12.04.2022rss_feed

Düngeverordnung: Neue Vorschrift für Rote Gebiete liegt vor

(c)BBV: Nitrat ist mehr als "Tierhaltung"

Die Ausweisung nitratbelasteter Gebiete basiert künftig ausschließlich auf Ergebnissen von Messstellen. Geprüft wird zudem, ob eine Stoffstrombilanz als Bewertungskriterium herangezogen werden kann. Eine Neufassung der Allgemeinen Verwaltungsvorschrift Gebietsausweisung (AVVGeA) soll mittlerweile vorgelegt worden sein. Weitere Protokollbeschlüsse der AMK werden in Kürze veröffentlicht.

Zwei Dinge müssten jetzt eigentlich jedem Kritiker klar werden: eine pauschale Kritik an der Tierhaltung ist nicht länger haltbar, denn auch in Gebieten ohne Tierhaltung weisen die Messstellen mitunter hohe Nitratwerte auf. Die Grafik zum Nitratvorkommen in Bayern zeigt das recht deutlich für die Regionen mit wenig Niederschlägen, Karstböden, Wein-, Obst- und Gemüseanbau im Norden, aber wenig Nutztieren. Eine Stoffstrombilanzierung ist eine betriebliche Herausforderung. Die Beratungsorganisationen konnten mit einem neuen Modul in der Online-Datenbank "erzeugerring.info" eindrucksvoll belegen, dass sich für flächenarme Betriebe eine Bilanzierung auf Basis aktueller Nährstoffgehalte (Futter, Gülle) lohnen kann. Für einen Mastbetrieb mit 1.500 Mastplätzen und 3,5 Umtrieben konnte damit eine positive N-Bilanz pro Jahr von rd. 2.625 kg N oder 15 nachzuweisende Hektar für die N-Düngung nachgewiesen werden.