BRS News Schwein
EU-Konsultation zur Überarbeitung der Tierschutzvorschriften auf landwirtschaftlichen Betrieben
Die Europäische Kommission überprüft derzeit die geltenden Regelungen zum Tierschutz auf landwirtschaftlichen Betrieben. Ziel der geplanten Überarbeitung ist es, die bestehenden EU-Vorschriften zu modernisieren, neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu berücksichtigen und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Landwirtschaft zu sichern. Im Rahmen der öffentlichen Online-Konsultation On-farm animal welfare for certain animals – modernisation of EU legislation
können Bürgerinnen und Bürger, Landwirtinnen und Landwirte sowie Verbände bis zum 12. Dezember 2025 ihre Erfahrungen und Einschätzungen einbringen. Die Befragung bezieht sich auf verschiedene Tierarten – darunter Milchkühe, Schweine, Geflügel und andere Nutztiere.
Agrardiesel: Rückerstattung in alter Höhe
AgE - Der in der Land- und Forstwirtschaft eingesetzte Diesel wird wieder im früheren Umfang steuerlich entlastet. In namentlicher Abstimmung hat der Bundestag am 6.11. die Vorlage der Koalitionsfraktionen von CDU/CSU und SPD für eine Änderung des Energiesteuergesetzes beschlossen. Danach gilt ab 1. Januar 2026 erneut die Agrardieselrückerstattung von 21,48 Cent pro Liter für land- und forstwirtschaftliche Betriebe. Die Maßnahme schlägt im Bundeshaushalt mit 430 Mio. Euro im Jahr zu Buche. Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer sprach angesichts der Bundestagsentscheidung von einer echten Entlastung für unsere Betriebe
. Nach Berechnungen seines Hauses beläuft sich die volle Rückerstattung auf durchschnittlich 2.790 Euro pro Betrieb, abhängig von Größe, Art und Bewirtschaftungsform. Die frühere Ampelregierung hatte im Zuge von Haushaltseinsparungen beschlossen, die Verbilligung des Agrardiesels ab 2024 in drei Schritten abzubauen. In diesem Jahr wird die Steuer von 47,04 Cent für den in der Land- und Forstwirtschaft eingesetzten Diesel noch um rund 6,4 Cent pro Liter reduziert. Ab dem nächsten Jahr sollte die Vergünstigung komplett wegfallen.
Schaumann überarbeitet Schaumacid-Programm und präsentiert Innovation Schaumacid Quattro
Wie die Firma Schaumann in einer Pressemeldung mitteilt, hat das Unternehmen das Schaumacid-Futtersäureprogramm grundlegend überarbeitet. Ziel der Neuerungen sei es, Futter- und Wasserhygiene sowie die Stabilisierung der Verdauungsvorgänge noch gezielter zu unterstützen und so die Tierfitness und Leistung in allen Haltungsformen zu sichern. Mit Schaumacid Quattro soll das Schaumann-Portfolio um eine zentrale Innovation ergänzt werden. Das Produkt kombiniert verschiedene organische Säuren mit dem neuen Wirkstoff Ceracid. Diese Kombination ermögliche nun auch die Wasserapplikation mittelkettiger Fettsäuren, so Schaumann.
Tönnies Live-Sendung: Einführung Bonussystem & Ausweitung der Ringelschwanz-Prämie
Tönnies Lebensmittel hat im Oktober wichtige Entwicklungen in der Zusammenarbeit mit seinen landwirtschaftlichen Partner-Betrieben bekanntgegeben. Zum 1. Dezember wird ein neues Bonussystem für Tiergesundheit eingeführt. Darüber hinaus weitet das Familienunternehmen die Ringelschwanz-Prämie auf die Haltungsform 2 aus. Um diese beiden Maßnahmen detailliert zu erklären und offene Fragen zu besprechen, hatte Tönnies Lebensmittel am 29.10. zum digitalen Austausch eingeladen.
Ceres Award 2025 in Berlin verliehen
Bei der Nacht der Landwirtschaft
in Berlin hat agrarheute am 29.10.25 zum 12. Mal den renommierten CERES AWARD verliehen. In sieben Kategorien wurden herausragende Landwirtinnen und Landwirte gewürdigt: Unternehmerin, Energielandwirt, Geflügelhalter, Junglandwirt, Rinderhalter, Schweinehalter und Ackerbauer. In diesem Jahr ging der Titel Landwirtin des Jahres
erstmals nach Niedersachsen. Ausgezeichnet wurde die Unternehmerin Sylke Herse. Sie ist damit die zweite Frau, die diese höchste Ehrung der deutschen Landwirtschaft erhält.
Umfrage zum Datenaustausch in der Landwirtschaft
Die World Farmers' Organisation (WFO) lädt als Partner des Horizon Europe DIVINE-Projekts Genossenschaften, Berater, Agrarunternehmen und alle Interessengruppen entlang der landwirtschaftlichen Wertschöpfungskette ein, an einer kurzen Umfrage zum Thema Datenaustausch und digitale Technologien in der Landwirtschaft teilzunehmen. DIVINE (DemonstratIng Value of agrI data shariNg for boosting data Economy in agriculture) ist eine Forschungs- und Innovationsmaßnahme, finanziert von der Europäischen Union über das Horizon Europe-Programm. Ziel ist es, den Nutzen und Mehrwert des Teilens landwirtschaftlicher Daten sichtbar zu machen und bestehende Barrieren zu überwinden. Die Umfrage soll dazu beitragen, die wichtigsten Herausforderungen und Chancen beim Austausch landwirtschaftlicher Daten zu ermitteln und die Entwicklung gerechterer Strategien und wirksamerer digitaler Instrumente zu unterstützen, die auf die tatsächlichen Bedürfnisse der Landwirte eingehen.
Auf die Faser kommt es an! Faserfutter neu bewertet
Faserreiche Futtermittel rücken zunehmend in den Fokus der Schweinefütterung. Lange galt die Rohfaser als maßgeblicher Bewertungsparameter, doch aktuelle Erkenntnisse zeigen, dass lösliche Faserbestandteile entscheidend zur Darmgesundheit beitragen können. Für eine präzisere Beurteilung empfiehlt sich daher die Nutzung der Parameter ADFom (Säure-Detergenzien-Faser) und aNDFom (Neutral-Detergenzien-Faser), wie sie bereits in der Rinderfütterung Anwendung finden. Ein neuer Fütterungsversuch an der Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau Sachsen-Anhalt (LLG) in Iden untersuchte den Einsatz speziell abgestimmter Fasermischungen für Ferkel und deren Einfluss auf Futterverwertung und Tiergesundheit.
Thünen-Working Paper: Viehzählungsergebnisse und Prognose der Rind- und Schweinefleischerzeugung
Das Thünen-Institut hat das Thünen-Working Paper 274 mit der Analyse der Viehzählungsergebnisse und Prognose der Rind- und Schweinefleischerzeugung 2025/26 für Deutschland veröffentlicht: Der Rückgang der Rinder- und Schweinebestände in Deutschland in den letzten 5–10 Jahren führt zu ca. 20% geringeren Schlachtungen und Anpassungen in Schlacht- und Fleischverarbeitungsstrukturen. Die Verknappung des Schlachttrinderangebots 2025 führte zu deutlich gestiegenen Erzeugerpreisen; dennoch exportieren Betriebe viele Kälber, statt sie zu mästen. Die Rentabilität der Mast ist weiterhin häufig nicht gegeben. Es wird ein Rückgang der Rindfleisch-Schlachtmenge 2025 um ca. 7% erwartet; für 2026 wird eine leichte Zunahme um ca. 2% geschätzt, wobei es hier Unsicherheit durch die Auswirkungen der Blauzungenkrankheit geben kann. Seit Mitte 2023 - Juli 2025 sind EU-weit und in Deutschland die Erzeugerpreise für Schlachtschweine um ca. 20% gesunken; der Schweinebestand schrumpft stark, in Deutschland aber nur noch geringfügig, während über 3% der Betriebe die Schweinehaltung aufgeben. 2025 wird eine geringfügige Ausdehnung der Schlachtmenge Schweinefleisch erwartet; 2024–2025 kam es zu leichten Exportsteigerungen trotz ASP; der inländische Verbrauch stagniert seit 2023. Für 2026 wird weiterhin eine stagnierende Entwicklung von Erzeugung und Verbrauch erwartet.
Afrikanische Schweinepest: Niedersachsen übt Vermarktung von Schweinefleisch im Ernstfall
Wie würde sich ein Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Niedersachsen auf die Vermarktung gesunder Schweine auswirken? Die Wertschöpfungskette von der Schlachtung über die Zerlegung, Verarbeitung und Lagerung bis hin zum Einzelhandel steht im Mittelpunkt der Übung eines fiktiven Ausbruchsszenarios, wonach ASP-Ausbrüche in vier Schweinehaltenden Betrieben in Niedersachsen festgestellt wurden und eine sogenannte Sperrzone III eingerichtet werden musste. Geprobt wird vom 3. bis einschließlich 6. November.
QS-Klimaplattform: Erste CO2-Bilanzen für die Schweinemast liegen vor
Die QS Qualität und Sicherheit GmbH hat die Testphase ihrer Klimaplattform zur Berechnung von betriebsindividuellen CO2-Fußabdrücken in der Schweinemast abgeschlossen. Auf dem Weg zu mehr Transparenz und validen CO2-Bilanzen hat die Branche mit dem QS-Angebot einer Klimaplattform zur einheitlichen CO2-Bilanzierung einen entscheidenden Meilenstein erreicht. Für ein erfolgreiches nachhaltiges Wirtschaften braucht die Land- und Fleischwirtschaft verlässliche und vergleichbare Daten. Diese liegen nun erstmals über die Dateneingabe in der QS-Klimaplattform und der automatischen Berechnung im Klima-Check der LfL Bayern vor.

Pressemeldung Schaumann