BRS News
Verlängerte Zwischenkalbezeiten – Eine Alternative für Hochleistungskühe?
Ein neuer Fachbeitrag des Infoportals proteinmarkt geht der Frage nach, ob verlängerte Zwischenkalbezeiten eine Alternative für Hochleistungskühe darstellen. Milchkühe möglichst früh tragend zu bekommen, war in der Vergangenheit das Hauptziel der Milchkuhhalter, wenn es um das Thema Fruchtbarkeit ging. Wer seine Tiere nicht vor dem 100. Laktationstag tragend bekam oder eine Zwischenkalbezeit von über 400 Tagen erreichte, hatte in Bezug auf seine Fruchtbarkeit etwas falsch gemacht, so hieß es. Trotz dieser Ziele erhöhten sich die Zwischenkalbezeit und der Besamungsaufwand pro Tier mit steigender Milchleistung kontinuierlich. Doch spricht diese Entwicklung gegen die Managementkompetenzen der Landwirte oder sind unsere Fruchtbarkeitsziele für die Hochleistungskühe von heute einfach nicht mehr aktuell?
Wissenschaftlicher Dienst des Bundestages: Tierwohlabgabe nicht verfassungskonform?
Die vielfach geforderte Tierwohlabgabe auf Fleisch zum Umbau der Tierhaltung könnte an verfassungsrechtlichen Fragen scheitern. Das zeigt ein Gutachten des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages im Auftrag der FDP-Fraktion, das der Neuen Osnabrücker Zeitung
(NOZ) vorliegt.
Was frisst die einzelne Kuh auf der Weide?
Bei weidebasierten Fütterungssystemen ist die Futteraufnahme der Kühe begrenzt. Dies limitiert in der Folge auch die Leistung der Milchkühe. Weidende Milchkühe benötigen deutlich mehr Zeit und Energie für die Futteraufnahme und fressen weniger Futter als im Stall gefütterte Kühe bei gleicher Grasqualität. Mit dem Ziel einer optimierten Weidefütterung sowie einer effizienten Ressourcennutzung führte Agroscope einen Weideversuch mit schweizerischen und neuseeländischen Holsteinkühen durch, um die Futterauswahl zu vergleichen.
Rohmilch und Rohmilchprodukte beeinflussen unsere Gesundheit
Rohmilch und Rohmilchprodukte können unsere Gesundheit in positiver und negativer Hinsicht beeinflussen. Eine Studie von Agroscope, dem Kompetenzzentrum der Schweiz für landwirtschaftliche Forschung, fasst aktuelle Ergebnisse aus der Forschungsliteratur zusammen und versucht, die positiven Effekte und die Risiken einzuordnen.
Bundeskabinett setzt Zukunftskommission Landwirtschaft ein
Das Bundeskabinett hat heute zugestimmt, die Zukunftskommission Landwirtschaft einzusetzen. Die Einsetzung war wesentliches Ergebnis des Agrargipfels, zu dem Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel und die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, rund 40 landwirtschaftliche Verbände eingeladen hatten. Die Kommission soll unter Einbindung von Praktikern, Wissenschaftlern und gesellschaftlichen Akteuren, insbesondere Umwelt-, Tierschutz- und Verbraucherverbänden, praxistaugliche Empfehlungen erarbeiten für eine produktive und ressourcenschonende Landwirtschaft. Es geht darum, ein übergreifendes gemeinsames Verständnis zu entwickeln, wie mehr Tierwohl, Biodiversität, Klima- und Umweltschutz mit den fundamentalen Aufgaben der Erntesicherung und der ökonomischen Tragfähigkeit – gerade auch für die vielen Familienbetriebe – zusammengebracht werden können.
BBV stellt Mustervorlagen zur Verfügung
Im Zuge der Düngeverordnung ist nahezu das ganze Wittelsbacher Land im Kreis Aichach-Friedberg ein so genanntes Rotes Gebiet. Der Bauernverband begleitet die Situation seit Jahren fachlich, politisch und rechtlich. Bereits seit 2019 wurde dazu auf Landesebene eine Musterklage unterstützt, die vor kurzem im Eilantrag Erfolg hatte. Der Bayerische Bauernverband stellt Mustervorlagen zur Verfügung
"Green Deal" funktioniert nicht ohne alle Akteure der Lebensmittelkette
Die Agrar- und Ernährungspolitikerin der CSU im Europäischen Parlament, Marlene Mortler, hat am gestrigen Dienstag zu einer Videokonferenz geladen. Unter dem Titel Der Green Deal und die Sicht der Landwirtschaft
– Die EU Strategie ‚Vom Hof auf den Teller‘ hat die Europa-Abgeordnete zusammen mit hochrangigen Experten den komplexen Themenkreis diskutiert. Die
Farm to fork-Strategie betreffe die gesamte Lebensmittelkette, vom Acker bis zum Teller. Dabei stehe am Anfang die Landwirtschaft als Rohstofferzeuger.
Gerade die Corona-Krise hat gezeigt, dass diese Branche ein systemrelevanter Teil der Gesellschaft ist. Doch selbst in der aktuellen Ausnahmesituation sehen sich Landwirte mit wachsender Kritik und immer neuen gesetzlichen Auflagen konfrontiert, leitete Mortler die Videokonferenz ein.
Wie müssen wir also die Zukunft der Landwirtschaft und die Lebensmittelproduktion gestalten, sodass Ökonomie, Ökologie und Soziales im Gleichgewicht bleiben?", fragte die CSU-Politikerin die rund 70 Teilnehmer.
Die DLG-Unternehmertage 2020 werden digital
Die DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) wird ihre Unternehmertage 2020, die ursprünglich vom 1. bis 2. September in Würzburg stattfinden sollten, als digitale Online-Veranstaltung vom 2. bis 4. September durchführen. Aufgrund der aktuellen Einschränkungen für die Organisation von Konferenzen will die DLG damit ihren Mitgliedern und Besuchern eine attraktive Alternative anbieten. Das Thema der Hauptveranstaltung am Mittwoch, den 2. September ist Strategien zwischen Markt, Pandemie und Green Deal
.
Kälberschule – Wissen online
Die Tierklinik für Fortpflanzung Berlin bietet im Rahmen einer kostenlosen Online-Schulung (Kälberschule
) im August neue Kurse zum Thema Kälbergesundheit für Mitarbeiter in der Landwirtschaft an. Wichtige Themen wie Erstversorgung der Kälber, Kolostrum-Management, Erkennung kranker Kälber und Enthornung werden angesprochen. Die Kurse sind interaktiv, dauern ca. 8 Minuten und können in beliebiger Reihenfolge bearbeitet werden.
Verbundprojekt Netzwerk Fokus Tierwohl sucht Betriebe mit innovativen Tierwohlkonzepten
Das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) führt das Projekt Fortschritte mit Kompetenz und Spezialwissen für eine tierwohlgerechte, umweltschonende und nachhaltige Tierhaltung
im Rahmen des Bundesprogramms Nutztierhaltung durch. Im bundesweiten Netzwerk Fokus Tierwohl
arbeiten 17 Verbundpartner (VLK e.V., Landwirtschaftskammern, Landesanstalten, DLG e.V. und FiBL Deutschland e.V.) zusammen daran, eine tierwohlgerechte Nutztierhaltung nachhaltig zu stärken. In drei Tierwohlkompetenzzentren bündeln Experten länderübergreifend Wissen und Erfahrungen zu tierwohlrelevanten Themen, die dann didaktisch aufbereitet in den Bundesländern an tierhaltende Landwirt*innen kommuniziert werden sollen. Darüber hinaus soll ein Netzwerk von Zukunftsbetrieben
gebildet werden, für das deutschlandweit insgesamt bis zu 150 Betriebe gesucht werden, die sich über einen Zeitraum von vorerst ca. drei Jahren an einem der drei Netzwerke (jeweils eines für Rind, Schwein und Geflügel) beteiligen möchten. Es geht darum, Betriebe mit einem zukunftsweisenden Konzept für eine tierwohlgerechte Haltung zu finden. Bewerbungsunterlagen und Ansprechpartner: www.fibl.org/de/zukunftsbetriebe. Die Bewerbungsfrist endet am 20. Juli 2020.