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Produktiver erster nationaler BovINE-Workshop am 12. November 2020

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Am 12.11.2020 fand der erste nationale BovINE-Workshop als Online-Veranstaltung statt. Der Workshop war mit 33 Teilnehmern gut besucht. Neben Landwirten und Vertretern verschiedener Zuchtorganisationen nahmen auch Industrie und die Fachpresse an der Veranstaltung teil. Der Chatraum wurde für Fragen und Diskussionsbeiträge rege genutzt und erlaubte einen fachübergreifenden Austausch unterschiedlicher Positionen; ein Gewinn für den ersten Workshop zu diesem europäischen Projekt.


Dr. Till Masthoff, Netzwerkmanager und BRS Fachreferent für Zucht und Genetik, begrüßte die Teilnehmer mit einer Vorstellung des BovINE-Projektes. Im Rahmen des europäischen Projektes werden die Themen Sozioökonomische Belastbarkeit, Tiergesundheit und Tierwohl, Produktionseffizienz und Fleischqualität sowie Nachhaltigkeit bearbeitet. Für jedes dieser Themenfelder werden jährlich zwei Arbeitsschwerpunkte festgelegt, zu denen 18 Projektpartner aus 10 europäischen Ländern bewährte Praxisbeispiele (Good Practices - GP) und wissenschaftliche Innovationen (Research Innovation – RI) einreichen dürfen.

Im Anschluss referierte Anna Lena Lindau, praktische Tierärztin und BRS Mitarbeiterin im BovINE Projekt, zum Themenschwerpunkt des ersten Projektjahres über Geburtsvorbereitung und Geburtshilfe. Sie erläuterte dabei bisher erarbeitete Good Practices (GP). Diese sollen als Lösungsansätze für betriebliche Herausforderungen über den sogenannten Knowledge Hub (hub.bovine-eu.net/login) auf der BovINE Homepage in Zukunft den praktischen Landwirten zur Verfügung gestellt werden. In ihrer Präsentation ging die Rindertierärztin insbesondere auf die Beurteilung der Größe von Kälbern zur Vermeidung von Schwergeburten sowie die Vorbeuge von Kälberdurchfällen durch Mutterschutzimpfung und die Versorgung der Kälber mit Vitamin E/Selen und Eisen zur Stärkung von Vitalität und Immunsystem ein.

Dr. Frank Zerbe, Arbeitsgruppenleiter im Institut für Tierschutz und Tierhaltung beim Friedrich-Löffler-Institut (FLI) und Bovine Projektpartner, gab einen spannenden Einblick in die bearbeiteten Research Innovations (RI) des ersten Projektjahres. Diese Innovationen aus der Forschung werden vom FLI gesammelt und hinsichtlich ihrer Praxistauglichkeit bewertet. Dr. Zerbe stellte zwei Beispiele vor: die Infrarot Thermographie und die Pelvimetrie. Die Infrarottechnik gestattet eine frühzeitige Erkennung von Klauenerkrankungen und damit eine schnelle Reaktion des Tierhalters, bevor Lahmheiten auftreten. Bei der Pelvimetrie geht es um die Vermessung der Beckenhöhle bei Kühen zur Vorhersage des Kalbeverlaufes. Das gestattet dem Tierhalter abzuschätzen, ob bestimmte Kühe seiner Herde eine intensivere Geburtsbegleitung benötigen, als andere.

Dr. Masthoff erinnerte die Teilnehmer daran, dass BovINE ein Projekt aus der Praxis für die Praxis ist. Jeder Tierhalter, jede Organisation, jedes Unternehmen kann sich mit eigenen Good-Practice-Vorschlägen über die Projektpartner der Länder einbringen. Für Deutschland sind das der Bundesverband Rind und Schwein e.V. und das Friedrich – Loeffler-Institut. Sowohl auf der Veranstaltung selbst, als auch im Nachhinein per Email oder Telefongespräch konnten zahlreiche Vorschläge gesammelt werden, die nun zur Abstimmung in Zusammenarbeit mit den anderen Projektteilnehmern zur Verfügung stehen. Die weiteren Projektpartner findet man auf der Internetseite des Projektes http://www.bovine-eu.net. Der BRS wird über seine Homepage und in Workshops regelmäßig über GP und RI informieren. Daher lohnt es sich, den BRS-Newsletter zu abonnieren oder die BRS-APPauf das Handy zu installieren. Kontaktaufnahme ist auch unter den folgenden Adressen möglich:
l.lindau@rind-schwein.de und bovine-deutschland@fli.de

Der BRS und das FLI ziehen ein positives Fazit zum ersten Workshop: das hohe Interesse, die rege Beteiligung und die eingereichten Beispiele werten die Veranstalter als Beleg für die richtige Projektausrichtung. Jetzt gilt es, weitere Beispiele zu sammeln und sie der Praxis als Good Practice vorzustellen. Erst wenn die Beispiele breite Anwendung in der Praxis finden, ist ein wichtiges Projektziel erreicht.

Für 2021 ist der nächste nationale Workshop geplant.


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