29.07.2020rss_feed

Wie Importe den Wert von amerikanischem Rindfleisch steigern

Während die USA mengenmäßig der viertgrößte Exporteur von Rindfleisch weltweit sind, sind sie auch bei den Rindfleischimporten weltweit führend. Diese beiden Tatsachen scheinen zunächst unvereinbar zu sein. Warum, so fragen Kritiker, importieren die USA Rindfleisch, wenn die Erzeuger unter niedrigeren Preisen leiden? Um die Rindfleischimporte in den USA zu verstehen, muss man den Hamburger-Markt verstehen, so der Agrarökonom Derrell Peel von der Oklahoma State University. Der Verbrauch von Hackfleisch liegt in den USA bei etwa 26 Pfund pro Kopf, was etwa 45% des gesamten Rindfleischverbrauchs entspricht. Da Hackfleisch vornehmlich aus mageren Rindfleischabschnitten hergestellt wird, machen diese 70% bis 75% der gesamten Rindfleischimporte der USA aus. Ohne importiertes mageres Rindfleisch müssten die USA laut Peel die Schlachtungen heimischer Kühe verdoppeln, um genügend mageres Fleisch zur Befriedigung der heimischen Nachfrage nach Hamburgern zu erzeugen. Um Importe zu vermeiden und den Bedarf aus der heimischen Produktion zu decken, könnten die USA beispielsweise mehr ganze Muskelstücke für die Hackfleischproduktion verwenden. Diese zählen jedoch zu den höherpreisigen Teilstücken, deren Export gewinnbringender ist. Während der vergangenen 10 Jahre ist die kumulierte Handelsbilanz der amerikanischen Rindfleischindustrie mit fast 13,5 Milliarden Dollar positiv; der Exportwert übersteigt den Importwert.