BRS News
„EinSichten in die Tierhaltung“ auch als Film
Wie Tiere gehalten werden, ist ein wichtiger Aspekt für die Akzeptanz der Landwirtschaft in weiten Teilen der Bevölkerung. Darum werden Landwirte durch die i.m.a-Transparenz-Initiative EinSichten in die Tierhaltung
unterstützt, um Hofbesuchern Einblicke in die Ställe zu bieten. Bereits seit 14 Jahren können sich so Verbraucher eigene Eindrücke von der Tierhaltung verschaffen. Da jedoch manch ein Weg auf einen EinSichten
-Betrieb weit ist, gibt es jetzt ein Filmprojekt, das auch fernab der Bauernhöfe EinSichten in die Tierhaltung
bietet.
Netzwerk Fokus Tierwohl: Praxiserfahrungen mit Schwanzbeißausbrüchen – das raten die Impulsbetriebe des Netzwerks
Schwanzbeißen ist ein weit verbreitetes Problem in der Schweinehaltung, das sowohl aus tierschutzrechtlicher als auch aus wirtschaflicher Sicht erhebliche Folgen haben kann. Es handelt sich um ein komplexes Phänomen, das durch verschiedene Faktoren beeinflusst wird. Es ist häufig schwierig, die Ursachen zu identifizieren und zu beheben. In einer kleinen, nicht repräsentativen Umfrage hat die Geschäftsstelle Schwein die schweinehaltenden Impulsbetriebe des Netzwerks zu ihren Erfahrungen befragt. Das Ergebnis zeigt, dass fast alle Betriebe schon einmal mit einem Schwanzbeißausbruch konfrontiert waren. Die Ursachen dafür sind in jedem Betrieb individuell und vielfältig. Häufig ist es hilfreich, gemeinsam mit Fachberatern die wichtigsten Einflussfaktoren im Stall zu überprüfen und die Haltungsbedingungen sowie das Management entsprechend anzupassen. Sind Tiere verletzt, sollte unbedingt ein Tierarzt konsultiert werden, um eine fachgerechte Behandlung zu gewährleisten.
Freistaat Thüringen fördert Verbesserung der Haltungsbedingungen in Viehzuchtbetrieben
In einer Pressemitteilung informiert das Ministerium für Wirtschaft, Landwirtschaft und Ländlichen Raum am 21. Juli über die Auszahlung von insgesamt 3,5 Millionen Euro an Thüringer Landwirtschaftsbetriebe. Die Fördermittel flossen an Betriebe, die Schweine, Rinder oder vom Aussterben bedrohte einheimische Nutztierrassen halten und dabei Tierwohlstandards erfüllen, die über die gesetzlichen Vorgaben hinausgehen. Dazu zählen unter anderem ein erweitertes Platzangebot sowie bessere Auslauf- und Abkühlmöglichkeiten. Ziel der Förderung ist es, eine artgerechte und klimafreundliche Tierhaltung zu stärken und zugleich die Betriebe von den damit verbundenen Mehrkosten zu entlasten.
agri benchmark Pig Report 2024
Das Netzwerk agri benchmark Pig des Thünen-Instituts analysiert, ob die Schweinehaltung wirtschaftlich ist. Es erhebt Daten auf Betriebsebene und baut eine Datenbank von typischen schweinehaltenden Betrieben in allen teilnehmenden Ländern auf. Das Netzwerk bereitet zusätzliche Informationen über die Wertschöpfungskette Schwein in jedem Land auf. Anfang 2022 umfasste das Netzwerk 17 Länder. Der agri benchmark Pig Report 2024 ist eine komprimierte Version der wichtigsten Ergebnisse der agri benchmark Schweinesaison 2024. Er umfasst globale Entwicklungen, Marktentwicklungen, aktuelle Themen des globalen Schweinesektors und einen Auszug aus einer Analyse auf Betriebsebene.
ASP: Hessen verstärkt Schutzmaßnahmen an der Landesgrenze zu Nordrhein-Westfalen
Zum Schutz vor einer Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) aus Nordrhein-Westfalen nach West- und Nordhessen haben die Regierungspräsidien Kassel und Gießen neue Allgemeinverfügungen erlassen, die den Bau von festen Zäunen und mobilen Elektrozäunen entlang zahlreicher Straßen im Grenzgebiet zu Nordrhein-Westfalen rechtlich weiter absichern. Die Zäune sollen in den Landkreisen Waldeck-Frankenberg, Marburg-Biedenkopf und Lahn-Dill verlaufen. Die betroffenen Strecken liegen in unmittelbarer Nähe zur Landesgrenze und dienen dem Ziel, eine Ausbreitung aus den Gebieten jenseits der Landesgrenze zu Nordrhein-Westfalen möglichst zu verhindern. Den Allgemeinverfügungen sind digitale Karten beigefügt, denen der Verlauf der Zäune entnommen werden kann.
Staatliche Tierhaltungskennzeichnung: Verlängerte Übergangsfrist tritt in Kraft
Die Übergangsregelung zur Tierhaltungskennzeichnung wird angepasst und bis zum 1. März 2026 verlängert: Die Erste Änderung des Tierhaltungskennzeichnungsgesetzes ist im Bundesgesetzblatt verkündet worden und tritt am 23.07.25 in Kraft. Die Bundesländer, die das Gesetz vollziehen und kontrollieren, sollen so mehr Zeit zur Umsetzung bekommen. Auch den Lebensmittelunternehmern soll mehr Spielraum gegeben werden, um die neue Kennzeichnung in der Praxis umzusetzen.
Wissenschaftlicher Beirat übergibt Gutachten über Alternativprodukte zu tierischen Lebensmitteln
Der Wissenschaftliche Beirat für Agrarpolitik, Ernährung und gesundheitlichen Verbraucherschutz (WBAE) hat Bundesminister Alois Rainer sein Gutachten Mehr Auswahl am gemeinsamen Tisch: Alternativprodukte zu tierischen Lebensmitteln als Beitrag zu einer nachhaltigeren Ernährung
übergeben. In dem knapp 400 Seiten umfassenden Gutachten beleuchtet der WBAE unter anderem die aktuelle und zukünftige Bedeutung dieser Produkte für Verbraucherinnen und Verbraucher, gesundheitliche Aspekte sowie mögliche Auswirkungen auf Umwelt und landwirtschaftliche Produktion. Ein Kapitel beschäftigt sich mit den Strukturen und der Bedeutung der Tierhaltung und der Wertschöpfungskette für tierische Erzeugnisse in Deutschland und beleuchtet die Risiken und Herausforderungen eines Rückgangs der Tierhaltung für die Agrar- und Ernährungswirtschaft.
Umsetzung von Maßnahmen zu Stallbau, Tierwohl und Immissionsschutz
Der Koalitionsvertrag ist die Richtschnur des Handelns der Bundesregierung. Folglich wird für die im Koalitionsvertrag genannten Vorhaben eine Umsetzung im Laufe der Legislaturperiode angestrebt. So lautet die Antwort (21/856) der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage (21/653) der AfD-Fraktion, in der sich die Abgeordneten danach erkundigen, ob die Bundesregierung die im Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD vereinbarten Maßnahmen zur Förderung des Tierwohls, zur Vereinfachung von Genehmigungsverfahren beim Stallbau sowie zur praxisgerechten Anpassung immissionsschutzrechtlicher Vorgaben umsetzen wird.
Umsetzung der EU-Datenverordnung: Praktische Hilfestellung für Hersteller und Nutzer smarter Landmaschinen
Ab dem 12. September 2025 tritt die neue EU-Datenverordnung in Kraft, die auch den Agrarsektor betrifft. Diese Regelung soll für mehr Transparenz und eine größere Vielfalt an verfügbaren Daten sorgen. Beim Einsatz von Landmaschinen werden verschiedenste Daten generiert. Die Verwendung dieser Daten wird typischerweise vertragsrechtlich geregelt. Landwirtinnen und Landwirte erhalten künftig ausdrücklich das Recht, auf bestimmte Informationen, die ihre Maschinen erzeugen, zuzugreifen. Zudem wird es ihnen erleichtert, diese Daten an Dritte weiterzugeben. Gleichzeitig dürfen Hersteller diese Daten ohne die vorherige Zustimmung der Nutzer nicht mehr verwenden. Sie sind zudem verpflichtet, entsprechende Datennutzungsverträge abzuschließen und ihre Maschinen so zu konzipieren, dass die Daten ab September 2026 leicht zugänglich sind. Die Universität Osnabrück hat im Auftrag des Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) eine kurze Informationsbroschüre zu den Auswirkungen der EU-Datenverordnung im Bereich der Landwirtschaft erarbeitet. Zusätzlich wurden Musterbedingungen für den Bereich Vernetzte Landmaschinen
entwickelt, die den Herstellern helfen sollen, die Verträge zu aktualisieren.
OECD-FAO Agricultural Outlook 2025-2034: Steigender Verzehr tierischer Produkte
Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) und die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) haben ihren gemeinsam erstellten Bericht über die Lage der Agrarmärkte für die nächsten 10 Jahre herausgegeben. In den kommenden zehn Jahren dürften die Produktion und der Verbrauch von Nahrungsmitteln tierischen Ursprungs zulegen. Die weltweite Pro-Kopf-Aufnahme von Kalorien durch den Verzehr von Nutztieren und Fischprodukten wird sich in diesem Zeitraum voraussichtlich um 6% erhöhen. Dazu werden vor allem steigende verfügbare Einkommen und die Verstädterung in Schwellenländern beitragen. Es wird davon ausgegangen, dass auch die weltweite Produktion von Agrarrohstoffen steigen wird, und zwar um rund 14%. Die Produktion von Fleisch, Milchprodukten und Eiern soll um 17% zulegen, während die weltweiten Bestände an Rindern, Schafen, Schweinen und Geflügel um 7% anwachsen werden. Ein im Rahmen des Outlook analysiertes Zukunftsszenario deutet darauf hin, dass eine Steigerung der landwirtschaftlichen Produktivität um 15 Prozent dazu beitragen könnte, weltweite Unterernährung zu beseitigen und die CO₂-Emissionen um etwa 7 Prozent zu reduzieren. Solche Produktivitätssteigerungen können nur durch den Einsatz emissionsarmer Technologien, Präzisionslandwirtschaft, verbesserte Fütterung, Wassermanagement und Fruchtwechsel ermöglicht werden.