18.05.2022rss_feed

Emissionen von Lebensmitteln fachlich korrekt vergleichen

Dr. Peter de Jong, 10/2021: Voorkom dat consumenten uit duurzaamheidsoogpunt ongezonder gaan eten’., Van Hall Larenstein University of Applied Sciences, Research Gate

Eine Banane ist keine Schraube. Bei dem Versuch, beide Produkte anhand ihres C02-Fußabdruckes zu vergleichen, scheitern die meisten Schätzmodelle. Diese sog. Lebenszyklusmodelle stammen meist aus der Industrie und vergleichen die Emissionen auf Basis von Gewicht oder Volumen. Lebensmittel dagegen sind nicht homogen. Eine Gurke hat ein gänzlich anderes Nährwertprofil, als Erbsenbrei, ein Ei oder ein Stück Fleisch. Immer mehr Wissenschaftler fordern daher, die Emissionen auf Nährwertprofile unterschiedlicher Lebensmittelgruppen zu beziehen. Im Idealfall vergleicht man diese dann innerhalb identischer Lebensmittelprofile, wie z.B. Protein- oder Kohlenhydratlastigen Lebensmitteln. Der Teufel steckt aber im Detail. So enthält Milch mehr als 2.000 chemischen Verbindungen, von denen wir noch gar nicht wissen, welche Bedeutung sie für die menschliche Versorgung mit lebenswichtigen Nährstoffen haben. Dr. Peter de Jong, leitender Wissenschaftler für die Lebensmittelverarbeitung bei NIZO Food Research hat dazu ein aufschlussreiches Interview gegeben.

Der Wissenschaftler wirbt dafür, den Wert von Lebensmitteln für die Nährstoffversorgung von Menschen stärker zu berücksichtigen. Also: wie hoch ist der Nährstoffbedarf eines Menschen und welches Lebensmittel garantiert hierfür mit wenig Aufwand die beste Versorgung? Ist es Cola, Gemüse oder ein Glas Milch oder womöglich eine Kombination aus allen Lebensmitteln? Z.B. wird bei herkömmlichen C02-Vergleichen von Proteinquellen die Verdaulichkeit nie berücksichtigt, obwohl Ernährungswissenschaftler wissen, dass ich von pflanzlichen Proteinquellen viel mehr verzehren muss, als von tierischen Proteinquellen.


Tagesbedarf Proteine

de Jong wirbt daher wie viele andere Ernährungswissenschaftler auch, Lebensmittelgruppen nicht auf Basis ihrer C02-Emissionen bezogen auf Gewicht und Volumen zu vergleichen, sondern den Beitrag zur Nährstoffversorgung zu berücksichtigen. Die Nährstofftdichte und Verdaulichkeit eines Produktes müssten dann ebenfalls berücksichtigt werden.


open_in_newResearch Gate, 10/2021: ‘Voorkom dat consumenten uit duurzaamheidsoogpunt ongezonder gaan eten’. Interview mit Dr. Peter de Jong, Van Hall Larenstein University of Applied Sciences

open_in_newPeters, Stephan AU, Valkenburg, Jolande AU , Huppertz, Thom AU , Est, Lionel AU, Blom, Luuk PY ( 2021/11/04): The place of animal products in a more sustainable diet

open_in_newMake sure consumer diets don’t become more unhealthy due to sustainability concerns: Do not express the ecological impact of foods per kilogram, but per nutrient density index score.

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