02.05.2022rss_feed

Pflanzliche und tierische Agrarproduktion ergänzen sich ideal

Zitatgrafik Dr. Malte Rubach

Der Ernährungswissenschaftler und Buchautor Dr. Malte Rubach erinnert an die Schattenseiten einer veganen Ernährung. Neben Risiken für eine bedarfsgerechte Nährstoffversorgung kritisiert er den hohen Wasserbedarf dieser Ernährungsform. Dabei beruft er sich auf Untersuchungen des WWF, der für Deutschland einen um 50 Prozent höheren Wasserbedarf einer veganen im Vergleich zur aktuellen Mischkost mit tierischen Lebensmitteln errechnet habe. Diese Ernährung belaste daher aufgrund des hohen Importanteils pflanzlicher Lebensmittel v.a. die Exportländer, die bereits über knappe Wasserressourcen verfügten.

Rubach macht auch auf einen weiteren überraschenden Effekt aufmerksam: der ernährungsbedingte CO2-Fußabdruck eines Verbrauchers in Deutschland läge im Gegensatz zu dem eines in Afrika lebenden Verbrauchers nur bei 2,4 statt 2,8 Tonnen C02äq pro Jahr. Grund sei eine sehr effiziente deutsche Lebensmittelerzeugung. Der Experte erinnert daran, dass Ernährungsempfehlungen solche Zusammenhänge berücksichtigen sollten und nicht zu einem zwingenden Verzicht auf tierische Lebensmittel führen sollten. Nutztiere leisten einen wichtigen Beitrag zur Flächen- und Ressourcennutzung in der Lebensmittelerzeugung, da sie für Menschen nicht-essbare Pflanzenmasse aus der landwirtschaftlichen Produktion verwerten und daraus hochwertige Lebensmittel erzeugen. Zusätzlich sorgen sie für Wirtschaftsdünger, helfen den Mineraldüngereinsatz zu reduzieren und schließen Nährstoffkreisläufe. Rubach plädiert aus Klimaschutzgründen für eine möglichst regionale und damit saisonale Produktion von Lebensmitteln. Tierische Lebensmittel könnten zudem das ganze Jahr über in Deutschland regional erzeugt werden, die Futtermittel stammen zu über 90 Prozent aus inländischem Anbau. Eine nachhaltige Lebensmittelerzeugung sei daher derzeit ohne Tierhaltung undenkbar.

Bibliographie: Dr. Malte Rubach, "Die Ökobilanz auf dem Teller - Wie wir mit unserem Essen das Klima schützen können", S. Hirzel Verlag, Stuttgart 2020