BRS News Rind
Neue Leitlinien zur Unterstützung von Nutztier-Genbanken
In Zusammenarbeit mit dem EU-Referenzzentrum für gefährdete Nutztierrassen (EURC-EAB) hat das Europäische Netzwerk zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung tiergenetischer Ressourcen (ERFP) neue Leitlinien zur Unterstützung der Anerkennung und Organisation von Genbanken in Europa veröffentlicht. Diese sollen die Kapazitäten zur Erfüllung der Anforderungen des Tiergesundheitsschutzes stärken und zugleich die Erhaltung tiergenetischer Ressourcen fördern.
4. Beratertagung der Bauförderung Landwirtschaft e.V. (BFL)
Der Bauförderung Landwirtschaft e.V. (BFL) richtet gemeinsam mit dem Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) die 4. BFL-Beratertagung aus. Diese findet am 29. und 30. September 2025 im Lehr- und Versuchsgut Köllitsch (LVG) statt und dient dem intensiven Informationsaustausch zwischen Forschung, Beratung, Herstellern und dem Handel. Die Tagung richtet sich insbesondere an Interessierte aus den Bereichen Forschung, Planung, Beratung, Verbände und Unternehmen. Viele Hersteller entwickeln gemeinsam mit Forschung und Praxis neue Haltungskonzepte, die wissenschaftliche Erkenntnisse berücksichtigen. Die Beratung greift diese Neuheiten u. a. in ihrer täglichen Praxis auf und gibt umgekehrt den Herstellern wichtige Informationen aus der Praxis weiter. Die stetige Verbesserung der Nutztierhaltung und die Umsetzung effizienter Produktionsmethoden unter Beachtung von Tier- und Umweltschutzkriterien sind dabei gemeinsame Aufgaben und Ziele.
Nutztierhaltung und Tierschutz
Dr. Nora Hammer (Bundesverband Rind und Schwein e. V.) beschreibt in der MilchPraxis 3/2025, wie Tierhalter, Tierärzte und Verbände Verantwortung für das Tierwohl übernehmen. Anhand von Beispielen wie der erfolgreichen Reduktion des Antibiotikaeinsatzes, innovativen Zuchtprogrammen und Tierwohlindikatoren zeigt sie, dass Tierhaltung und Tierschutz keine Gegensätze sind, sondern nur durch Kooperation und Fachwissen gelingen.
Den vollständigen Artikel finden Sie in der MilchPraxis 3/2025 (59. Jahrgang).
Neuer Schutzstatus des Wolfs – unsere Position
Der Umgang mit dem Wolf steht aktuell im politischen Fokus. In unserem Papier haben wir die zentralen Punkte zum neuen Schutzstatus zusammengefasst: Welche Regelungen gelten, was ist erlaubt und was nicht. Gleichzeitig machen wir deutlich, wie der Bundesverband Rind und Schwein den Schutzstatus bewertet und welche Forderungen wir an Politik und Praxis stellen.
Hier geht’s zum Positionspapier
Herdenschutz gegen den Wolf: 100-Prozent-Förderung in Brandenburg jetzt gesichert
Brandenburg übernimmt künftig 100% aller Kosten für Maßnahmen von Weidetierhaltern zum Schutz ihrer Herden vor Wolfsangriffen. Das erklärte das Landwirtschaftsministerium nach einer Einigung mit dem Finanzministerium. Damit werde eine Forderung der Weidetierhalter erfüllt, so Landwirtschaftsministerin Hanka Mittelstädt. Durch die Entscheidung erhöhe sich auch die Akzeptanz des Wolfes in Brandenburg, äußerte die SPD-Politikerin. Ein effektiver Herdenschutz sei einer der wichtigsten Bausteine eines erfolgreichen Wolfsmanagements.
Destatis: Trockenheit in der Landwirtschaft - Mehr Soja und mehr Bewässerung
Trockenheit und Dürre bereiten deutschen Landwirten immer größere Probleme. Eine Lösung ist der Wechsel hin zu trockenresistenteren Ackerkulturen wie etwa Soja. So sind die Anbauflächen für Sojabohnen vom Jahr 2016 bis zum Jahr 2024 um 156,8 % gestiegen. Im vergangenen Jahr haben knapp 4 500 landwirtschaftliche Betriebe auf insgesamt 40 500 Hektar Sojabohnen angebaut. 2016 waren es rund 2 400 Betriebe und knapp 15 800 Hektar. Eine weitere Möglichkeit, der Trockenheit in der Landwirtschaft zu begegnen, ist die Bewässerung landwirtschaftlich genutzter Flächen. Die potenziell bewässerbare Freilandfläche nahm von 2009 bis 2022 um knapp ein Viertel (23,9 %) zu. 2022 setzten rund 5 700 landwirtschaftliche Betriebe dabei Tröpfchenbewässerung ein. Das waren gut drei Viertel (78,1 %) mehr als noch 2009.
Erste Ergebnisse des Nationales Ernährungsmonitoring veröffentlicht
Das Max Rubner-Institut (MRI) hat die Ergebnisse des ersten Moduls des Nationalen Ernährungsmonitorings (nemo) veröffentlicht. Mehr als 3.000 Personen im Alter von 18 bis 80 Jahren wurden zwischen September und November 2024 online zu ihren Ernährungs- und Verzehrsgewohnheiten befragt. Dabei zeigte sich, dass viele Deutsche öfter Fleisch essen, als sie angeben. Nach ihrer Ernährungsform gefragt, gaben knapp zwei Drittel der Befragten Mischkost
an; gut ein Viertel bezeichnete sich als Flexitarier
, was maximal zweimal die Woche Fleisch auf dem Speiseplan bedeuten würde. Rund vier Prozent bezeichneten ihre Ernährung als vegetarisch und etwa ein Prozent gab an, sich vegan zu ernähren. Allerdings ergab die Auswertung dieser Daten und die der konsumierten Lebensmittel eine Diskrepanz: aus den Angaben zum Verzehr geht hervor, dass etwa 75 Prozent der Befragten häufiger als zweimal in der Woche Fleisch auf dem Teller haben.
Agroscope: Massnahmen zur Antibiotikareduktion und Wettbewerbsfähigkeit in der Milchwirtschaft
Die Schweiz hat seit 2014 den Antibiotikaverbrauch in der Veterinärmedizin um 48 % senken können. Dieser Trend soll mit definierten Maßnahmen in der Milchwirtschaft weiter fortgesetzt werden. Dabei soll die Wirtschaftlichkeit der Betriebe nicht beeinträchtigt werden. Ein betriebswirtschaftliches Monitoring von Freiburger Milchviehbetrieben im Zeitraum von 2017 – 2021 zeigt, dass sich die Tierarzt-, Besamungs- und Arbeitskosten pro Kilogramm Milch trotz Produktionsintensivierung positiv bis stabil entwickelt haben. Da die Erlöse gestiegen und die Kostenstruktur unverändert blieb, hat sich die Wirtschaftlichkeit verbessert. Ein direkter Zusammenhang mit den Maßnahmen zur Antibiotikareduktion ist jedoch aufgrund fehlender Kontrollgruppen nicht eindeutig belegbar. Hier könnten zukünftige Studien für mehr Klarheit sorgen können.
GWK fördert Forschungsbau „AgriFutur“ der Uni Göttingen
Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz von Bund und Ländern (GWK) fördert den Forschungsbau AgriFutur
der Universität Göttingen. Mit dem neuen Gebäude will die Universität ein integratives Umfeld für systemorientierte Agrarforschung schaffen und den Herausforderungen des globalen Agrar- und Ernährungssystems, insbesondere im Hinblick auf den Klimawandel, mit innovativen wissenschaftlichen Ansätzen begegnen. Vorgesehen sind unter anderem klimatisierbare Experimentallabore für Pflanzen- und Nutztierforschung, ein Raum zur Erzeugung virtueller Umgebungen sowie experimentelle Küchen für die Forschung zur Zubereitung und zum Verzehr von Nahrungsmitteln. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 67 Millionen Euro und werden zu gleichen Teilen von Bund und Land getragen.
FAO wirbt für abgestimmtes Vorgehen bei Ernährungs- und Landwirtschaftswandel
Die Herausforderungen für eine Ressourcen- und klimaschonende Landwirtschaft sind angesichts einer wachsenden Weltbevölkerung, abnehmenden Ressourcen und neuer klimabedingter Rahmenbedingungen riesig. Anpassungen bei der Lebensmittelerzeugung und der Ernährung sind dringend erforderlich. Das funktioniert aber nur, wenn Ziele klar definiert werden, alle Betroffenen beteiligt und durch passende Rahmenbedingungen unterstützt werden. Die FAO wird in einer neuen Broschüre "TRANSFORMING FOOD AND AGRICULTURE THROUGH A SYSTEMS APPROACH" für ein intelligentes Vorgehen unter Beteiligung der gesamten Prozesskette. Wie das aussehen könnte, verdeutlicht die FAO u.a. an Beispielen aus Albanien, Kenia, Äthiopien , Indonesien und der Schweiz.