07.07.2025rss_feed

50. Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Embryotransfer deutschsprachiger Länder (AET-d) in Müchen-Grub

Am 26. und 27.Juni fand die 50. Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Embryotransfer deutschsprachiger Länder (AET-d) in Müchen-Grub in den Räumlichkeiten des TGD-Bayern in Grub statt. Am 17.10.1974 hatten sich zum ersten Mal Vertreter der Wissenschaft und der Besamungsstationen in München getroffen, um sich über den Stand der Eitransplantation, so wurde die Technik des Embryotransfers damals genannt, auszutauschen. Daher fand diese 50. Jubiläumstagung erneut in München statt.


Zum Auftakt der Tagung hatte die BayernGenetik unter der Federführung von Jakob Scherzer am Vormittag in ihre Besamungsstation zu einem Workshop mit dem Thema vom Genotyp zum Phänotyp eingeladen. Dabei wurde zum einen die Gewinnung von Zellmaterial aus den Embryonen mittels modernster Lasertechnik demonstriert. Zum anderen wurden Verfahren der Gendiagnostik gezeigt. Dabei konnten die Teilnehmenden bei der Analyse des Genmaterials sogar selbst Hand anlegen. Die Phänotypen wurden dann bei einer kleiner Bullenparade im Sprungraum fachkundig kommentiert. Abschließend gab es noch einen kleinen Einblick in die weltweiten Aktivitäten der BayernGenetik.
Die Sprecher der AET-d, Hannes Kohler und Eva Held-Hölker, hatten für die über 120 Teilnehmenden aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Italien, Luxemburg, den Niederlanden und aus Dänemark ein interessantes Programm mit Beiträgen aus der Wissenschaft und der Praxis zusammengestellt. Die fünf Hauptvorträge behandelten die Themen Single-Step Zuchtwertschätzung in der Fleckvieh- und Braunviehpopulation (Christian Edel, LfL in Grub), genetisch maßgeschneiderten Schweine für die medizinische Forschung (Eckhard Wolf, LMU München), 50-Jahre AET-d (Jan Detterer, VOST in Georgsheil), die Reproduktionsbiotechniken im Wandel der Zeit (Christine Wrenzycki, JLU Gießen) und den Einsatz von Ultraschall im Reproduktionsmanagement beim Rind (Heiner Bollwein, Uni Zürich).
In elf Kurzbeiträgen wurde ein breites Themenspektrum angesprochen. So gab es Vorträge zur Anlage von Genreserven und zur in-vitro Produktion von Embryonen. Außerdem wurde über das Equipment beim Embryotransfer und eine Initiative zur Förderung von Nachwuchs für den Biotechnikbereich berichtet. Weiterhin gab es ein Rückblick auf die 51. Jahrestagung der internationalen Embryotechnologiegesellschaft (IETS) und ein Fallbericht zu Granulosazelltumoren beim Rind. Intensive Diskussionen zeigten, dass alle Beiträge auf großes Interesse beim Auditorium trafen. Der gesellige Abend wurde dann zu einem intensiven Austausch genutzt und war, wie stets bei der AET-d, ein Höhepunkt der Veranstaltung. Dank großzügiger Unterstützung der Besamungs- und Zuchtorganisationen und weiterer Sponsoren mussten auch in diesem Jahr keine Teilnehmergebühren erhoben werden.
Die 51. Jahrestagung der AET-d wird im nächsten Jahr in Vorarlberg im Juni sattfinden. Nähere Infos werden zeitnah bekanntgegeben.
Weitere Infos zur diesjährigen Jubiläumstagung (u.a. der Tagungsband und einige Vorträge) sind auf der Webseite der AET-d (www.aet-d.de) abrufbar.


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