17.12.2021rss_feed

Ausdehnung des Ökolandbaus nicht nur eine Aufgabe der Politik

Dr. Jürn Sanders vom Thünen-Institut für Betriebswirtschaft äußert sich im Interview zu den Plänen der neuen Bundesregierung, den Anteil des Ökolandbaus auf 30 Prozent zu erhöhen. Angesichts der großen ökologischen Herausforderungen, hält er die Stärkung von nachhaltigen Produktionssysteme wie den Ökolandbau für richtig, unabhängig davon, wie sich die Nachfrage nach diesen Produkten entwickelt. Er macht aber auch deutlich, dass man die Folgewirkungen politischer Maßnahmen im Auge behalten muss. Ein deutliches Auseinanderdriften von Angebot und Nachfrage wäre wenig nützlich. Wenn in Folge einer Politik-induzierten Angebotsausdehnung die Preise sinken, würde sich die relative Vorzüglichkeit der ökologischen Produktion nicht erhöhen. (Zum Interview).

Andere Wissenschaftler sehen derartige politische Zielvorgaben noch kritischer. So mahnt Richard Fuchs, Wissenschaftler am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) in nature.com vor einer Verlagerung von Umweltbelastungen in andere Länder, falls die Importe steigen. Auch das amerikanische Landwirtschaftsministerium scheint die Entwicklung mit Sorge zu beobachten, allerdings generell in Bezug auf die europäischen Ökologisierungsbestrebungen. Bezüglich einer Bewertung der Landbauform hinsichtlich seiner Klimaschutzfunktion bietet sich lt. Thüneninstitut der Ertrag und nicht die Fläche an.