europäischen Union über das Horizon Europe-Programm. Ziel ist es, den Nutzen und Mehrwert des Teilens landwirtschaftlicher Daten sichtbar zu machen und bestehende Barrieren zu überwinden. Die Umfrage soll dazu beitragen, die wichtigsten Herausforderungen und Chancen beim Austausch landwirtschaftlicher Daten zu ermitteln und die Entwicklung gerechterer Strategien und wirksamerer digitaler Instrumente zu unterstützen, die auf die tatsächlichen Bedürfnisse der Landwirte eingehen.
Milkfluencer-Treff geht in die nächste Runde
DIALOG MILCH lädt am 21. November 2025 zum nächsten Milkfluencer-Treff auf den Hof Westrup & Koch Milch GbR in Bissendorf im Osnabrücker Land ein. Alle Milchkuhhalter sind willkommen - Social-Media-Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.
Thünen-Working Paper: Viehzählungsergebnisse und Prognose der Rind- und Schweinefleischerzeugung
Das Thünen-Institut hat das Thünen-Working Paper 274 mit der Analyse der Viehzählungsergebnisse und Prognose der Rind- und Schweinefleischerzeugung 2025/26 für Deutschland veröffentlicht: Der Rückgang der Rinder- und Schweinebestände in Deutschland in den letzten 5–10 Jahren führt zu ca. 20% geringeren Schlachtungen und Anpassungen in Schlacht- und Fleischverarbeitungsstrukturen. Die Verknappung des Schlachttrinderangebots 2025 führte zu deutlich gestiegenen Erzeugerpreisen; dennoch exportieren Betriebe viele Kälber, statt sie zu mästen. Die Rentabilität der Mast ist weiterhin häufig nicht gegeben. Es wird ein Rückgang der Rindfleisch-Schlachtmenge 2025 um ca. 7% erwartet; für 2026 wird eine leichte Zunahme um ca. 2% geschätzt, wobei es hier Unsicherheit durch die Auswirkungen der Blauzungenkrankheit geben kann. Seit Mitte 2023 - Juli 2025 sind EU-weit und in Deutschland die Erzeugerpreise für Schlachtschweine um ca. 20% gesunken; der Schweinebestand schrumpft stark, in Deutschland aber nur noch geringfügig, während über 3% der Betriebe die Schweinehaltung aufgeben. 2025 wird eine geringfügige Ausdehnung der Schlachtmenge Schweinefleisch erwartet; 2024–2025 kam es zu leichten Exportsteigerungen trotz ASP; der inländische Verbrauch stagniert seit 2023. Für 2026 wird weiterhin eine stagnierende Entwicklung von Erzeugung und Verbrauch erwartet.
Niedersachsen: Kälber unter vier Wochen dürfen nur noch sediert und mit Schmerzmitteln kastriert werden
Die nach dem bundesweiten Tierschutzgesetz aktuell ohne Betäubung zulässige Kastration von unter vier Wochen alten männlichen Kälbern darf in Niedersachsen ab sofort nur noch unter Gabe eines Beruhigungsmittels (Sedierung) und eines mindestens 24 Stunden wirkenden Schmerzmittels durchgeführt werden. Möglich wird die Initiative des niedersächsischen Landwirtschaftsministeriums durch eine Regelung im Bundesgesetz. Danach sind alle Möglichkeiten auszuschöpfen, die Schmerzen oder Leiden während und nach dem Kastrieren sachgerecht zu minimieren. Darüber hinaus empfiehlt Niedersachsen den Betrieben auf Grundlage der sogenannten Europaratsempfehlung für das Halten von Rindern des Europäischen Übereinkommens zum Schutz von Tieren in landwirtschaftlichen Tierhaltungen
, das Kastrieren männlicher Rinder jeden Alters ausschließlich mit Betäubung durchzuführen.
Problemwolf von Cuxhaven: Jagdgenehmigung endgültig bestätigt
Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer zeigt sich erfreut, dass nun auch das Oberverwaltungsgericht Lüneburg die vom Land erteilte Schnellabschussgenehmigung bestätigt hat. Nach dem Verwaltungsgericht Stade hat das Oberverwaltungsgericht Lüneburg mit Beschluss vom 29. Oktober 2025 den Antrag einer Naturschutzinitiative aus Rheinland-Pfalz auf Gewährung vorläufigen Rechtsschutzes gegen die vom Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) erteilte Ausnahmegenehmigung zur zielgerichteten Tötung eines Wolfes abgelehnt und dem Land in vollem Umfang recht gegeben. Der Beschluss ist unanfechtbar. Begründet wurde die Entnahme im Raum Cuxhaven als Abwehr ernster wirtschaftlicher Schäden – hier bei den Weidetierhalterinnen und -haltern.

Pressemeldung Schaumann