BRS News Rind
Tierhaltungskennzeichnung: Verbände fordern verbindliche Kennzeichnung für alle Tierarten
Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) und der Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels (BVLH) fordern in einem Positionspapier von der Politik eine verbindliche, staatlich kontrollierte Tierhaltungskennzeichnung – für alle Produkte, alle Herkunftsländer und alle Vertriebswege, vom Supermarkt bis zur Gastronomie. Aus Sicht des vzbv und des BVLH müssen Verbraucherinnen und Verbraucher bei tierischen Erzeugnissen aus In- und Ausland und in den wesentlichen Vertriebswegen – Lebensmittelhandel und Außer-Haus-Verpflegung – gut sichtbar auf dem Produkt oder der Speisekarte einheitliche und verbindliche Begriffe zur Haltungsstufe wahrnehmen können.
Umfrage: Wie können Entscheidungsunterstützungssysteme Milchviehhaltern besser helfen?
Im Rahmen seiner Bachelorarbeit an der RPTU Kaiserslautern-Landau führt Szymon Sikorski eine Online-Umfrage durch, die sich damit befasst, wie Entscheidungsunterstützungssysteme (EUS) für Milchviehhalter verständlicher und praxisnäher gestaltet werden können. Die Umfrage richtet sich an Landwirte mit Milchviehhaltung, dauert etwa 7–10 Minuten und soll wertvolle Einblicke in die Erfahrungen und Bedürfnisse von Landwirtinnen und Landwirten liefern.
GEFA-Agrarexporteure begrüßen engagierte BMLEH-Außenhandelspolitik

Beim Parlamentarischen Abend der GEFA German Export Association for Food and Agriproducts e.V. am 25.09.2025 haben sich der Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat, Herr Hermann Färber, MdB, die Parlamentarische Staatsekretärin im Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat, Frau Silvia Breher, MdB, sowie die Wirtschaftsvertreter der GEFA für eine engagierte Exportunterstützung der Branche ausgesprochen. Im Jahr 2024 betrug das Außenhandelsdefizit der Agrar- und Ernährungsbranche ca. 15,9 Mio. t (+3,5 %) bzw. ca. 22,9 Mrd. Euro (+13,1 %). Beides sind Rekordwerte im negativen Sinne. Die Exporteure sehen sich mit Unsicherheiten im aktuellen Auslandsgeschäft durch volatile Märkte und eine zunehmende Abkehr von WHO-konformen Handelspraktiken konfrontiert. Hinzu kommen geringe Margen der Unternehmen am deutschen Markt, ein steigender Konsolidierungsdruck, hohe Energiekosten und bürokratische Hemmnisse. Umso wichtiger ist der deutliche Richtungswechsel des BMLEH zur Förderung der Exportwirtschaft.
Landvolk und DBV rufen zu Video-Aktion gegen GMO-Regelungen auf
Das Landvolk Niedersachsen startet gemeinsam mit dem Deutschen Bauernverband (DBV) eine bundesweite Video-Aktion gegen GMO-Regelungen. Zwei zentrale Artikel der Gemeinsamen Marktordnung (GMO) sorgen für große Verunsicherung unter den Landwirten. Diese Regelungen brauchen wir nicht – sie bergen massive Risiken für unsere Betriebe
, warnt Landvolk-Vizepräsident Frank Kohlenberg. Konkret geht es um die Artikel 148 (Vertragsbeziehungen Milch und Milcherzeugnisse) und 168 (Vertragsbeziehungen – außer Milch und Zucker), über die das Europäische Parlament am 7. Oktober 2025 abstimmen wird. Ab dem 29. September sind Landwirtinnen und Landwirte dazu aufgerufen, kurze Videobotschaften im Hochformat zu erstellen und über soziale Netzwerke zu verbreiten. Ziel ist es, die Betroffenheit der Branche sichtbar zu machen und sowohl EU-Abgeordnete als auch deutsche Landes- und Bundespolitiker direkt zu erreichen. Die Aktion läuft bis zum 7. Oktober.
QS: Online-Seminar "Biosicherheit in der Rinderhaltung"
Das Niedersächsische Biosicherheitskonzept setzt die Vorgaben des EU-Tiergesundheitsrechts (VO (EU) 2016/429) auf Landesebene um und beschreibt Maßnahmen, die Landwirten helfen, Tierseuchen vorzubeugen – von Stallhygiene bis Besuchermanagement. Am 3. November 2025 (14:00–16:00 Uhr) stellt die QS-Akademie in einem Online-Seminar das Konzept vor. Die Veranstaltung skizziert Tierseuchenausbrüche und deren Folgen und vermittelt die Anforderungen des EU- und des nationalen Rechts. Des Weiteren stehen wirksame Maßnahmen zum Schutz vor Tierseuchen in der Rinderhaltung, Regelungen zu den Themen Beratungen, Beihilfen und Entschädigungen sowie ein Überblick zu QS-Anforderungen an die Biosicherheit und Informationen zum QS-Biosicherheitsindex im Fokus.
Landvolk-Podcast "TierischGut aus Niedersachsen": Tierhaltung im Nebenerwerb
Die aktuelle Folge des Landvolk-Podcasts zum Projekt tierischGut aus Niedersachsen
widmet sich der Tierhaltung im Nebenerwerb. Zu Gast sind Natascha Henze, Referentin für Vieh und Fleisch beim Landvolk Niedersachsen und zugleich selbst Nebenerwerbslandwirtin, sowie Marten Eggers aus dem Landkreis Uelzen. Der 32-jährige Nebenerwerbslandwirt steht kurz davor, den elterlichen Betrieb zu übernehmen und hat diesen in den vergangenen Jahren von Milchvieh- auf Mutterkuhhaltung umgestellt.
Bundesprogramm zum Umbau der Tierhaltung hat keine Impulswirkung
Das Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) hält es für erforderlich, die Förderung der Tierhaltung gezielter auszurichten und die Maßnahmen stärker als bisher nach ihrer Wirksamkeit zu beurteilen. Von der Förderung der laufenden Mehrkosten besonders tiergerechter Haltungsverfahren im Rahmen des Bundesprogramms Umbau der Tierhaltung (BUT) gehe keine nennenswerte Impulswirkung aus. Das schreibt die Bundesregierung in ihrer Antwort (21/1712) auf die Kleine Anfrage (21/1004) der Fraktion Bündnis90/Die Grünen. Die Antragseingänge zeigten, dass auch ein großer Teil der Anträge auf Zuwendung letztlich von Bestandsbetrieben stamme, also Betrieben, die bereits vor Inkrafttreten des BUT die Förderkriterien mindestens in wesentlichen Zügen erfüllt haben
, heißt es in der Antwort der Bundesregierung. Davon unabhängig könne eine Förderung der laufenden Mehrkosten grundsätzlich zu Verzerrungen des Marktgeschehens führen und daher in Konflikt mit einer von unternehmerischen Entscheidungen geprägten Landwirtschaft stehen. Vor diesem Hintergrund richte die Bundesregierung den Fokus auf Investitionen in der Landwirtschaft. Hierfür sei das Agrarinvestitionsförderungsprogramm der Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes
(GAK) der geeignete Ansatz.
Neues digitales Praxistool unterstützt Milchviehbetriebe
Ein neues vom Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH) entwickeltes digitale Praxistool Fütterungscontrolling soll Milchviehbetriebe bei der effizienteren Fütterung ihrer Tiere unterstützen. Das Praxistool ist digital beschreibbar, ermöglicht Datenerfassung direkt im Stall und liefert durch hinterlegte Formeln sofort Ergebnisse im Vergleich zu Zielwerten. Auf über 100 Seiten werden praktische Empfehlungen gebündelt – von hochwertigem Grundfutter über Beispielrationen bis hin zur Beurteilung von Tierwohlindikatoren wie Pansenscore oder Kotkonsistenz.
AGRAVIS gibt neue Genussscheine an interessierte Investoren aus
Wie die AGRAVIS in einer Pressemeldung mitteilt, kann der Konzern nach der nun erfolgten Billigung des Wertpapierprospektes durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) neue Genussscheine an interessierte Investoren ausgeben. Die Laufzeit beträgt fünfeinhalb Jahre bei einem jährlichen Zinssatz von 4,6 bzw. 4,0 Prozent. Der Angebotszeitraum erstreckt sich vom 6. bis 24. Oktober 2025. Der Nennwert pro Genussschein beträgt 1.000 Euro, die Mindestzeichnung 2.000 Euro. Der AGRAVIS-Finanzvorstand Hermann Hesseler äußert sich im Interview zur Genussscheinausgabe.
Übersichtsstudie: Milch(-produkte) können das Risiko für bestimmte Erkrankungen senken
Eine neue Übersichtsstudie, publiziert im European Journal of Clinical Nutrition, fasst Ergebnisse aus 95 systematischen Reviews und Meta Analysen zur Wirkung des Konsums von Milchprodukten auf verschiedene gesundheitliche Kenngrößen zusammen. Die Analyse umfasst Daten aus Studien zwischen Januar 2014 und Februar 2024 und untersucht Auswirkungen durch den Konsum von Milch(-Produkten) auf Herz‑Kreislauf-Erkrankungen, verschiedene Krebsarten, Stoffwechselerkrankungen, Knochen‑ und Gelenkgesundheit sowie Sterblichkeit. Ziel ist es, die Gesamtheit der Evidenz zu bewerten und gegebenenfalls Risikoprofile neu einzuordnen. Die Studie wurde von Forschenden des Else Kröner Fresenius Zentrums (EKFZ) für Ernährungsmedizin der Technischen Universität München (TUM), des Universitätsklinikums Freiburg und des Kompetenzzentrums für Ernährung (KErn) an der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) erstellt.