29.05.2019rss_feed

Bundesministerium stellt Stallbaukonzepte vor, die sich rechnen sollen ….

Was Tieren guttut, gesellschaftlichen Anforderungen entspricht und für Landwirte machbar ist: All das will der vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft maßgeblich geförderte Virtuelle Stall der Zukunft vereinen. Wissenschaftlich wurde untersucht, wie innovative, tierwohlorientierte Schweineställe der Zukunft aussehen können, die gesellschaftlich akzeptiert werden und gleichzeitig praktisch realisierbar sind, heißt es in einer aktuellen Pressemeldung des BMEL dazu.
Mit den Entwicklungen aus dem Innovationsprojekt können Landwirte künftig per Baukastensystem ihren modernen Stall für Sauen, Ferkel oder Mastschweine planen und dafür betriebsindividuell Kosten kalkulieren.

Ein Hindernis bei der Umsetzung will das Ministerium durch Öffnungsklauseln für tiergerechte Haltungsverfahren in der TA Luft aus dem Weg räumen, andere gesetzliche Rahmenbedingungen stehen Investitionen weiterhin im Wege. Das Bündel an gesetzlichen Zielkonflikten wurde vom Wissenschaftlicher Beirat für Agrarpolitik beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft im März 2015 auf mehr als 20 Seiten aufgelistet. Hier ist die Politik gefordert, um Ressort übergreifende Lösungen zu erarbeiten. Es geht z.B. um vereinfachte Genehmigungsverfahren für kleine Umbaumaßnahmen oder nachträgliche Umrüstungen für mehr Tierschutz. Die ambitionierte TA-Luft, die sich gerade in der Ressortabstimmung befindet, würde in der aktuellen Vorlage Neuinvestitionen gar nicht mehr zulassen.
Die Thüringer Schweinehalter haben die Probleme anlässlich ihres Schweinegipfels in Wusterhausen auf den Punkt gebracht: Ohne den politischen Willen für finanzierbare und praktikable Rahmenbedingungen, wird der Strukturwandel ungebremst weitergehen.