BRS News Rind

02.06.2022

Deutschland hat größten Rückgang der Milchmenge

Mit 71.000 Tonnen (t) weniger verzeichnet Deutschland 2022 europaweit den größten Rückgang bei den Milchanlieferungen gegenüber dem Vorjahr. Es folgen Frankreich und die Niederlande mit minus 56.000 t bzw. minus 49.000 t auf Platz zwei und drei. Polen hingegen konnte seine Milchmenge gegenüber dem Vorjahreszeitraum Januar bis Februar um 74.000 Tonnen steigern, Italien und Österreich folgen nahezu gleich mit 28.000 t und 26.000 t. Diese Zahlen der Zentralen Milchmarkt Berichterstattung GmbH stellte Nora Lahmann, Referentin Milch im Landvolk Niedersachsen, bei der Sitzung des gleichnamigen Ausschusses vor. So war die Milchanlieferungsmenge im ersten Quartal 2022 in Deutschland mit durchschnittlich 7.713.000 t fast zwei Prozent geringer als im Vorjahr. Niedersachsen verzeichnet mit 0,2 Prozent nur einen geringen Verlust der Milchanlieferungsmenge, diese liegt weiterhin mit 1.771.000 t bei einem Fünftel der deutschen Gesamtmilchmenge. Die rückläufigen Milchmengen sind zum einen auf steigende Produktionskosten, vor allem aber auf Betriebsaufgaben und rückläufige Kuhzahlen bei einer unsicheren politischen Lage zurückzuführen teilt der Landvolk-Pressedienst mit.

 
02.06.2022

Testläufe gestartet: Regionales Rindfleisch auf Brandenburger und Berliner Kantinentellern

Weidehaltung von Rindern ist in Brandenburg weit verbreitet. Doch der Nachwuchs aus der Mutterkuhhaltung wird größtenteils über die Landesgrenzen hinaus vermarktet. Es mangelt in Brandenburg an geeigneten Schlacht- und Verarbeitungsstrukturen für den Aufbau regionaler Wertschöpfungsketten, beobachtet Prof. Dr. Anna Häring, Projektleiterin an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE). Im Projekt WertWeideVerbund wird gemeinsam mit Partnern aus der Landwirtschaft, Schlachtung, Verarbeitung, Handel und Gemeinschaftsverpflegung nach Lösungen für die Vermarktung von regionalem Rindfleisch gesucht. Im Rahmen von zwei Testläufen können Konsument:innen nun zum ersten Mal Rindfleisch aus der Region probieren. Wissenschaftler:innen der HNEE und des Zentrums Technik und Gesellschaft der TU Berlin begleiten und evaluieren die beiden Aktionswochen.

 
02.06.2022

Europäischer Rechnungshof: Agrarzahlungen häufig nicht klimarelevant

Die EU hat ihr selbst gestecktes Ziel, zwischen 2014 und 2020 mindestens 20 % ihrer Gelder für den Klimaschutz auszugeben, nicht erreicht. Dies geht aus einem Bericht des Europäischen Rechnungshofs hervor. Die Prüfer stellten zudem fest, dass die gemeldeten Ausgaben nicht immer klimarelevant waren und der Gesamtbetrag der Klimaschutzausgaben um mindestens 72 Milliarden Euro zu hoch angesetzt wurde. In keinem anderen Bereich seien so viele Ausgaben zu Unrecht als klimaschutzdienlich verbucht worden wie bei der Agrarförderung – hier sei der entsprechende Betrag den Prüfern zufolge um fast 60 Milliarden Euro zu hoch angesetzt worden. Nach Angaben der Kommission waren 26 % der Mittel für die Agrarförderung klimarelevant. Dies entspricht etwa der Hälfte der gesamten Klimaschutzausgaben der EU.

 
02.06.2022

EU-Kommission bestätigt Entwurf für Neuausweisung der roten Gebiete

Die Europäische Kommission hat laut Bundeslandwirtschaftsministerium dem Entwurf der geänderten Allgemeinen Verwaltungsvorschrift (AVV) zur Gebietsausweisung zugestimmt und eine zügige Verabschiedung angemahnt. Nach ersten Berechnungen der Länder wird sich die Gebietskulisse deutschlandweit bei Nitrat von derzeit rund 2,0 Millionen auf etwa 2,9 Millionen Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche vergrößern. Dies entspricht einer Zunahme der Fläche der sogenannten Roten Gebiete von rund 45 Prozent. Nach der Binnendifferenzierung von 2020 hätten die Länder fast 3,5 Millionen Hektar als Rote Gebiete einstufen müssen. Die Kommission sah die Möglichkeit der emissionsbasierten Ausweisung (Modellierung) als nicht mit der EU-Nitratrichtlinie vereinbar. Die neue AVV sieht daher eine Abkehr vom bisherigen emissionsbasierten Ansatz und damit der Berücksichtigung der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung bei der Gebietsausweisung vor. An dessen Stelle soll ein einheitliches Verfahren mit einem mehrstufigen Ansatz treten. Nach dem Willen der EU-Kommission regelt die Neufassung der AVV nun bundeseinheitlich nach einer Übergangszeit (bis 2028) die verpflichtende Einführung eines geostatistischen Ausweisungsverfahrens.

 
02.06.2022

Milch der Kaufland-Eigenmarken stammt aus deutscher Landwirtschaft

Das Unternehmen Kaufland hat das Milchsortiment seiner Eigenmarken konsequent auf deutsche Herkunft umgestellt. Die Frischmilch von K-Classic und K-Bio sowie die H-Milch von K-Classic und die Milch von K-Wertschätze stammen zu 100 Prozent von heimischen Milchbauern. Wir stehen für eine faire Partnerschaft mit den deutschen Landwirten. Unser Ziel ist es, die deutschen Landwirte langfristig zu unterstützen. Dazu gehört auch, dass wir unseren Kunden verstärkt landwirtschaftliche Erzeugnisse aus deutscher Herkunft wie beispielsweise Milch anbieten. So wird nicht nur der deutsche Produktionsstandort gestärkt, sondern durch kürzere Transportwege auch die Umwelt geschont, sagt Robert Pudelko, Leiter Einkauf Nachhaltigkeit.

 
02.06.2022

Deutsche Schweinehalter "Im Einsatz für das Schwein" - jeden Tag

Mit seinem Film Im Einsatz für das Schwein wirbt der Schauspieler Hannes Jaenicke im ZDF für einen besseren Umgang mit unserem wichtigsten Nutztier. Völlig zu Recht. Das tut die Branche seit Jahren auch. Die Bauern und Berufsverbände engagieren sich seit Jahren in zahlreichen Expertengremien, die nur eines wollen: eine noch bessere Tierhaltung zu auskömmlichen Preisen. Das heißt nicht, dass wir unsere Tiere schlecht halten oder das Produkt schlecht wäre. Diesen Eindruck vermittelt leider der Film. Und so verwundert es nicht, dass die Schweinehalter auf die Barrikaden gehen.

Der Film zeigt Haltungsalternativen, von denen es in Deutschland mittlerweile sehr viele gibt. Der Film spricht verschiedene Kritikpunkte an und überzieht dabei. Das ist schade, weil die Halter auf Entscheidungen und Unterstützung aus dem Ministerium warten, um planen und investieren zu können. Derzeit stockt die Transformation.

 
02.06.2022

IZES-Studie entlastet Landwirtschaft hinsichtlich Phosphoreinträgen

Das Institut für ZukunftsEnergie- und Stoffstromsysteme (IZES) wurde vom saarländischen Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz beauftragt, Phosphor - Eintragungspfade im Einzugsgebiet der Theel, einem ca. 25 km langen Bach, zu ermitteln. Die Verfasser der Studie kommen zu dem Ergebnis, dass die zu hohen Konzentrationen an biologisch verfügbarem Phosphor weitgehend auf die unzureichende Reinigung der kommunalen Abwässer zurückzuführen sind. Die Landwirtschaft habe nur eine geringe Bedeutung. Neu ist die Betrachtung des bioverfügbaren Orthophosphats aufgrund seines gravierenden negativen Einfluss auf die Gewässerökologie und die Feststellung, dass die Berechnung der landwirtschaftlichen Einträge bisher wohl auf unrealistischen Annahmen beruhte. Die Hypothese, dass zu viel Phosphor in die Gewässer Theel und Ill durch eine übermäßige Tierhaltung gelangt, kann nicht verifiziert werden. Im Einzugsgebiet ist die Viehbesatzdichte < 1 GVE/ha und hat keinen Einfluss auf erhöhte Phosphorkonzentrationen.

 
02.06.2022

Lebensmittel pflanzlicher und tierischer Herkunft ergänzen sich ideal.

Weltweit gibt es in etwa 100 Ländern Ernährungsrichtlinien, die die kulturellen, geografischen und gesundheitlichen Gegebenheiten des jeweiligen Landes berücksichtigen sollen. Gemeinsame Themen dieser Leitlinien sind die vielfältige und ausgewogene Aufnahme von Nahrungsmitteln pflanzlichen und tierischen Ursprungs. Angesichts der weltweit anerkannten Notwendigkeit, zu nachhaltigeren Lebensmittelsystemen überzugehen, haben mehrere Länder und internationale Lebensmittel- und Gesundheitsorganisationen damit begonnen, Empfehlungen zur Nachhaltigkeit in ihre Ernährungsrichtlinien aufzunehmen. Diese Nachhaltigkeitsempfehlungen basieren häufig auf der Herkunft der Lebensmittel (d. h. mehr pflanzliche und weniger tierische Lebensmittel), doch ist die Herkunft der Lebensmittel nicht unbedingt der einzige nützliche oder aussagekräftige Vergleichspunkt für die Bewertung einer gesunden und nachhaltigen Ernährung. Ziel dieser Übersichtsarbeit ist es, die Rolle von pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln im Zusammenhang mit einer nachhaltigen und gesunden Ernährung zu untersuchen, wobei der Schwerpunkt auf den Beiträgen der in den globalen Ernährungsrichtlinien am häufigsten empfohlenen Lebensmittelgruppen (d. h. Obst, Gemüse und Milchprodukte) liegt. Insgesamt spielen die pflanzliche und die tierische Landwirtschaft eine komplementäre und symbiotische Rolle in gesunden und nachhaltigen Lebensmittelsystemen, und diese Fähigkeiten hängen weitgehend von verschiedenen kontextuellen Faktoren ab (z. B. Geografie, Produktionsverfahren, Verarbeitungsmethoden, Verzehrsgewohnheiten) - nicht nur davon, ob das Lebensmittel aus dem Pflanzen- oder dem Tierreich stammt.

Kurz: Lebensmittel pflanzlicher und tierischer Herkunft ergänzen sich ideal.

 
01.06.2022

Transparent, nachhaltig und dem Tierwohl verpflichtet

Unternehmer Niko Brand richtet sein mittelständisches Unternehmen bewusst zukunftsorientiert aus. Aus der Vergangeheit lernen und die Zeichen der Zeit erkennen, sind ihm wichtig. Offenheit und Transparenz und die Wünsche der Verbraucher stehen dabei im Mittelpunkt, ebenso wie zentrale Aspekte der Nachhaltigkeit und ein sorgsamer Umgang mit den Tieren. Fokus Fleisch hat ein Interview mit dem Jungunternehmer geführt.

 
01.06.2022

Pauschale, weitreichende Einschränkungen der Bewirtschaftung in den roten Gebieten sind nicht gerecht

Am gestrigen Dienstagabend (31.5.) haben die zuständigen Ministerinnen und Minister der Länder mit Bundesumweltminister Steffi Lemke und Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir das weitere Vorgehen bei der Umsetzung der Düngeverordnung vor dem Hintergrund des Nitratverletzungsverfahrens der Europäischen Union diskutiert. Aus Sicht von Umweltminister Olaf Lies muss der Bund den Ländern nun perspektivisch über eine Änderung der Düngeverordnung eine entsprechende Länderermächtigung erteilen, um Maßnahmen zielgerichtet und verursachergerecht umsetzen zu können. Länder wie Niedersachsen, die bereits ein differenziertes System vorweisen können, müssen über die Bundesgesetzgebung Möglichkeiten eingeräumt werden, von den Bundesregelungen abzuweichen. Niedersachen hat mit ENNI ein bundesweit einmaliges Meldeprogramm aufgebaut, das den Nährstoffverbrauch und den Düngebedarf völlig transparent macht.