BRS News
Verband verurteilt Exportstopp deutscher Zuchtrinder
Nach aktuellem Stand haben mehrere Bundesländer den Export von Zuchtrindern nach Russland, Kasachstan und Usbekistan per Erlass gestoppt. Die zuständigen Ministerien begründen ihr Vorgehen mit der Auskunft des Föderalen Dienstes für veterinärrechtliche Überwachung zum angeblichen Nicht-Vorhandensein von Versorgungsstellen entlang der Transportstrecke. Diese Aussage wurde vom Föderalen Dienst zwischenzeitlich relativiert und damit das Vorhandensein zugelassener Versorgungsstellen bestätigt. Der Bundesverband Rind und Schwein hat letztes Jahr in Eigeninitiative einen Standard für Langstreckentransporte entwickelt, der eine tierwohlgerechte Versorgung deutscher Zuchtrinder entlang der Transportstrecke in Drittländer sicherstellt. Durch die aktuelle Anwendung des BRS-Tiertransportstandards liegen verlässliche Informationen über Versorgungsstellen vor, die weit über gesetzliche Anforderungen hinausgehen und damit eine rechtskonforme Abfertigung gewährleisten.
Studie gibt Vermarktungsideen für alte Nutztierrassen
Laut einer Erhebung der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) waren 2019 in Deutschland 54 von 77 einheimischen Rinder-, Schweine-, Ziegen-, Schaf- und Pferderassen als gefährdet eingestuft. Nur mit professioneller Vermarktung und einer gesicherten Nachfrage können landwirtschaftliche Betriebe gefährdete Rassen als Nutztiere erhalten. Deshalb untersuchten ein Agrarmarkt- und Züchtungsexperten-Team der Universität Kassel und der Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e. V. (GEH) in einer qualitativen Befragung, was Konsumenten mit gefährdeten Nutztierrassen verbinden und wie man sie für den Kauf der Fleischprodukte gewinnen kann. Die BÖLN-Studie empfiehlt Aufklärungsarbeit und Bewerbung gefährdeter Nutztierrassen als regionale Spezialität. Den Studienteilnehmern war die Problematik aussterbender Rassen gar nicht bekannt. Des Weiteren sollte die Rolle der Konsumenten als Nachfrager klarer kommuniziert werden.
Der Abschlussbericht des Forschungsprojektes Vermarktungskonzepte für Produkte gefährdeter Nutztierrassen steht online zur Verfügung.
DGfZ stellt Positionspapier zur Zukunft einer gesunden Milchkuh vor
Die Projektgruppe der Deutsche Gesellschaft für Züchtungskunde (DGfZ) Zukunft gesunde Milchkuh
hat ihr Positionspapier Zukunftsfähige Konzepte für die Zucht und Haltung von Milchvieh im Sinne von Tierschutz, Ökologie und Ökonomie
veröffentlicht, an dem Landwirte, Wissenschaftler, Züchter und Tierärzte mitgewirkt haben. Das Papier zeigt Strategien für die Zucht, Haltung und Fütterung sowie das dazugehörige Management für eine zukunftsfähige Milchviehhaltung auf. Dabei wurden Möglichkeiten und Grenzen von Maßnahmen wissenschaftlich fundiert erörtert, denn nicht jeder Wunsch
der Gesellschaft ist unter den gegenwärtigen Rahmenbedingungen der Produktion umsetzbar. Bestehende Zielkonflikte haben darüber hinaus einen entscheidenden Einfluss darauf, welche betriebsindividuellen Entscheidungen der Landwirt treffen muss. Dies deutlich zu kommunizieren, ist ein Grundbaustein für die Akzeptanz der zukünftigen Milchviehhaltung in Deutschland.
Der RZ€ legt den Fokus auf die ökonomisch erfolgreiche Zucht

milchrind - Ab August 2020 gibt es in der Deutschen Holsteinzucht als Ergänzung zum RZG einen weiteren Gesamtzuchtwert. Dieser arbeitet mit einer ausschließlich ökonomischen Gewichtung der Merkmalskomplexe und wird in Euro ausgedrückt.
Appell: "Hört endlich auf, die Emissionen von Lebensmitteln mit denen fossiler Branchen zu vergleichen"
Millionen von Menschen setzen sich mit den Auswirkungen ihrer Lebensgewohnheiten auf den Klimawandel auseinander, was sie häufig dazu veranlasst, Vergleiche zwischen den Treibhausgasemissionen ihrer Aktivitäten anzustellen. Das ist völlig in Ordnung. Fachliche Nuancen fallen dabei jedoch häufig unter den Tisch. Darauf macht Prof. Mitloehner aufmerksam, der gerade zum Direktor am CLEAR Center
der University of California, Davis berufen wurde. Man könne Treibhausgase der Lebensmittelherstellung (hier: Rinderhaltung) nicht mit denen des Logistiksektors vergleichen und wenn überhaupt, dann auf Basis von Ökobilanzen, die es für den Logistiksektor nicht gebe. Dort messe man, was hinten raus
kommt und verschweige die Emissionen, die bei der Produktherstellung und -entsorgung anfallen. So müsse man davon ausgehen, dass die Luftfahrt zwei bis drei Mal schädlicher sei, als bisher angenommen. Darüber hinaus ärgert sich der Wissenschaftler über einen dritten Fehler. Es würden nie regionale Werte bei den Vergleichen berücksichtigt. Die Treibhausgasemissionen der amerikanischen Tierhaltung lägen derzeit bei 3,9 Prozent (Anm. d.Red.: wie in Deutschland] der amerikanischen Gesamtemissionen und nicht bei 14,5 Prozent. Dieser Wert spiegele die durchschnittlichen landwirtschaftlichen Emissionen weltweit wieder.
Studie: regionale Erzeuger und kurze Transportwege sind wichtiger als Bio
Eine Studie am Institut für Marktanalyse des Thünen Instituts in Braunschweig hat die Einstellungen und Präferenzen junger Erwachsener zum ökologischen Landbau und seinen Produkten
untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass egoistische Werte einen größeren Einfluss auf das Kaufverhalten von Bioprodukten haben, als die altruistischen. Regionale Lebensmittel werden vielfach gegenüber Bio Produkten bevorzugt. Wichtigste Gründe sind die Unterstützung regionaler Erzeuger und kurze Transportwege. Der Bezug regionaler Lebensmittel wird mit Transparenz verbunden. Regionale Produkte werden deutlich weniger hinterfragt, hier scheint der Begriff regional
stark positiv emotional behaftet zu sein. Werte, die den Kauf regionaler Lebensmittel bestimmen, sind Transparenz und Gerechtigkeit und schließlich Wohlwollen und Sicherheit. Die Forscher schließen für den ökologischen Landbau daraus: Wichtige Eigenschaften wie Klimaschutz und ein Beitrag zum Erhalt der Biodiversität müssen bei Bio-Lebensmitteln stärker kommuniziert werden. Hier gebe es offenbar eine Aufteilung der Werteansicht zwischen Landwirten und Konsumenten. Zum anderen müsse Bio deutlich regionaler und dieses auf Verpackungen besser dargestellt werden.
Top-Themen in der aktuellen milchrind-Ausgabe

Die neue Ausgabe von milchrind ist gedruckt und unterwegs zum Leser. Das Heft bringt unter anderem einen Bericht über die Betriebe mit den besten Lebenstagsleistungen, alles über die April-Zuchtwertschätzung sowie umfassende Informationen zum neuen Gesamtzuchtwert RZ€. Diesen und zwei weitere Beiträge haben wir auch bei milchrind online eingestellt.
Weniger Antibiotika mit selektiver Mastitistherapie
milchrind - Während das selektive Trockenstellen zunehmend in der Praxis umgesetzt wird, erfolgt die antibiotische Behandlung von Euterentzündungen während der Laktation oft noch nach dem Gießkannenprinzip
. Dabei kann man den Antibiotikaeinsatz deutlich reduzieren, wenn nur die Tiere behandelt werden, die tatsächlich von einer antibiotischen Behandlung profitieren. Silvia Geiger und Dr. Irene Noll vom Regierungspräsidium Gießen erläutern, wie ein Konzept zur selektiven Mastitistherapie aussehen kann.
Nachgeburtsverhalten beeinträchtigt die Fruchtbarkeit
milchrind - Wenn die Nachgeburt nicht rechtzeitig oder nur unvollständig abgeht, wirkt sich dies in den meisten Fällen negativ auf die Fruchtbarkeit der Kühe aus. Im Umgang mit der Nachgeburtsverhaltung kommen in der Praxis zum Teil immer noch veraltete Methoden zum Einsatz. Tierärztin Anna Lena Lindau erklärt den aktuellen Wissensstand zur Erfolg versprechenden Behandlung. Das Auftreten von Nachgeburtsverhalten hat auch eine genetische Komponente. Dr. Till Masthoff vom BRS beschreibt, wie der neue Fruchtbarkeitszuchtwert RZRepro dieses Merkmal berücksichtigt.
Hofra GmbH bietet Desinfektionsspender und Stationen
Die Hofra GmbH ist 100% ige Tochter der UEG Hohenlohe-Franken wV, die Mitglied im Bundesverband Rind und Schwein ist. Das kleine Team bietet u.a. Hygienlösungen für die Landwirtschaft und aufgrund der Corona-Pandemie jetzt auch für alle Branchen. Dazu zählen Desinfektionsmittel, Desinfektionsspender und -stationen.