BRS News Schwein

21.09.2017

Können App bei der Umweltbewertung von (Bio-)Labeln helfen?

Die Flut an Siegeln und Labeln steigt seit Jahren. Viele Anbieter versuchen auf diese Weise, sich vom Konkurrenten abzuheben und den Käufer zum Kauf anzuregen. Den Überblick zu behalten, ist dabei nicht einfach. Der Nabu wirbt in einer Pressemeldung für eine App, die den Verbraucher hierbei entlasten soll. Das ist lobenswert. In der Pressemeldung heißt es, dass mit dem NABU-Siegel-Check gezeigt werden soll, ob Lebensmittel ökologisch empfehlenswert sind oder eher nicht. Damit wird aber auch deutlich, dass es nur um ein Nachhaltigkeitskriterium geht? Die Definition für Nachhaltigkeit oder auch Ökoeffizienz ist rel. klar definiert: als nachhaltig lässt sich ein Produkt dann einordnen, wenn die Kriterien Ökonomie, Ökologie und Soziales ausgewogen berücksichtigt werden. Auf der Internetseite werden die Siegel und Label dargestellt, die mit der APP bereits bewertet wurden. Auffallend ist der hohe Bio-Anteil. Konventionelle Produkte finden sich kaum. Das ist schade.
Die APP ist allerdings eine gute Anregung und auch Anreiz für die Entwicklung einer APP, die eine Nachhaltigkeitsbewertung von allen Lebensmitteln nach wissenschaftlichem Standard anbietet. Vermutlich werden in der Produktliste dann auch mehr Produkte aus konventioneller Herstellung und vermutlich sogar aus Übersee zu finden sein, damit der Verbraucher auch solche Produkte mit gutem Gewissen kaufen kann.
 
20.09.2017

Nutztierhaltungsstrategie zwischen Tierwohl, Umwelt und Wettbewerb

Unser Ziel ist es, einen Weg für eine gesellschaftlich und politisch akzeptierte Nutztierhaltung zu finden, der das Tierwohl weiter verbessert und zugleich den Bauernfamilien eine unternehmerische Perspektive in offenen Agrarmärkten ermöglicht. Das bekräftigte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, beim heutigen Veredlungstag des Verbandes unter dem Titel Nutztierhaltungsstrategie zwischen Tierwohl, Umwelt und Wettbewerb. Die Weiterentwicklung der Tierhaltung sei ein zentraler Teil der DBV-Strategie Veränderung gestalten. Mit dieser Position zeige der Bauernverband praktikable Optionen für eine schrittweise Weiterentwicklung der Nutztierhaltung auf, die die Bauernfamilien mittragen können, die in der Fläche und gemeinsam mit Verbrauchern und Marktpartnern umgesetzt werden können. Bremsklötze für eine Weiterentwicklung sind nach Aussage von Rukwied indes häufig Politik und Behördenpraxis in Bund und Ländern im Umwelt-, Bau- und Tierschutzrecht. Hier muss, so Rukwied wörtlich eine nationale Nutztierhaltungsstrategie für Planungssicherheit, Verlässlichkeit und wirtschaftliche Perspektive sorgen – und das für möglichst alle Betriebe. Wer in Tierwohl investiere, müsse planungs- und genehmigungsrechtlich Vorrang haben. Entscheidend sei vor allem auch, wie der Bauernpräsident vier Tage vor der Bundestagswahl betonte, dass eine Nutztierhaltungsstrategie auch über Legislaturperioden hinaus politisch Bestand habe und langfristige Perspektiven sichere.

 
20.09.2017

Neue Dünge-Verordnung

Seit Juni gilt die neue Düngeverordnung. Für viele Ackerbauern und Tierhalter heißt es spätestens ab Herbst: So weitermachen wie bisher geht nicht mehr. Es gibt viele Schrauben, an denen die Ackerbauern und Tierhalter drehen können, um die strengen Vorgaben der Düngeverordnung zu erfüllen. Sie müssen diese nur kennen. Der Ratgeber aus dem Landwirtschaftsverlag kann die Betriebe auf der Suche nach der richtigen Strategie unterstützen. Auf 128 Seiten haben 25 Autoren und Experten alle dafür nötigen Informationen zusammengestellt.
 
19.09.2017

Starker Auftritt deutscher Exporteure auf der Fine Food Australia

GEFA - Erstmal organisierte die im Frühjahr neu gegründete GEFA Exportservice GmbH den Messeauftritt der sechs deutschen Aussteller, die sich vom 11.-14.09.2017 auf der führenden Lebensmittelfachmesse des Kontinents dem interessierten Fachpublikum präsentierten. Die vergleichsweise kleine, aber sehr hochwertige Auswahl von deutschen Lebensmitteln von Bier, Brot und Backwaren, Kartoffelprodukten, Feinkosterzeugnissen und Fruchtsaft stieß während der vier Tage auf sehr interessierte Einkäufer. Zu den Ausstellern zählten Brauhaus Altenkunstadt, PEMA Vollkorn-Spezialitäten aus Weißenstadt, Engel Food Solutions, Goch, Haus Rabenhorst, Unkel, und Hengstenberg, Esslingen sowie die GEFA. Dank der Unterstützung der Landwirtschaftlichen Rentenbank für ein Info-Centrum German Agriculture konnte die GEFA Exportservice GmbH ihren Ausstellern ein attraktives Servicepaket anbieten.
Australien und Ozeanien zeigen sich als attraktive Wachstumsmärkte für die Lebensmittelexporte der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft.
 
18.09.2017

Virtuelle „EinSichten“ in die reale Schweinehaltung

i.m.a. - Transparenz in der Tierhaltung bieten immer mehr Landwirte. Sie öffnen ihre Höfe für Besucher und engagieren sich beim i.m.a-Projekt EinSichten in die Tierhaltung. Seit der Verein mit der Initiative Tierwohl kooperiert, gibt es nun auch virtuelle Einblicke in die Ställe – ein multimediales Angebot, das den Menschen die reale Welt der Tierhaltung überall dort nahebringt, wo die Landwirtschaft fern ist. Wie dies funktioniert, zeigt der i.m.a am 20. September auf dem Veredlungstag in Osnabrück mehr als 500 Schweinehaltern. Ziel ist es, noch mehr Bauern zu motivieren, sich am Transparenzprojekt zu beteiligen.
 
14.09.2017

Minister Meyer: Ausstieg aus der Massentierhaltung innerhalb von 20 Jahren

Laut einer gestrigen Pressemeldung des Niedersächsischen Ministeriums fordert Niedersachsens Agrarminister Christian Meyer eine grundlegende Neugestaltung der deutschen Tierhaltung sowie eine Kennzeichnung von tierischen Lebensmittelprodukten. Wir brauchen eine generationen- und parteiübergreifende zukunftsfähige Allianz aus Politik, Bauern, Handel und Verbrauchern, so Meyer in der Meldung. Ausschließlich über dieses Weg würde das gesellschaftliche Ziel des Ausstiegs aus der Massentierhaltung erreicht werden. Weiter sprach Meyer von einem Dreiklang für eine Nationale Nutztierstrategie. Die Ausweitung der Pflichtkennzeichnung auf alle tierischen Produkte, rechtsverbindliche Schritte für den Umbau zu Ställen mit besserer Tierhaltung sowie eine finanzielle Unterstützung der notwendigen Maßnahmen, durch eine Aufstockung der Tierschutz-Fördermittel auf EU-, Bundes- und Länderebene, bilden seiner Meinung nach die Eckpunkte der Strategie. Weitere Details können Sie der angehängten Originalmeldung entnehmen.

Anm. d. Red.: Bisher ist es der Branche noch nicht gelungen, von der Politik eine klare, einheitliche Definition zur " Massentierhaltung
zu erhalten. Als Landwirtschaftsministerin hatte Renate Künast nicht die Betriebsgröße, sondern das Betriebsmanagement als entscheidendes Kriterium für das Tierwohl dargestellt. Vor diesem Hintergrund ist auch die Forderung nach einer Haltungskennzeichnung obsolet. Selbst der wissenschaftliche Beirat für Agrarpolitik im BMEL kam in seinem Gutachten mit Empfehlungen für eine zukunftsfähige Tierhaltung zu dem Ergebnis, dass der Begriff "Massentierhaltung" nicht geeignet sei, um auf vermeintliche Tier- oder Umweltschutzprobleme zu fokussieren, weil wissenschaftlich kein Zusammenhang nachweisbar sei.
Änderungen kosten Geld. Die Umgestaltung soll lt. Pressemeldung daher sozialisiert werden. Dabei dürften die Kosten die der Energiewende um ein Vielfaches überschreiten. Wer Änderungen fordert, muss daher eine sozio-ökonomische Folgenabschätzung nachliefern. Die fehlt bisher.
 
13.09.2017

Hans-von-Bemberg-Preis für Josef Hannen

Der Vorsitzende des Bundesverbandes Rind und Schwein e. V. Josef Hannen hat am 12.09.2017 den Hans-von-Bemberg-Preis der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen erhalten. Die Landwirtschaftskammer NRW verleiht diese hohe Ehrenauszeichnung einmal im Jahr an Landwirte, die durch ihre Arbeit Höchstleistungen auf dem Gebiet der Tierzucht erbracht haben. Josef Hannen führt gemeinsam mit seinem Sohn Thomas einen Milchviehbetrieb mit Marktfruchtbau in Tönisvorst (136 ha landwirtschaftliche Fläche, 210 Holsteinkühe, 160 weibliche Jungtiere). Neben seinem Betrieb ist Josef Hannen stark im Ehrenamt engagiert. Er hat seit mehr als 10 Jahren den Vorsitz des Fördervereins Bioökonomieforschung inne, war 14 Jahre lang Vorsitzender der Rinder-Union West eG und bis vor kurzem Vorstandsmitglied des vit Verden. Seit 2013 war er Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Rinderzüchter e. V. An der Gründung des Bundesverbandes Rind und Schwein e. V. war er maßgeblich beteiligt.

 
13.09.2017

Studie zu Kosten europäischer Umweltstandards veröffentlicht

Gestern (12. September 2017) wurde die Gemeinschaftsarbeit von Professor Dr. Helmut Karl, Ruhr-Universität Bochum, und Dr. Steffen Noleppa, Forschungsinstitut HFFA Research GmbH, in Berlin vorgestellt. Schwerpunkt der Arbeit Kosten europäischer Umweltstandards und von zusätzlichen Auflagen in der deutschen Landwirtschaft - Eine Analyse und Hochrechnung für durchschnittliche Betriebe und den Sektor bildet eine Analyse der Mehrkosten und Mindererlöse der Landwirte, um Umweltstandards zu erfüllen. Die Studie kommt zu einem Mehraufwand von über 5,2 Milliarden Euro jährlich für europäische und nationale Auflagen. Alle Ergebnisse der vollständige Studie sowie desses Zusammenfassung können Sie unter den nachfolgenden Anhängen abrufen.

 
13.09.2017

Intelligente LED-Leuchten zur Steigerung des Tierwohls

In einem durch die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (ptble) fachlich betreuten Verbundprojekt wurden jetzt intelligente LED-Leuchten entwickelt, die das Tierwohl steigern und gleichzeitig die Ressourcen schonen sowie die Wirtschaftlichkeit verbessern sollen. Durch die neue LED-Technik wird Energie im Milchviehstall eingespart und auf umweltschädliche Stoffe wie beispielsweise Quecksilber verzichtet. Das Tierwohl und die Tiergesundheit sollen durch gleichmäßige Beleuchtung sowie durch ein besonders tiergerechtes Lichtspektrum verbessert werden. Auch die in das Projekt einbezogenen Landwirte sind mit der neuen Technik zufrieden, so eine Pressemeldung des Informationsdienst Wissenschaft (idw). Landwirte, die Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz ergreifen, können diese über das Bundesprogramm Energieeffizienz fördern lassen.
 
13.09.2017

Abgabemengen an Antibiotika nochmals zurückgegangen

Schon zwischen 2011 und 2016 hatten sich die abgegebenen Mengen an Antibiotika in der Tiermedizin in Deutschland um 56,5 % reduziert. Zwischen 2015 und 2016 wurde ein Rückgang der abgegebenen Gesamtmenge an Antibiotika von 8 % verzeichnet, wie das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) heute berichtet. Die Menge der abgegebenen Antibiotika aus der Wirkstoffklasse der Fluorchinolone bleibt, im Vergleich zu 2011 und trotz eines Rückgangs gegenüber 2015, jedoch erhöht. Nähere Informationen finden Sie auf der Seite des BVL und unter den nachstehenden Links.