Schweinewohl: Warum manche Tiere andere ins Schwänzchen beißen
In einem vom QS-Wissenschaftsfonds geförderten Forschungsprojekt am Institut für Tierzucht und Tierhaltung der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel wird der Zusammenhang zwischen Schwanzbeißen bei Schweinen und dem Gesundheitsstatus der Tiere untersucht. Erste Ergebnisse sind vielversprechend.
In ihrem Projekt Der Täter im Fokus: Einfluss des Gesundheitsstatus auf die Verhaltensstörung Schwanzbeißen beim Schwein
fiel auf, dass die Täter etwas leichter als ihre Altersgenossen waren und sie häufiger überlange Borsten hatten. Bei den Tätern haben wir zudem vermehrt eine hängende Schwanzhaltung beobachtet
, berichtet die Studienverantwortliche Priv.-Doz. Dr. Irena Czycholl. Alle Tiere in der Studie zeigten einen leichten Magnesiummangel. Ein Zusammenhang mit Schwanzbeißen ist fraglich, da kein Unterschied zwischen Täter- und Kontrolltieren festzustellen war. Aber: Alle Tiere stammten von Betrieben, die zum Zeitpunkt der Untersuchung ein Schwanzbeißproblem hatten. Magnesium wird als Futterzusatzstoff ein beruhigender Effekt zugeschrieben.Eine praktische Empfehlung an Betriebe mit Schwanzbeißproblematik ist daher dieversuchsweise Supplementierung mit Magnesiumpräparate. Folgeprojekte sollen mehr Erkenntnisse bringen. (aus: QS-Magazin Qualitas, Frühling 2022, s. 16)