BRS News

01.07.2022

Laborfleisch ist keine Alternative zum „Winning Team“ – Pflanzenbau und Nutztierhaltung

Zitatgrafik Prof. Windisch 2

Die Rinderhaltung und der Fleischverzehr stehen häufig im Zentrum der Kritik, wenn es um den Klimaschutz geht. Dabei wird vergessen, dass der Anteil der Emissionen aus der deutschen Rinderhaltung an den deutschen Gesamtemissionen weniger als 3,5 % beträgt und ein Fleischverzicht in Deutschland allenfalls marginale Auswirkungen auf das Weltklima hätte. Als Alternative werden Nachbauprodukte aus Pflanzen oder Laborfleisch beworben. Derzeit hat Laborfleisch noch keine Zulassung innerhalb der Europäischen Union. Es könnte aber, glaubt man den Befürwortern dieser Fleischalternative, eine echte Alternative zu natürlich gewachsenem Muskeleiweiß werden. Prof. Dr. Wilhelm Windisch von der Technischen Universität München (TUM) ist davon nicht überzeugt.

 
01.07.2022

Langfristige Verträge finanzieren Mehrkosten

Ein Umdenken findet in der Schweinehaltung in Deutschland statt. Doch dürfen sich die Wirtschaftlichkeit der Betriebe und eine nachhaltige Tierhaltung nicht ausschließen. Thomas Dosch, das grüne Gewissen von Tönnies, und Vertreter:innen von Aldi Nord diskutierten mit dem DLG-Ausschuss Schwein in der Berliner Runde, worauf es jetzt beim Haltungswechsel ankommt.

 
01.07.2022

Nährstoffe exakt dosiert und ausgebracht

Der Einsatz von Gülle rückt angesichts der hohen Düngerpreise in den Fokus. Auskunft über die Nährstoffgehalte liefert die NIRS-Technologie. Interessierte Landwirt:innen können jetzt am Projekt Einsatz von NIR-Sensoren zur Quantifizierung der Nährstoffgehalte in flüssigen Wirtschaftsdüngern teilnehmen. Die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) ist an dem von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) geförderten Projekt beteiligt.

 
01.07.2022

Großes Besucherinteresse an der EuroTier

EuroTier 2022

Knapp fünf Monate vor dem Start ist das Interesse an der EuroTier / EnergyDecentral 2022 auf Besucherseite sehr hoch. Rund 98 Prozent der befragten Besucher ziehen einen Besuch der internationalen Leitmessen in Hannover in Betracht. 62 Prozent sind sich bereits jetzt sicher, dass sie die Messen in Hannover im November besuchen werden. 36 Prozent wollen sich in den nächsten Monaten entscheiden. Das sind die Ergebnisse der aktuellen Befragung des Besucher-Trackers EuroTier und EnergyDecentral.
Laut Umfrage sind es die Themen Tierwohl, Nachhaltigkeit, Digitalisierung sowie Automatisierung und Robotik, die die internationale Tierhaltungsbranche beschäftigen. Das hohe Interesse an Ausstellungsangeboten – angefangen bei Zuchttieren und -programmen, Stallbau, Klima-, Melk- und Umwelttechnik bis zu Haltungs- und Fütterungstechnik – zeigt die Bedeutung der EuroTier als Leitmesse für Investitionen.

 
01.07.2022

Geflügelwirtschaft sieht Ernährungssicherheit und Tierschutz gefährdet

Die deutsche Geflügelwirtschaft treibt die Sorge eines Blackouts bei der Gasversorgung ihrer kompletten Wertschöpfungskette um. Die nationale Ernährungssicherheit steht auf dem Spiel, wenn es im Energiebereich tatsächlich zu Ausfällen kommen sollte. Unsere Branche trägt seit Jahren einen wesentlichen Teil dazu bei, dass die Bevölkerung mit Fleisch und Eiern versorgt wird. Das können wir dann nicht mehr garantieren, warnt Stefan Teepker, Vorsitzender des Bundesverbandes bäuerlicher Hähnchenerzeuger e.V. (BVH) und Vize-Präsident des Zentralverbands der Deutschen Geflügelwirtschaft e.V. (ZDG). Gleichzeitig sei das Wohl der Tiere gefährdet, sollte es zu Engpässen bei der Energieversorgung kommen.

 
01.07.2022

Deutsche Landwirte wirtschaften nachhaltig

Das Barilla Center for Food & Nutrition Foundation (BCFN) wirbt für die Einführung eines FOOD AND SUSTAINABILITY-Indexes und möchte damit Entscheidungsträgern Handlungsempfehlungen an die Hand geben, um die derzeit wichtigsten Ernährungsparadoxien zu lösen: die Koexistenz von Hunger und Fettleibigkeit, der Raubbau an den natürlichen Ressourcen und die Ressourcenverschwendung durch Lebensmittelverschwendung/-verluste.

Der Food Sustainability Index (FSI) bewertet 67 Länder hinsichtlich der Nachhaltigkeit ihrer Lebensmittelsysteme. Es handelt sich um ein quantitatives und qualitatives Benchmarking-Modell, das aus 38 Indikatoren und 90 individuellen Messgrößen besteht, die die Nachhaltigkeit von Lebensmittelsystemen in drei Kategorien messen: Lebensmittelverluste und -verschwendung, nachhaltige Landwirtschaft und ernährungsbezogene Herausforderungen. Der Index umfasst drei Arten von Leistungsindikatoren - ökologische, gesellschaftliche und wirtschaftliche. Deutschland gehört neben Österreich und Dänemark demnach zu den Ländern, deren Landwirtschaft hinsichtlich Nachhaltigkeit in der oberen Liga spielen.

 
01.07.2022

Warum rotes Fleisch ernährungsphysiologisch vorteilhaft ist

Rotes Fleisch ist eine bessere Proteinquelle als eine verarbeitete pflanzliche Alternative, so das Ergebnis einer Studie zweier neuseeländischer Universitäten. Die Ergebnisse einer klinischen Studie am Menschen zeigen, dass Fleisch im Vergleich zu einer pflanzlichen Alternative mehr essenzielle Proteinbausteine liefert. Die Studie wurde in Zusammenarbeit zwischen Forschern von AgResearch, der University of Auckland, der Massey University und dem Riddet Institute durchgeführt. Die vierstufige Studie untersuchte die Vorteile des Verzehrs von Rind- und Lammfleisch aus Weidehaltung für die Gesundheit und das Wohlbefinden im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung im Vergleich zu Rindfleisch aus Getreideverarbeitung oder einer pflanzlichen Alternative.

 
01.07.2022

Mit Optimeal zu einer nachhaltigen Ernährung

(c)EDA: Fact sheet 3/2019 - Feeding the world with Dairy

Theoretisch würde der Verzehr von weniger tierischen und mehr pflanzlichen Produkten den ökologischen Fußabdruck der gesamten Ernährung verringern. Allerdings müssen bei einer solchen Ernährungsumstellung auch Gesundheits- und Ernährungsaspekte berücksichtigt werden. Eine Methode zur Bewertung der Auswirkungen verschiedener Ernährungsweisen auf die Umwelt und die Ernährung ist die Verwendung eines computergestützten Modellierungsinstruments wie Optimeal ® (das Programm verfolgt zwei Umweltindikatoren: Treibhausgasemissionen (THG) und Landnutzung).

 
01.07.2022

Folgen des Freihandelsabkommens zwischen der EU und Neuseeland für europäische Milchviehhalter

Die EU verhandelt mit Neuseeland seit fünf Jahren über ein Freihandelsabkommen. Angesichts der aktuellen Herausforderungen an den Lebensmittelmärkten ist das ein großer Fortschritt, der allerdings die europäischen Milchviehhalter vor neue Herausforderungen stellt. 85 % der neuseeländischen Milch (25,25 Millionen Tonnen pro Jahr und einer durchschnittlichen Milchkuhzahl von 450 Kühen) werden von einer einzigen Molkerei verarbeitet, während der europäische Milchsektor (mit 159 Millionen Tonnen pro Jahr und einer durchschnittlichen Milchkuhzahl von 21 Kühen) eher von kleinen, regionalen Molkereien geprägt ist. Die schon bestehende Butterquote von rd. 75.000 Tonnen wird noch einmal um 15.000 Tonnen aufgestockt. Das entspräche 4 % der jährlichen europäischen Butterproduktion, heißt es in einer ersten Stellungnahme des Europäischen Milchverbandes (European Dairy Association- EPA).

 
01.07.2022

SVLFG ermöglicht schnelle Umsetzung der „Anpassungsbeihilfe“ ohne Antrag

Mit zwei Hilfsprogrammen mit einem Volumen von insgesamt 180 Millionen Euro sollen die landwirtschaftlichen Betriebe unterstützt werden, die besonders von den Auswirkungen des Ukraine-Krieges betroffen sind (Pressemitteilung des Bundeslandwirtschaftsministeriums vom 20.06.2022). Die Voraussetzungen für die Anpassungsbeihilfe sollen von der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) ohne Antrag geprüft und im September 2022 ausgezahlt werden.

Der BRS freut sich über die unbürokratische Auszahlung; er hätte sich jedoch über eine deutliche Anhebung der Prämien für Mast- und Ferkelaufzuchtbetriebe gefreut. Sollten die Prämien in der derzeitigen Höhe nicht geändert werden, können nur Sauenbetriebe ab 152 Sauen den maximalen Auszahlungsbetrag in Höhe von 15.000 € je Unternehmen erhalten. Eine integrierte Ferkelaufzucht würde leer ausgehen, Mast- und spezialisierte Ferkelaufzuchtbetriebe erreichen den Förderhöchstbetrag kaum. Der BRS hofft, dass die VO entsprechend nachgebessert wird und auch Betrieben, die keine Greeningprämie erhalten, eine unbürokratische Antragsstellung und Auszahlung ermöglicht wird.