Dr. Gero Hocker diskutiert mit dem Landesverband Niedersächsischer Schweineerzeuger
LNS - Am 06. Oktober traf sich der Landesverband Niedersächsischer Schweineerzeuger (LNS) mit dem Sprecher für Landwirtschaftspolitik in der FDP-Bundestagsfraktion, Dr. Gero Hocker, zu einem Meinungsaustausch. Dabei ging um die Misere am Schweinemarkt und die Afrikanische Schweinepest.
Dr. Gero Hocker erläuterte, dass die aktuelle Misere der landwirtschaftlichen Tierhaltung in Deutschland Ergebnis der Politik der vergangenen Jahre sei. Nationale Standards seien im Vergleich zum EU-Binnenmarkt ohne Rücksicht auf die Erzeugerstufe immer weiter angehoben worden. Deutsche Landwirte könnten deswegen im Wettbewerb mit Produzenten aus dem Ausland nicht mehr mithalten.
Die Einführung der Tierwohlkennzeichnung soll das unter besseren Bedingungen erzeugte Fleisch aus Deutschland kenntlich machen. Es genüge jedoch nicht die Kennzeichnung nur für den Bereich Schweinemast und dort nur bei Frischfleisch umzusetzen. Damit der höhere gesetzliche Standard deutscher im Vergleich zu ausländischen Produkten bei allen Tierarten und Produktionsstufen (z.B. Sauenhaltung) erkennbar ist, müsse gleichzeitig zur Haltungskennzeichnung eine Herkunftskennzeichnung (5*D) umgesetzt werden.
Auf die Forderung des LNS, im Hinblick auf die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) die Bundesautobahnen stärker als natürliche Barrieren zu nutzen ging Dr. Hocker positiv ein. Zudem müsse die 90 Tage Sperrfrist bei einem Punkteintrag mit ASP in einen Hausschweinebestand wie in Emsbüren unbürokratisch verkürzt werden können. Im Sinne des Tierschutzes sei es angebracht die Größe der Restriktionszonen bei einem vergleichbaren ASP Ausbruch zu verkleinern. Auch müsse im Seuchenfall dringend sinnvolle Vermarktungsmöglichkeiten für Tiere aus der Restriktionszone geschaffen werden.