BRS News Rind
Bundesprogramm zum Umbau der Tierhaltung hat keine Impulswirkung
Das Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) hält es für erforderlich, die Förderung der Tierhaltung gezielter auszurichten und die Maßnahmen stärker als bisher nach ihrer Wirksamkeit zu beurteilen. Von der Förderung der laufenden Mehrkosten besonders tiergerechter Haltungsverfahren im Rahmen des Bundesprogramms Umbau der Tierhaltung (BUT) gehe keine nennenswerte Impulswirkung aus. Das schreibt die Bundesregierung in ihrer Antwort (21/1712) auf die Kleine Anfrage (21/1004) der Fraktion Bündnis90/Die Grünen. Die Antragseingänge zeigten, dass auch ein großer Teil der Anträge auf Zuwendung letztlich von Bestandsbetrieben stamme, also Betrieben, die bereits vor Inkrafttreten des BUT die Förderkriterien mindestens in wesentlichen Zügen erfüllt haben
, heißt es in der Antwort der Bundesregierung. Davon unabhängig könne eine Förderung der laufenden Mehrkosten grundsätzlich zu Verzerrungen des Marktgeschehens führen und daher in Konflikt mit einer von unternehmerischen Entscheidungen geprägten Landwirtschaft stehen. Vor diesem Hintergrund richte die Bundesregierung den Fokus auf Investitionen in der Landwirtschaft. Hierfür sei das Agrarinvestitionsförderungsprogramm der Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes
(GAK) der geeignete Ansatz.
Neues digitales Praxistool unterstützt Milchviehbetriebe
Ein neues vom Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH) entwickeltes digitale Praxistool Fütterungscontrolling soll Milchviehbetriebe bei der effizienteren Fütterung ihrer Tiere unterstützen. Das Praxistool ist digital beschreibbar, ermöglicht Datenerfassung direkt im Stall und liefert durch hinterlegte Formeln sofort Ergebnisse im Vergleich zu Zielwerten. Auf über 100 Seiten werden praktische Empfehlungen gebündelt – von hochwertigem Grundfutter über Beispielrationen bis hin zur Beurteilung von Tierwohlindikatoren wie Pansenscore oder Kotkonsistenz.
AGRAVIS gibt neue Genussscheine an interessierte Investoren aus
Wie die AGRAVIS in einer Pressemeldung mitteilt, kann der Konzern nach der nun erfolgten Billigung des Wertpapierprospektes durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) neue Genussscheine an interessierte Investoren ausgeben. Die Laufzeit beträgt fünfeinhalb Jahre bei einem jährlichen Zinssatz von 4,6 bzw. 4,0 Prozent. Der Angebotszeitraum erstreckt sich vom 6. bis 24. Oktober 2025. Der Nennwert pro Genussschein beträgt 1.000 Euro, die Mindestzeichnung 2.000 Euro. Der AGRAVIS-Finanzvorstand Hermann Hesseler äußert sich im Interview zur Genussscheinausgabe.
Übersichtsstudie: Milch(-produkte) können das Risiko für bestimmte Erkrankungen senken
Eine neue Übersichtsstudie, publiziert im European Journal of Clinical Nutrition, fasst Ergebnisse aus 95 systematischen Reviews und Meta Analysen zur Wirkung des Konsums von Milchprodukten auf verschiedene gesundheitliche Kenngrößen zusammen. Die Analyse umfasst Daten aus Studien zwischen Januar 2014 und Februar 2024 und untersucht Auswirkungen durch den Konsum von Milch(-Produkten) auf Herz‑Kreislauf-Erkrankungen, verschiedene Krebsarten, Stoffwechselerkrankungen, Knochen‑ und Gelenkgesundheit sowie Sterblichkeit. Ziel ist es, die Gesamtheit der Evidenz zu bewerten und gegebenenfalls Risikoprofile neu einzuordnen. Die Studie wurde von Forschenden des Else Kröner Fresenius Zentrums (EKFZ) für Ernährungsmedizin der Technischen Universität München (TUM), des Universitätsklinikums Freiburg und des Kompetenzzentrums für Ernährung (KErn) an der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) erstellt.
Agrarministerkonferenz in Heidelberg: Gesetz zur Kennzeichnung der Tierhaltung muss praxistauglicher werden – Landwirtschaft ist systemrelevant
Zum Abschluss der Agrarministerkonferenz in Heidelberg kommt die Bayerische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber zu dem Fazit, dass die Ernährungssicherheit und damit die Land- und Forstwirtschaft in der aktuellen Sicherheitslage von existentieller Bedeutung sind. Daher dürfe das Budget der Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik (GAP) in Europa keinesfalls gekürzt werden. Kaniber sieht sich darin mit Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer einig. In Heidelberg unterstrich Kaniber noch einmal, dass die Arbeit der Landwirtinnen und Landwirte für die Souveränität Europas und für eine gesicherte Ernährungsversorgung absolut systemrelevant ist. Viele haben verstanden, wie wichtig unsere Polizei für die innere Sicherheit und die Bundeswehr für die äußere Sicherheit sind. Aber es wird zu wenig beachtet, dass eine gesicherte Versorgung mit Lebensmitteln für die zivile Verteidigung im wörtlichen Sinn lebensnotwendig ist
, so die Ministerin. Die GAP müsse darum auch künftig als eigenständiger Politikbereich mit einem gesonderten, ausreichend finanzierten Fonds und einer Einkommensstärkung für die Landwirtschaft erhalten bleiben.
Landwirtschaft als Vorreiter bei Erneuerbaren Energien und Klimaschutz
Die deutsche Landwirtschaft treibt die Energiewende voran – und das mit messbarem Erfolg: Immer mehr Höfe setzen auf erneuerbare Energien wie Photovoltaik, Biogas und nachhaltige Wärmeversorgung. Ein aktueller Blogbeitrag auf LAND.SCHAFFT.WERTE, das begleitende Interview von Hendrik Borgmeyer, Geschäftsführer von BioConstruct, und das Praxisbeispiel vom Hof Sandering zeigen die zentrale Rolle landwirtschaftlicher Betriebe. Hier wird deutlich wie Landwirtinnen und Landwirte mit innovativen Ansätzen die Stromversorgung ihres Hofes umstellen, CO₂-Emissionen reduzieren und zur regionalen Wertschöpfung beitragen. Die Klimabilanz der Branche ist beeindruckend: Laut aktuellem Klimaschutzbericht 2025 hat die deutsche Landwirtschaft ihre Klimaziele in den vergangenen Jahren übererfüllt und liegt deutlich unter den gesetzlich festgelegten Emissionswerten. Die kumulierte Reduktion beträgt rund 21 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente
BZL-Beratertagung: "Umwelt- und ressourcenschonende Praxisansätze in der Landwirtschaft"
Am 3. und 4. Dezember 2025 lädt das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) zusammen mit dem Verband der Landwirtschaftskammern (VLK) zur dritten BZL-Beratertagung ein. Die kostenlose Tagung findet auf dem Eichhof des Landesbetriebs Landwirtschaft Hessen (LLH) in Bad Hersfeld statt. Die Tagung richtet sich an Beratungskräfte sowie Landwirtinnen und Landwirte. Anmeldungen sind ab sofort möglich.
Umfrage zu Weidehaltung und Wölfen
Damit Weidetiere wie Schafe und Rinder nicht von Wölfen gerissen werden, ist Herdenschutz vielerorts unabdingbar. Wie stehen Tierhalterinnen und Tierhalter zu Maßnahmen wie wolfsabweisenden Zäunen
oder Schutzhunden und nimmt die Verfügbarkeit von Fördergeldern darauf einen Einfluss? Das hat ein Forschungsteam der Universität Göttingen, der Humboldt-Universität zu Berlin, der Technischen Universität Dresden und der Schweizer Stiftung KORA mit einer Befragung untersucht. Dabei zeigte sich, dass die Bereitschaft zum Herdenschutz vor allem von sozialen Einflüssen abhängt. Und finanzielle Unterstützung geht mit einer höheren Bereitschaft zum Einsatz wolfsabweisender Zäune einher. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift People and Nature veröffentlicht.
Bericht zur Markt- und Versorgungslage Futtermittel 2025
Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) hat den Bericht zur Markt- und Versorgungslage Futtermittel 2025 veröffentlicht. Dieser beschäftigt sich zum einen mit der Herstellung von Mischfutter und zum anderen mit der Versorgung mit Futtermitteln.
Weiterhin wurden Informationen zur Eiweißlücke Feed Protein Balance Sheet in der Tierfütterung veröffentlicht. Es geht dabei um die Proteinmenge, die verfüttert wird, aber nicht mit der heimischen Erzeugung gedeckt werden kann. Im Wirtschaftsjahr 2023/24 stammten 88 Prozent des Gesamtfutteraufkommens, bezogen auf den Rohproteingehalt, aus dem Inland. Demnach lag die Eiweißlücke bei zwölf Prozent.
Auch die die wichtigsten Daten zur Mischfutterproduktion im Wirtschaftsjahr 2024/25 wurden von der BLE veröffentlicht. Demnach produzierten 260 meldepflichtige Betriebe in Deutschland insgesamt 22,2 Millionen Tonnen Mischfutter. Das waren gegenüber dem Vorjahreszeitraum vier Betriebe weniger bei einem gleichzeitigen Anstieg der Herstellungsmenge um 2,4 Prozent.
Ergebnisse der Futterroggensilage 2025
Über die Ergebnisse der Futterroggensilage 2025 berichtet Proteinmarkt in dem aktuellen Beitrag.