08.05.2020rss_feed

Der Covid-Impfstoff aus der Pflanze?

Point - Immer mehr Pflanzenbiotechnologie-Unternehmen arbeiten an einer COVID-19 Schutzimpfung. Erst wenige Monate sind vergangen, seit das neue SARS-CoV-2 Virus als Pandemieerreger seinen verheerenden Zug um die ganze Welt angetreten hat. Noch nie hat die globale Forschungsgemeinschaft so schnell derartig viele Ansätze zur Entwicklung einer Schutzimpfung gegen eine gefährliche Krankheit umgesetzt. Eine aktuelle Übersicht der WHO vom 26. April 2020 führt sieben Impfstoff-Kandidaten aus, die sich bereits in der klinischen Erprobung befinden, und 82 weitere, die aktuell präklinisch geprüft werden. Dazu kommen noch mindestens zwölf weitere Projekte, die noch nicht ihren Weg auf die WHO Liste gefunden haben. Insgesamt laufen damit aktuell mindestens 101 Impfstoffprojekte. Dabei wird eine Vielzahl von technologischen Ansätzen verfolgt. Auch die Pflanzen-Biotechnologie spielt eine wachsende Rolle dabei.

Falls sich einer oder mehrere der in Pflanzen produzierten COVID-19 Impfstoff-Kandidaten als wirksam herausstellen, muss noch ein aufwändiger Zulassungsprozess durchlaufen werden, bei dem die Sicherheit bei einer breiten Anwendung geprüft wird. Dabei kann auf drei Jahrzehnte der Nutzung gentechnisch veränderter Pflanzen als Produktionsstätte für biopharmazeutische Wirkstoffe, wie Antikörper, Impfstoffe, Wachstumsfaktoren und Cytokine zurückgegriffen werden. Der erste in Pflanzen produzierte medizinische Wirkstoff auf dem Markt, ein in rekombinanten Karottenzellen produziertes Enzym zur Behandlung von Mobus Gaucher, wurde bereits 2012 in den USA zugelassen.

 


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