08.05.2020rss_feed

Mit "Genomchirurgie" die europäische Abhängigkeit von Sojaimporten reduzieren

Point - Raps ist die wichtigste Ölpflanze in Europa. Die Pressrückstände haben einen hohen Eiweissgehalt und eine günstige Aminosäurezusammensetzung – aber leider enthalten sie die antinutritive Substanz Phytinsäure, was ihre Verwendung als Futter- oder Lebensmittel einschränkt. Ein Forscherteam von der Universität Kiel zeigt jetzt, wie mittels Genomeditierung der Phytinsäuregehalt von Rapskörnern deutlich gesenkt werden kann. Damit wird die Futtermittelqualität von Rapsschrot oder Rapskuchen deutlich verbessert, die europäische Abhängigkeit von Sojaomporten für die Tierernährung könnte reduziert werden. Es gibt allerdings ein Riesenproblem: Obwohl die durch die Genomchirurgie mit CRIPR/Cas9 eingeführten gezielten Genveränderungen in den Rapspflanzen auch in der Natur spontan entstehen könnten, gelten die resultierenden Pflanzen aufgrund einer Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs von 2018 als «gentechnisch verändert» und unterliegen damit strengen Zulassungs- und Anbauauflagen, welche einen Anbau in Europa praktisch unmöglich machen.