BRS News Rind
Millionenförderung zur Erforschung von Agrar- und Lebensmittellieferketten
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert das Schwerpunktprogramm Nachhaltigkeit und Resilienz von Agrar- und Lebensmittellieferketten in Zeiten multipler Krisen? Auf dem Weg zu einem gemeinsamen und kritischen Verständnis
mit 6,3 Millionen Euro über 3 Jahre. Das Programm wird an der Universität zu Köln im Bereich Humangeographie koordiniert. Das Schwerpunktprogramm verfolgt ein erweitertes, kritisches, interdisziplinäres und interkulturelles Verständnis der beiden Aspekte Nachhaltigkeit und Resilienz. Im Kontext aktueller multipler, miteinander verknüpften Krisen – darunter Klimawandel, geopolitische Polarisierung, Kriege und die Folgen der COVID-19-Pandemie – sehen die Projektpartner Maßnahmen zur Erhöhung sowohl der Krisenresilienz als auch der Nachhaltigkeit von Agrar- und Lebensmittellieferketten als notwendig an.
Kontakt zu Menschen und Weideintensität beeinflussen Fleischqualität bei Rindern
Eine aktuelle Studie von Agroscope zeigt, dass eine intensive Beweidung auf kleineren Parzellen mit entsprechendem häufigen Weidewechsel und Kontakt zu Menschen im positiven Zusammenhang mit der Fleischqualität steht.
QS: qualitas Frühjahr-Ausgabe 2025
In der neuen Frühjahrs-Ausgabe 2025 des QS-Magazins qualitas wird u.a. die neue Klimaplattform Fleisch als Schwerpunktthema vorgestellt. QS hat verschiedene Akteure aus Unternehmen und Organisationen mehrerer Bundesländer an einen Tisch gebracht, um ein harmonisiertes Rechenmodell für die gesamte Fleischbranche zu definieren. In einem weiteren Bericht werden die aktuellen Schlachtbefunddaten von Schweinen und Rindern mit den Vorjahren verglichen und es wird gezeigt, wie die valide Datenbasis für das Monitoring von Tiergesundheitsdaten weiterwächst.
Ernährungspolitik neu denken: Bürger:innen fordern mehr Mitbestimmung und weniger Spaltung
Für die Studie Meine, deine, unsere? Was uns als Gesellschaft beim Thema Ernährung wichtig ist
wurden im September und Oktober 2024 Menschen zu ihren Gedanken und Wünschen rund um das Thema Ernährung befragt. 84 Prozent der Deutschen setzen sich laut Studie bewusst mit ihrer Ernährung auseinander. Für die Mehrheit ist Ernährung ein zentrales Thema, doch die öffentliche Debatte empfinden viele als spaltend und bevormundend. Laut der aktuellen Ernährungsstudie der Robert Bosch Stiftung und der Organisation More in Common wünschen sich die Bürger:innen eine Politik, die gesunde, regionale und bezahlbare Lebensmittel fördert – ohne Vorschriften oder Verbote. Gleichzeitig fordern sie mehr Mitsprache bei der Gestaltung des Ernährungssystems.
Deutsches Rindfleisch: Knapp, begehrt und teuer
Innerhalb von drei Wochen verteuerte sich Rindfleisch um 50 Cent auf 6,20 Euro pro Kilogramm Schlachtgewicht (Euro/kg SG). Noch nie zuvor hat Albert Hortmann-Scholten, Leiter des Fachbereichs Markt bei der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, solch drastische Preisanstiege erlebt. Während das weltweite Angebot zurückgeht, steigt die Nachfrage – insbesondere aus Asien. Gleichzeitig verzeichnet Deutschland einen historischen Tiefstand beim Rinderbestand: Im November 2024 gab es nur noch 10,5 Millionen Tiere – ein Minus von 3,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Besonders stark betroffen waren Rinder mit einem Rückgang von 8,3 Prozent, gefolgt von Kälbern mit 3,6 Prozent und Milchkühen mit 3,3 Prozent weniger Tieren.
Phönix GmbH startet – Bewährte Strukturen für eine gemeinsame Zukunft

Zum 1. April 2025 hat die Phönix GmbH offiziell ihre Arbeit aufgenommen. Aus der bisherigen Phönix Group, einer Kooperation von fünf deutschen Zuchtorganisationen, wird nun eine feste Gesellschaft mit einem klaren Fokus auf zukunftsfähige Zuchtprogramme. Die französische Zuchtorganisation Élitest bleibt Kooperationspartner, ist jedoch kein Gesellschafter der GmbH.
Tierschutz beim Transport: Aktueller Stand der Umsetzung der Verordnung (EC) 1/2005 des Rates
Eine aktuelle Studie untersucht die Umsetzung und Durchsetzung der Verordnung (EC) 1/2005 des Rates, mit besonderem Schwerpunkt auf der Transportfähigkeit von Tieren und der Datenaufzeichnung. Die Ergebnisse zeigen, dass es nach wie vor Probleme mit der Einhaltung der Vorschriften, insbesondere in Bezug auf die Transportbedingungen, die Dokumentation und den Transport vulnerabler Tiere, gibt. Es wurden zwar einige positive Praktiken beobachtet, aber die Durchsetzung ist nach wie vor uneinheitlich, und es wurden erhebliche Mängel festgestellt, insbesondere bei den Inspektionsverfahren, der Dokumentationspraxis und der Bewertung der Transportfähigkeit der Tiere. Die Ergebnisse machen deutlich, dass klarere rechtliche Definitionen, eine bessere Koordinierung zwischen den Behörden und stärker harmonisierte Inspektions- und Datenaufzeichnungsverfahren erforderlich sind.
Versorgungsbilanz Fleisch: Verzehr leicht gestiegen

Nach vorläufigen Angaben des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) lag der rechnerische Fleischverzehr in Deutschland mit durchschnittlich 53,2 Kilogramm pro Person leicht über dem der beiden Vorjahre (2022: 52,8 sowie 2023: 52,9 Kilogramm pro Person). Insbesondere Hühnerfleisch war beliebter, während der Verzehr von Schweinefleisch in den vergangenen Jahren nahezu stagniert. Die Fleischerzeugung legte erstmals seit 2016 wieder zu. Wie aus der Versorgungsbilanz Fleisch 2024 hervorgeht, lag Schweinefleisch beim Verzehr mit 28,4 Kilogramm je Einwohner erneut vorn, jedoch mit rund 100 Gramm weniger als 2023. Die Beliebtheit von Geflügelfleisch stieg erneut und lag mit einem Plus von 500 Gramm bei 13,6 Kilogramm pro Kopf. Der Zuwachs geht insbesondere auf Hühnerfleisch zurück. Der Verzehr von Rind- und Kalbfleisch blieb trotz gestiegener Verbraucherpreise mit 9,3 Kilogramm pro Person stabil.
Einführung des Single-Step-Verfahrens zur Zuchtwertschätzung für Deutsche Holsteins ab April 2025
Ab April 2025 stellt Vereinigte Informationssysteme Tierhaltung w.V. (vit, Verden) die Zuchtwertschätzung für Deutsche Holsteins auf das innovative Single-Step-Verfahren um, welches einige Vorteile für die Zuchtpraxis bietet. Im Gegensatz zum bisherigen Multi-Step-Verfahren, bei dem Zuchtwerte in mehreren Schritten geschätzt werden, erfolgt bei Single-Step die Berechnung in einem einzigen Schritt. Alle verfügbaren Daten – Phänotypen, Pedigrees und Genotypen – werden miteinander kombiniert, wodurch auch nicht-genotypisierte Tiere direkt zur genomischen Zuchtwertschätzung beitragen. Ein großer Vorteil des Single-Step-Verfahrens ist die höhere Sicherheit der Zuchtwerte um bis zu 14 %, insbesondere bei Gesundheits- und funktionalen Merkmalen. Vor allem junge, genomische Bullen profitieren von der Umstellung auf das neue Rechenverfahren und erhalten einen deutlichen Sicherheitsschub.
ASR Mitgliederversammlung mit Neuwahlen
ASR Mitgliederversammlung mit Neuwahlen – Ein Rückblick
Am 25. März 2025 fand in Seligweiler die diesjährige Mitgliederversammlung des ASR (Arbeitsgemeinschaft Süddeutscher Rinderzucht- und Besamungsorganisationen e.V.) statt. Die Veranstaltung bot den Mitgliedern nicht nur einen Überblick über die Regularien des Vereins, sondern auch wertvolle Fachvorträge zu aktuellen Themen. Dr. Reiner Emmerling hielt einen Vortrag zum Thema Befruchtungswert
, während Christine Anglhuber Einblicke in das Projekt Methodenwerkstatt
gab.