BRS News Schwein
Kastenstand: Wird das Ende jetzt besiegelt?
Am nächsten Freitag geht es im Bundesrat wieder um den Kastenstand. Praktisch in letzter Minute tauchte noch einmal ein sehr weitgehender Kompromissantrag auf, informiert die Bauernzeitung Nach Einschätzungen aus Thüringen könnte das dazu führen, dass ein Drittel der Betriebe die Ferkelerzeugung aufgeben. Bei der LMS Agrarberatung in Mecklenburg-Vorpommern geht man davon aus, dass die deutsche Fähigkeit zur Selbstversorgung von 120 % auf nur noch 70 % fällt.
Ferkelkastration: Marktsignale weichen von politischen Wünschen deutlich ab
Im Moment sind rund 85 % der erzeugten männlichen Ferkel nur kastriert verkäuflich. Es drängt die Zeit, sich für ein Verfahren zu entscheiden. Denn ab 1. Januar ist die betäubungslose Ferkelkastration in Deutschland verboten. Bis dahin gilt weiterhinder verpflichtende Einsatz von schmerzstillenden Mitteln bei der Ferkelkastration.
Um bisher noch unentschlossenen Betrieben bei der Wahl der betriebsindividuell besten Alternative zu unterstützen, fanden im Juni drei Online-Seminare statt, die von der FiBL Akademie, Bad Dürkheim in Zusammenarbeit mit der DLG im Auftrag des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) durchgeführt wurden. Leider ist es bisher noch nicht gelungen, sowohl innerhalb der Wertschöpfungskette zwischen Ferkelerzeuger und Schweinemäster als auch zwischen den Schweinehaltern und den Schlachtunternehmen eine solche Abstimmung herzustellen, die dem Wunschziel des BMEL (30% Jungebermast und 20% Immunokastration ab 2021) auch nur annähernd entsprechen
, resümierte Moderator Dr. Christian Lambertz.
China sperrt „Corona-Lieferanten“
Immer mehr Fleischunternehmen rund um den Globus ist wegen der Virus-Ausbrüche in ihren Produktionsbetrieben die Einfuhr von Ware in die Volksrepublik untersagt,
informiert die agrarzeitung
in ihrem Internetportal.
AMG-Novelle: Tierärzteverband kritisiert Wertung von Kombinationspräparaten
Die Bundesverband Praktizierender Tierärzte (bpt) begrüßt die 17. AMG-Novelle, die am kommenden Mittwoch vom Bundeskabinett beschlossen werden soll. Die Änderungen führen zu mehr Klarheit und Rechtssicherheit, betont bpt-Präsident Dr. Siegfried Moder.
Dennoch hätten wir uns einen größeren Wurf gewünscht, insbesondere eine Weiterentwicklung des Monitoringsystems. Auch für Entbürokratisierungen wäre jetzt die richtige Zeit." Vor allem ein Punkt ist aber aus fachlicher Sicht nicht nachvollziehbar: Das zuständige Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hält daran fest, bestimmte Kombinationspräparate bei der Bewertung im Monitoringsystem mit dem Faktor 2 zu belegen.
Fleischwaren und Coronavirus: Übertragung unwahrscheinlich
In den vergangenen Wochen kam es bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Schlacht- und Zerlegebetrieben zu Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus (SARS-CoV-2). Viele stellen sich daher die Frage, ob Coronaviren auch über Fleischwaren oder andere Lebensmittel übertragen werden können. Nach dem derzeitigen Stand des Wissens ist dies unwahrscheinlich.
Corona-Pandemie lässt Exportklima der Ernährungsindustrie einbrechen
Die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben zu einem deutlichen Einbruch der Stimmung der exportierenden Ernährungsindustrie geführt. Das ergab eine neue Umfrage der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) durchgeführt durch die AFC Management Consulting.
Haltungsform-Zeichen für Fleisch: so bekannt wie Bio, von Verbrauchern hoch geschätzt

Die vierstufige Haltungsform-Kennzeichnung für Fleisch ist inzwischen bei den Deutschen genauso bekannt wie das EU-Biosiegel. Darüber hinaus finden 92 Prozent die Haltungsform-Kennzeichnung des Handels gut oder sehr gut. Dies sind Ergebnisse einer repräsentativen forsa-Befragung aus Juni dieses Jahres. 79 Prozent der Befragten glauben zudem, die Kennzeichnung der Haltungsform führe langfristig dazu, dass Verbraucher bewusster einkaufen und das Thema Tierwohl
dabei stärker berücksichtigen.
Corona-Update: Mitarbeiterhygiene, Infektionsschutz und Produktsicherheit
Die aktuelle Entwicklung des Corona-Infektionsgeschehens an Schlachthöfen zeigt, dass speziell in Zeiten von Covid-19 die Lebensmittelbranche ihren Blick auf die Schutz- und Hygienekonzepte für MitarbeiterInnen schärfen muss. Ein Online-Veranstaltung der QS-Akademie am 1. Juli 2020 hat den Infektionsschutz der MitarbeiterInnen zum Thema und bietet hierzu Hilfestellung zur Anpassung und Best-Practice-Beispiele speziell für Unternehmen der Wertschöpfungsketten Fleisch und Fleischwaren sowie Obst und Gemüse. Weitere Infos und Anmeldung unter www.q-s-akademie.de.
Teilnehmer für Netzwerk „Zukunftsbetriebe“ Rind, Schwein und Geflügel gesucht
top agrar (Alfons Deter), 25.06.2020 -Das bundesweite Netzwerk Fokus Tierwohl
hat sich zum Ziel gesetzt, vorhandenes Wissen zum Tierwohl zu bündeln und innovative Ansätze in die Praxis zu transferieren. Das Bundesprogramm Nutztierhaltung hat jetzt festgelegt, dass ein Netzwerk von Zukunftsbetrieben
gebildet werden soll, die durch innovative, nachhaltige Tierwohlkonzepte als Vorreiter des Berufsstandes agieren. Aus diesem Grund werden bis zu 150 Betriebe deutschlandweit gesucht, die sich über einen Zeitraum von vorerst ca. drei Jahren beteiligen möchten. Die Begleitung und Koordinierung des Netzwerkes findet durch das FiBL Deutschland e.V. und die DLG e.V., unter anderem in Absprache mit den Tierwohlkompetenzzentren (TWZ) für die jeweilige Tierart, statt.
Handlungsbedarf beim Artenschutz nicht nur in der Landwirtschaft
Vielfältige Ursachen erfordern vielfältige Maßnahmen: In Sachen Artenschutz gibt es laut Bundesumweltministerin Svenja Schulze nicht nur in der Landwirtschaft Handlungsbedarf. Die Ursachen für das Insektensterben sind sehr vielfältig
, sagte die SPD-Politikerin nach dem zweiten Runden Tisch Insektenschutz am 24. Juni in Berlin. Handlungsbedarf bestehe nicht nur in der Landwirtschaft und auf den Agrarflächen, sondern auch in der Stadt und auf den Grünflächen. Die dringend notwendige Trendumkehr beim Rückgang der Insekten und ihrer Artenvielfalt gelinge nur gemeinsam. Deshalb sei für sie der fortlaufende Dialog mit allen für den Insektenschutz zentralen Akteuren wichtig.