BRS News Schwein

29.09.2017

Wissenstransfer im Ökolandbau optimieren

In der konventionellen Landwirtschaft hat sich der Erfahrungsaustausch unter Berufskollegen, meisst moderiert von Experten der Erzeugerringe, Landeskontrollverbände und Landwirtschaftskammern, bewährt. Voraussetzung ist die Bereitsschaft, Betriebsdaten transparent zu machen und auch eine gehörige Portion Kritikfähigkeit. Als Hilfsmittel dienen Betriebszweigauswertungen oder Tools, mit denen eine Schwachstellenanalyse leichter möglich wird. Dieser Wissenstransfer ist den konventionellen Landwirten viele 100.000 € / Jahr wert. Sogar in eigene überregional nutzbare Datenbanken, wie z.B. die Datenbank der Erzeugerringe, wird investiert, um einen Betriebsvergleich auf Augenhöhe durchführen zu können.
Im Ökolandbau scheint dieser Wissenstransfer ungleich schwieriger. Zum Themenfeld "Tiergesundheit" fanden hierzu Untersuchungen statt. Das Ergebnis ist ernüchternd: Ein vorrangig selbstreferentielles Rollenverständnis und Bemühungen zur Rechtfertigung der eigenen Standpunkte boten kaum Anknüpfungspunkte für ein konzertiertes Vorgehen zur Verbesserung der suboptimalen Praxisverhältnisse. Die Rede ist von Vertretern verschiedener Stakeholder-Gruppen, wie Landwirten, Beratern, Tierärzten, Wissenschaftlenr, Berufsverbänden und NGO’s. Um den Ökolandbau im Bereich Tierhaltung zu stärken, muss derartiges Herrschaftsdenken durchbrochen werden. Instrumente dafür gibt es reichlich.
 
28.09.2017

CH: "Datenverbund Herden-Management für Nutztiere" gestartet

In der Schweiz haben verschiedene Organisationen ein Projekt Datenverbund Herdenmanagement für Nutztiere gestartet, um allen Teilnehmern aus der Branche einen Zugriff auf umfangreiche Betriebsdaten eines tierhaltenden Betriebes zu gestatten. Hierfür werden Produktions- und Leistungsdaten sowie Tiergesundheitsdaten zusammengeführt, um alle betriebsrelevanten auf Knopfdruck für die Beratung nutzen zu können.

In Deutschland sind derartige Systeme bereits mit Erfolg im Einsatz. Der LKV Baden-Württemberg hat ein Gesundheitssystem für Rinder und für Schweine aufgebaut. Andere System werden in Bayern und in Niedersachsen angeboten.
 
28.09.2017

Bundeskartellamt gestattet Programm 2018-2020 der Initiative Tierwohl

ITW - Das Bundeskartellamt gestattet das Programm der Initiative Tierwohl bis Ende 2020. Mit dieser Entscheidung setzt das Amt ein wichtiges Zeichen für die Weiterentwicklung der Initiative Tierwohl, die das Ziel hat, mehr Tierwohl in einer Vielzahl von landwirtschaftlichen Betrieben zu ermöglichen.
Das Bundeskartellamt bestätigt die Einführung der Nämlichkeit bei unbehandeltem Geflügelfleisch als richtige Weiterentwicklung des Branchenbündnisses. Das bedeutet, dass ab 2018 von Verbrauchern erkannt werden kann, ob das Geflügelfleisch von einem Betrieb stammt, der an der Initiative Tierwohl teilnimmt. Der Hinweis der Wettbewerbshüter, dass künftig auch bei Schweinefleisch die Nämlichkeit erreicht werden müsse, wird von der Initiative Tierwohl aufgenommen.
 
28.09.2017

Schäden durch politische Eingriffe in das Marktgeschehen

OVID - Mit dem offiziellen Inkrafttreten der geänderten Strafzölle auf Einfuhren von argentinischem Biodiesel in die EU weist OVID Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland noch einmal auf die verheerenden Auswirkungen der EU-Entscheidung auf die heimische Biodieselindustrie sowie die gesamte vorgelagerte Wertschöpfungskette hin.
 
28.09.2017

Muss die deutsche Entwicklungshilfe neu ausgerichtet werden?

Brot für die Welt hat vor kurzem eine schöne Pressemeldung veröffentlicht, mit der die Zahl der wieder steigenden hungernden Menschen angeprangert und die Politik kritisiert wird. Gleichzeitig werden die Maßnahmen zur Hungerbeseitigung korrekt benannt: Besseres Saatgut, weniger Landraub, mehr Umweltschutz, effiziente Infrastruktur und Märkte. Weit weniger ausgewogen argumentiert Brot für die Welt auf ihrem Facebookprofil. Dort scheint man den Lebensmittelexporten (hier: Hühnerfleischexporten) die Hauptschuld am Hunger bestimmter Länder zu geben. Dass dieser Vorwurf eine differenziertere Betrachtung verdient, haben viele Autoren bereits skizziert. Sie zeichnen ein gänzlich anderes Bild. Dazu zählt auch eine Aufzählung von Chancen eines Handelausbaus für Länder mit ungenügender Ressourcenausstattung.
 
27.09.2017

GEFA dankt Herrn Dr. von Busse für seine herausragende Unterstützung

GEFA - Die Mitglieder der German Export Association for Food and Agriproducts GEFA e.V. haben auf ihrer heutigen Mitgliederversammlung dem seit ihrer Gründung amtierenden Sprecher der GEFA und Generalbevollmächtigten der PÖTTINGER Deutschland GmbH, Herrn Dr. Franz-Georg von Busse, für sein nunmehr achtjähriges herausragendes Engagement für die Exportförderung gedankt. Damit würdigten die Mitglieder insbesondere die ehrenamtliche Tätigkeit von Busses als verhandlungssicherer Streiter für die Exportinteressen der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft.
 
26.09.2017

Wie viel Getreide benötigt man für ein Brot?

Weizen ist das wichtigste Brotgetreide der Erde. Für ein 1.000 Gramm-Weizenbrot muss ein Landwirt rund 850 Gramm Weizen ernten. Das entspricht laut dem Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) etwa 17.000 Weizenkörnern. Bei einem Durchschnittsertrag von rund 800 Gramm oder 16.000 Weizenkörnern pro Quadratmeter muss der Landwirt also etwas mehr als einen Quadratmeter Weizen ernten, um die Menge an Weizenkörnern für ein 1.000 Gramm Weizenbrot zu erhalten.
Vor 50 Jahren war die Erntemenge noch wesentlich geringer. 1967 erntete ein Landwirt gerade einmal die Hälfte der heutigen Getreidemenge. So lag zum Beispiel der Durchschnittsertrag je Hektar Weizen in den Jahren 1964 bis 1969 bei rund 3,7 Tonnen, heute liegt er im Schnitt der vergangenen fünf Jahre bei acht Tonnen.

 
25.09.2017

Mehr Klarheit bei Zutatenmengen und Aromen - auch für Fleischersatzprodukte

Wenn auf der Verpackung Himbeeren, Honig oder Walnüsse prangen, doch lediglich Mini-Mengen und Aromen drin sind, sorgt das für Ärger bei Verbraucherinnen und Verbrauchern. Besonders wenn nur die Zutatenliste über geringe Mengen und den Zusatz von Aromen informiert, fühlen sich viele getäuscht, informiert die Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) in einer aktuellen Pressemeldung und beruft sich dabei auf eine Studie der Universität Göttingen.
Die aktuelle Studie untersuchte, welche Erwartungen fiktive, aber an realen Produkten orientierte Verpackungen in unterschiedlicher Aufmachung bei den Befragten wecken. Demnach fühlen sich Verbraucher weniger getäuscht, wenn bereits auf der Vorderseite der Anteil einer prominent beworbenen Zutat in Prozent angegeben wird.

Anm. d. Red.: Der Bundesverband Rind und Schwein e.V. glaubt, dass diese Forderung auch auf Nachbauprodukten von Fleisch und Fleischprodukten Anwendung finden sollte, wie es von Minister Schmidt in einer Pressemeldung mit Berufung auf die aktuelle Gesetzgebung gefordert worden war.
 
25.09.2017

Combat: neue Biosicherheits-App zur Risikobewertung in Schweinebetrieben

Boehringer Ingelheim hat ergänzend zum 5-Punkte-Stufenplan zur PRRS-Kontrolle eine innovative Biosicherheits-App entwickelt, die die Ausbreitung und Übertragung des PRRS-Virus minimieren soll. Die neue Biosicherheits-App COMBAT (Comprehensive Online Management Biosecurity Assessment Tool) dient der Identifikation und Eliminierung potenzieller Biosicherheitslücken innerhalb des 5-Punkte-Stufenplans. COMBAT ermöglicht die Verbesserung von Management und Biosicherheit.
Bei der Verwendung der COMBAT-App sind Fragen zu verschiedenen Risikokategorien interner und externer Biosicherheit im Zusammenhang mit dem Auftreten von PRRS zu beantworten. Die Antworten werden auf Basis von Literaturdaten und bereits erfolgten Risikobewertungen anderer Betriebe ausgewertet und das Risiko berechnet. Ein Diagramm veranschaulicht das Ergebnis, welches mit dem Tierarzt besprochen werden sollte, um geeignete Verbesserungsmaßnahmen umzusetzen.

Weitere Informationen gibt Ihnen gerne: Boehringer Ingelheim Vetmedica GmbH, Kim Schulze, Tel.: 06132-77-90218, E-Mail: kim.schulze@boehringer-ingelheim.com, www.vetmedica.de

 
25.09.2017

Flächenfraß muss gestoppt werden

BBV - Beton und Teer bricht sich in Bayern weiter und nahezu ungehindert Bahn. Zuletzt ist der Flächenverbrauch sogar nochmal angestiegen, er hat im Jahr 2016 rund 13 Hektar pro Tag betragen. Jährlich geht den Bauern so fruchtbarer Boden von der Größe des Ammersees verloren. Der Verlust an landwirtschaftlichen Flächen seit 1960 liegt in Bayern gemäß dem Landesamt für Statistik bei über 800.000 Hektar, was in etwa dem gesamten Umfang an Acker- und Grünland von Unterfranken und Schwaben entspricht. Beim Flächenverbrauch ist der Freistaat damit Spitzenreiter in Deutschland.