30.05.2025rss_feed

Erhalt tiergenetischer Ressourcen – Fachbeirat tagt in Triesdorf

Mitte Mai nahm der Bundesverbands Rind und Schwein e.V. an der Sitzung des Fachbeirats Tiergenetische Ressourcen in Triesdorf teil.

Der Fachbeirat ist ein Arbeitsgremium der Deutschen Gesellschaft für Züchtungskunde (DGfZ) e.V. und setzt sich aus Vertretern von Bund und Ländern, der Wissenschaft und der Tierzuchtpraxis zusammen. Er begleitet die Umsetzung des Nationalen Fachprogramms zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung tiergenetischer Ressourcen und fördert die Koordination zwischen Forschung, Praxis und Politik.


Der Beirat nimmt eine beratende Funktion gegenüber dem Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Heimat (BMLEH) sowie der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) ein. Die neue Vorsitzende, Dr. Johanne Waßmuth (Nds. Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz), vertritt die Gruppe zudem gegenüber dem wissenschaftlichen Beirat für Agrarpolitik.

Wesentliche Aspekte für den BRS im Rahmen der Sitzung:

  • Biosicherheit in Beständen gefährdeter Rassen
  • Der notwendige politische Umgang mit neuer Züchtungstechniken (z.B. Genome editing)

Aus Sicht des BRS ergeben sich zwei Optionen:

  1. Der Einsatz neuer Züchtungstechniken wird langfristig erlaubt, wobei deutsche / europäische Organisationen genug Vorlauf brauchen, um mit Produkten aus dem Ausland konkurrieren zu können.
  2. Europa verbietet den Einsatz weiterhin. Dann braucht es Methoden, um den europäischen Markt vor diesen Produkten zu schützen.

Dr. Haiko Hofmann, Vertreter des BRS im Fachbeirat tiergenetische Ressourcen betont:

Zur Fragestellung rund um den Einsatz neuer Züchtungsmethoden benötigt es zwar eine nationale Positionierung, eine Antwort muss allerdings im internationalen Kontext erfolgen, da sie unmittelbar an EU-Recht gekoppelt ist. Im aktuellen Koalitionsvertrag wird kein Bezug auf dieses Themenfeld genommen. Die Herausforderungen für die Tierzucht Deutschlands sind vor dem Hintergrund eines freizügigen internationalen Handels akut, eine klare Marschrichtung seitens der Politik unter Einbeziehung der Interessen der nationalen und internationalen Tierzucht ist also zwingend notwendig. Kopf in den Sand zu stecken, ist keine Option.