BRS News
Nachhaltigkeit: 20 kg weniger Futter pro Improvac-Eber

Rainer Bertels mästet Improvac-Eber. In Zeiten von explodierenden Futterkosten schätzt er vor allem die bessere Futterverwertung der Tiere gegenüber Börgen
, informiert Caroline Jücker im Fachmagazin "Top agrar". Das Einstallgewicht betrug 24,9 kg. Nach 102 Masttagen lag das Ausstallgewicht bei 121,08 kg. Die Futterverwertung betrug 1:2,37. Im Schnitt nahmen die Mastschweine rund 940 g pro Tag zu.
Würde man alle Mastschweine in Deutschland mit Improvac impfen, ergäbe sich eine theoretische Futterersparnis von rd. 440.000 Tonnen. Die Tabelle mit einer Futterkalkulation aus 2018 zeigt: je höher der Futterpreis, desto höher der Ertrag gegenüber Kastraten. Das Beispiel zeigt auch: im Bereich Nachhaltigkeit ist noch viel Luft nach oben. Die Kastration ist dabei nur eine Möglichkeit.
Es gibt keine gesunden oder ungesunden Lebensmittel
In einer neuen Folge Pralles Leben
besprechen Sylvia Kunert und health TV Doc Andreas Martin wir die größten Ernährungsmythen und checken sie auf ihren Wahrheitsgehalt. Wie nimmt man ab, wie isst man gesund und denken wir bei diesen Punkten vielleicht sogar in ganz falsche Richtungen? Interviewpartner ist der Ernährungswissenschaftler und Buchautor Uwe Knop.
Das Fazit: Ernährungsforschung gleicht Glaskugellesen, denn es gebe weder Beweise für gesunde noch ungesunde Lebensmittel, und das gelte sowohl für Obst und Gemüse als auch für Fleisch, Süßwaren und alle anderen Lebensmittel. Woran das u.a. liegt, wird u.a. hier näher erläutert. Auch der Arbeitskreis Nahrungsergänzungsmittel im Lebensmittelverband Deutschland hat in seinem ersten Newsletter über die unterschiedlichen Ernährungsstudientypen aufgeklärt.
DMK widerspricht Nabu
Das Deutsche Maiskomitee e. V. (DMK) widerspricht in einer Stellungnahme dem Naturschutzbund Deutschland e. V. (NABU), der im Zuge der für 2023 geplanten Aussetzung der Stilllegungs- und Fruchtwechselpflicht, den Anbau von Silomais in Frage stellt. Den Anbau von Silomais in Frage zu stellen mit der Begründung, dieser sei für den Menschen nicht essbar, entbehrt jeglicher fachlichen Grundlage. Die Veredelung von Mais und Gras zu hochwertigen Erzeugnissen, wie Fleisch, Eier und Milch, stellt insbesondere in Regionen in denen Getreideanbau nicht rentabel ist, die einzige Möglichkeit dar, die Kalorien für die menschliche Versorgung nutzbar zu machen.
Wild- und Rinderseuche in Mecklenburg-Vorpommern
In den vergangenen Wochen wurde im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte wiederholt das Auftreten der Hämorrhagische Septikämie, die auch als Wild- und Rinderseuche bezeichnet wird, bestätigt. Auslöser dieser plötzlich auftretenden Infektionskrankheit sind bestimmte Typen des Bakteriums Pasteurella multocida (Kapseltypen
B und E), bei denen das Genom des HS-Typs nachweisbar ist. Empfänglich sind neben Rindern, Büffeln und Wildwiederkäuern auch Haus- und Wildschweine oder Schafe und Ziegen. Bislang liegen keine Hinweise auf Übertragungen dieses Erregers auf den Menschen vor. Bei Tieren mit eindeutigen Krankheitsanzeichen tritt der Tod in der Regel innerhalb von 24 bis 48 Stunden ein. Bei gehaltenen Tieren kann einer Ausbreitung der Erkrankung durch Anwendung geeigneter Antibiotika (nach Erreger- und Resistenzbestimmung) und stallspezifischer Impfstoffe entgegengewirkt werden. Die Hämorrhagische Septikämie ist keine nach EU-Tiergesundheitsrecht gelistete Tierseuche und auch nach deutschem Recht weder anzeige- noch meldepflichtig.
Rückgang des Einsatzes antimikrobieller Mittel im Tiergesundheitssektor
Die Weltorganisation für Tiergesundheit (WOAH, gegründet als OIE) hat kürzlich einen wegweisenden Bericht mit Trends zum weltweiten Einsatz antimikrobieller Mittel bei Tieren veröffentlicht. Zwar sank der Einsatz verschreibungspflichtiger Antibiotika von 2016 bis 2018 um fast 30 Prozent, es gibt aber immer noch mehr als 40 Ländern, in denen Antibiotika weiterhin zur Leistungssteigerung eingsetzt werden. Das entspricht schon lange nicht mehr der guten fachlichen Praxis und ist daher in Europa seit 2006 verboten worden.
Urteil des Oberverwaltungsgerichts Lüneburg in der Feststellungklage zur Auslegung des § 12 Abs. 5 DüV
Eine flächenlose Biogasanlage hat im Rahmen einer Feststellungsklage vor dem OVG in Lüneburg überprüfen lassen, ob der Begriff der Verwertung gemäß § 12 Abs. 5 auch die Verwendung des Gärrestes als Düngemittel umfasst. Das OVG in Lüneburg hat dies positiv beschieden und damit das Urteil des Verwaltungsgerichts in Oldenburg geändert (Az.: 10 LC 247/20).
Das Urteil kann Auswirkungen auf die Ermittlung der Lagerdauer und folglich die vorzuhaltenden Lagerkapazitäten haben. Die bisherigen Landesvorgaben in Bezug auf die Möglichkeiten zur Erfüllung der Anforderungen des § 12 Düngeverordnung haben jedoch auch weiterhin Bestand. Der Senat hat wegen der grundsätzlichen Bedeutung der Rechtssache die Revision zum Bundesverwaltungsgericht zugelassen.
Können Wasserlinsen Sojafuttermittel ersetzen?
Nachhaltigkeit ist heutzutage aufgrund des Umweltdrucks sowie der steigenden Kosten für Kraftstoff, Düngemittel und andere landwirtschaftliche Betriebsmittel ein Hauptanliegen in der Landwirtschaft. Wissenschaftlern der Universität Gent und des Provinziellen Forschungs- und Beratungszentrums für Landwirtschaft und Gartenbau (Inagro vzw) in Belgien haben untersucht, wie Landwirte die Wasserlinse Lemna minor in Wasser kultivieren können, dem etwas Schweinegülle zugesetzt wurde. Tatsächlich sind diese Pflanzen laut Südkoreanischer Untersuchungen eine so gute Proteinquelle, dass sie Sojaschrot ersetzen könnten. In Spanien soll es bereits 50 Modell- und Demonstrationsbetriebe geben.
Landvolk Niedersachsen fordert vorzeitiges Ende der ASP-Maßnahmen
Nach einem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) im südlichen Landkreis Emsland Anfang Juli leiden Schweine haltende Betriebe unter massiven Handelseinschränkungen. Die Restriktionen betreffen rund 250 Schweinehalter in den Landkreisen Emsland und Grafschaft Bentheim, die in einem Radius von zehn Kilometern um den ursprünglichen Ausbruchsbetrieb in Emsbüren, in der sogenannten Schutz- und Überwachungszone liegen. Einerseits dürfen zur Mast bestimmte Ferkel nicht ohne behördliche Genehmigung in Mastställe verbracht werden, andererseits gibt es hohe Anforderungen an die Schlachtung und an die Weiterverarbeitung von Fleisch, die den Handel mit rund 200.000 Schweinen enorm einschränken. Unsere Schweinehalter zahlen für jedes Schwein drauf anstatt Geld zu verdienen
, erläutert Jörn Ehlers, Vizepräsident des Landvolks, die sich zuspitzende Lage in der betroffenen Region. Oberstes Ziel müsse sein, die von der EU festgelegte Maßnahmenfrist deutlich zu verkürzen, wie es zuvor nach dem ASP-Ausbruch bei Hausschweinen in Mecklenburg-Vorpommern gelungen ist. Voraussetzung hierfür ist, dass es zu keinem weiteren ASP-Ausbruch in Niedersachen kommt und Biosicherheitsmaßnahmen in den Ställen strikt eingehalten werden.
Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie sucht neue Leitung der Abteilung Landwirtschaft
Das Sächsische Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft (SMEKUL) sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt unbefristet einen Leiter (m/w/d) der Abteilung 7 - Landwirtschaft für das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) in 01683 Nossen. Bewerbungsfrist: 7. September 2022
Freie Abferkelung: Erfahrung von Praktikern (Video)
©SuS -
Zukünftig sollen die Sauen im Abferkelstall in Bewegungs- oder Freilaufbuchten gehalten werden. Um die Einführung dieser neuen Haltungsverfahren für die Ferkelerzeuger möglichst zielführend zu gestalten, wird hierzu unter Praxisbedingungen im Modell- und Demonstrationsvorhaben (MuD) Tierschutz des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft geforscht. Teil des MuD ist das Wissenstransferprojekt Vision Pig
, welches den effektiven und schnellen Transfer von Forschungsergebnissen unterstützen soll. Nun hat Vision Pig
ein neues Video-Tutorial und erstmals auch einen Podcast zum Thema freie Abferkelung
veröffentlicht