21.09.2018rss_feed

Vorläufige Ergebnisse für landesweite Untersuchung zu multiresistenten Bakterien in Gewässern liegen vor

Als Spiegelbild des Antibiotikaeinsatzes in der Human- und Veterinärmedizin hat Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies die vorläufigen Ergebnisse des landesweiten Sondermessprogramms Multiresistente Bakterien bezeichnet. Am häufigsten konnten demnach Resistenzen und Stoffe bzw. Antibiotikagruppen nachgewiesen werden, die routinemäßig auch in der Human- und Veterinärmedizin am häufigsten zum Einsatz kommen. Nur selten wurden Bakterien gefunden, die gleich gegen mehrere Antibiotika resistent seien.

Die wichtigsten Zwischenergebnisse:

  • Die meisten antibiotischen Substanzen wurden in den Kläranlagenzu- und -abläufen festgestellt.
  • An den Hintergrund- und Küstenmessstellen sowie in Seen, die z.T. auch Badegewässer sind, konnten keine oder nur geringe Konzentrationen der untersuchten Antibiotikarückstände nachgewiesen werden.
  • Am häufigsten konnten Resistenzen und Stoffe bzw. Antibiotikagruppen nachgewiesen werden, die routinemäßig auch in der Human- und Veterinärmedizin am häufigsten zum Einsatz kommen.
  • Das in der Krankenhaushygiene viel diskutierte Bakterium MRSA (Methicilin-resistente Staphylococcus aureus) konnte wie erwartet nicht nachgewiesen werden.
  • Bakterienstämme mit Resistenzen gegen drei Antibiotikaklassen (3MRGN) wurden an verschiedenen Untersuchungsstellen und in unterschiedlicher Konzentration gefunden. Wie erwartet waren die Funde von dreifach resistenten Bakterien und die Konzentrationen von Antibiotikarückständen in der untersuchten Kanalisation hinter einem Klinikum sowie im Bereich von Kläranlagen höher als an anderen Stellen.
  • Bakterienstämme, die gegen vier Antibiotikaklassen
(4MRGN) resistent sind, wurden selten gefunden.