BRS News

01.07.2022

Folgen des Freihandelsabkommens zwischen der EU und Neuseeland für europäische Milchviehhalter

Die EU verhandelt mit Neuseeland seit fünf Jahren über ein Freihandelsabkommen. Angesichts der aktuellen Herausforderungen an den Lebensmittelmärkten ist das ein großer Fortschritt, der allerdings die europäischen Milchviehhalter vor neue Herausforderungen stellt. 85 % der neuseeländischen Milch (25,25 Millionen Tonnen pro Jahr und einer durchschnittlichen Milchkuhzahl von 450 Kühen) werden von einer einzigen Molkerei verarbeitet, während der europäische Milchsektor (mit 159 Millionen Tonnen pro Jahr und einer durchschnittlichen Milchkuhzahl von 21 Kühen) eher von kleinen, regionalen Molkereien geprägt ist. Die schon bestehende Butterquote von rd. 75.000 Tonnen wird noch einmal um 15.000 Tonnen aufgestockt. Das entspräche 4 % der jährlichen europäischen Butterproduktion, heißt es in einer ersten Stellungnahme des Europäischen Milchverbandes (European Dairy Association- EPA).

 
01.07.2022

SVLFG ermöglicht schnelle Umsetzung der „Anpassungsbeihilfe“ ohne Antrag

Mit zwei Hilfsprogrammen mit einem Volumen von insgesamt 180 Millionen Euro sollen die landwirtschaftlichen Betriebe unterstützt werden, die besonders von den Auswirkungen des Ukraine-Krieges betroffen sind (Pressemitteilung des Bundeslandwirtschaftsministeriums vom 20.06.2022). Die Voraussetzungen für die Anpassungsbeihilfe sollen von der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) ohne Antrag geprüft und im September 2022 ausgezahlt werden.

Der BRS freut sich über die unbürokratische Auszahlung; er hätte sich jedoch über eine deutliche Anhebung der Prämien für Mast- und Ferkelaufzuchtbetriebe gefreut. Sollten die Prämien in der derzeitigen Höhe nicht geändert werden, können nur Sauenbetriebe ab 152 Sauen den maximalen Auszahlungsbetrag in Höhe von 15.000 € je Unternehmen erhalten. Eine integrierte Ferkelaufzucht würde leer ausgehen, Mast- und spezialisierte Ferkelaufzuchtbetriebe erreichen den Förderhöchstbetrag kaum. Der BRS hofft, dass die VO entsprechend nachgebessert wird und auch Betrieben, die keine Greeningprämie erhalten, eine unbürokratische Antragsstellung und Auszahlung ermöglicht wird.

 
01.07.2022

Neubewertung des Risikos zur Einschleppung der Afrikanischen Schweinepest in Auslauf– und Freilandschweinehaltungen durch das FLI

Stalltafeln Biosicherheit

Bisher ist die ASP in Deutschland in vier Hausschweinehaltungen ausgebrochen. Bei der Hälfte der betroffenen Haltungen hatten die Schweine Auslaufmöglichkeiten oder sie wurden mit Einstreu und Futter aus der unmittelbaren Umgebung versorgt. Diese Haltungen erfüllten grundlegende Anforderungen der SchHaltHygV nicht. Es ist ist davon auszugehen, dass eine Freilandhaltung und ein unzureichender Schutz gegen einen Viruseintrag durch Futter, Einstreu oder andere Materialen ein erhebliches Risiko für einen ASP-Eintrag in einen Hausschweinebestand darstellt.

 
30.06.2022

Endet Spaniens Boom in der Tierhaltung?

Der Abbau der Schweinehaltung in Deutschland wurde jüngst durch einen Bestandsaufbau in Spanien mehr als ausgeglichen. Doch in diesem Jahr wird das Getreide knapp und wirkt sich auf die Tierhaltung bis in das Jahr 2023 aus, glaubt der Agrarjournalist Roland Krieg. Die Ukraine war bislang der Toplieferant für Getreide in Spanien und der Wassermangel setzt den Tierhaltern zu, beschreibt Krieg die aktuelle Situation für herd-und-hof.de.

 
30.06.2022

Landwirte können mit Humuszertifikaten Geld verdienen?

Unser Land, das Diskussionsportal für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt- und Verbraucherthemen, betreut von der BR-Fachredaktion Landwirtschaft und Umwelt in München, hat gerade einen neuen Filmbeitrag zum Humusaufbau veröffentlicht. Es geht um den Humusaufbau und dessen Entlohnung über Humuszertifikate. Ein Thema, an das unsere Bundesregierung nicht so richt heran will. Schade, denn damit könnten andere Branchen bei verpflichtenden Kompensationsmaßnahmen entlastet werden und Landwirte werden animiert, noch mehr für den Bodenschutz zu tun. Win-Win.

 
30.06.2022

SUS-Chefredakteur Dr. Heinrich Niggemeyer in den Ruhestand verabschiedet

Dr. Heinrich Niggemeyer, Redaktionsleiter der Schweinezucht und Schweinemast (SuS)

Nach fast 28 Jahren geht der langjährige Chefredakteur der SUS, der Fachzeitschrift für Schweinezucht und Schweinemast aus dem Landwirtschaftsverlag Münster, Ende Juni in den Ruhestand. Die SUS ist die Fachstimme für Schweinehaltung in Deutschland und ein nationales und internationales Aushängeschild für den Landwirtschaftsverlag. Das geht maßgeblich auf die Arbeit von Dr. Heinrich Niggemeyer zurück. Mit Ihnen hat der Verlag Schwein gehabt, sagte Friedrich Steinmann, Aufsichtsratsvorsitzender des Unternehmens, anlässlich der offiziellen Verabschiedung des Chefredakteurs.

 
30.06.2022

NL: Dringlichkeitsdebatte über die aus dem Ruder gelaufenen Bauernproteste

In den Niederlanden eskalieren die Proteste der Bauern gegen Verschärfungen bei der Düngung. Landwirte stopften Heu in einen Polizeiwagen und öffneten ein Güllefass am Haus der Umweltministerin. Hintergrund ist eine richterliche Verfügung, wonach in bestimmten Regionen die Gülleausbringungen stark reduziert werden müsste. Für viele Betriebe wäre das das Aus.

Politiker fordern bereits eine Dringlichkeitsdebatte zu den eskalierenden Bauernprotesten.

 
30.06.2022

Benzoesäure als Bestandteil in der Schweinefütterung

Die momentan sehr hohen Futterpreise für Schweine sollten jeden Schweinehalter veranlassen, über einen effizienteren Einsatz der Futtermittel nachzudenken. In jedem Betrieb gibt es noch mehr oder weniger große Schrauben, an denen gedreht werden kann. Mit einem nur gering besseren Futteraufwand können nennenswerte finanzielle Verbesserungen erzielt werden. Neben den altbekannten Parametern wie Futterhygiene, Phasenfütterung und Einhaltung der Gewichtsgrenzen der Mastschweine, kann aber auch der gezielte Einsatz von Futterzusatzstoffen einen gewünschten Effekt zeigen. Im Fokus stehen momentan und dies schon seit etlichen Jahren, der Einsatz von organischen Säuren, die jeweils positiv auf die Darmflora und die Verdauung wirken. Ein aktueller proteinmarkt-Fachbeitrag untersucht jetzt den Einsatz von Benzoesäure unter anderem in Hinblick auf Tageszunahmen, Futterverwertung und ökonomische Einsparung.

 
30.06.2022

Genome Editing in der Pflanzenzüchtung: Auf die Eigenschaften kommt es an!

Der VBIO und seine Fachgesellschaften aus dem Bereich der Pflanzenwissenschaften haben sich vor dem Hintergrund des europäischen Green Deal und der Diskussion um eine Neuregulierung des EU-Gentechnikrechtes an Bundeslandwirtschaftsminister Özdemir gewandt. Mit Verweis auf die erheblichen Potentiale der neuen Züchtungsmethoden und den aktuellen Stand der Wissenschaft treten sie für eine differenzierte juristische Betrachtungsweise ein und erklären ihre Dialogbereitschaft.

 
30.06.2022

Landvolkpräsident Hennies fordert Sicherheitsschirm für Land- und Ernährungswirtschaft

Das Landvolk Niedersachsen befürchtet aufgrund der angespannten Lage auf dem Gasmarkt im Herbst einen Energienotstand für Tierhalter sowie die Ernährungswirtschaft und die Düngerproduzenten. Landvolkpräsident Dr. Holger Hennies befürchtet sogar eine Einstellung der Lebensmittelherstellung in einzelnen Bereichen, wenn die Gasversorgung für die Land- und Ernährungswirtschaft und den vorgelagerten Bereich wie die Düngerproduktion nicht gewährleistet wird. Der Landesbauernverband fordert daher einen Sicherheitsschirm für die auf Gas angewiesenen, Lebensmittel verarbeitenden Betriebe, um dieses Szenario zu verhindern. Dazu zählen Molkereien und Bäckereien, aber auch Tierhalter, Gemüseerzeuger und die Düngemittelhersteller. Zudem müsse es Preisobergrenzen für die Belieferung dieser für die Ernährungssicherheit unverzichtbaren Betriebe geben.