BRS News
Greenpeace fordert Halbierung des Viehbestandes in Deutschland bis 2035
Laut einer neuen Greenpeace-Studie unterschlägt das Bundeslandwirtschaftsministerium die Klimafolgen der Erzeugung tierischer Produkte und rechnet die Treibhausgas-Emissionen aus der Herstellung von Fleisch- und Milchprodukten in Deutschland systematisch klein, indem es z.B. den vorgelagerten, indirekten Ausstoß von Klimagasen - etwa beim Anbau von Futtermitteln unterschlägt. Mit Rechentricks lässt sich kein Klimaschutz betreiben. Die Tierhaltung in Deutschland ist der Elefant im Raum, um den die Bundesregierung beim Klimaschutz schon viel zu lange herumschleicht
, sagt Greenpeace-Landwirtschaftsexperte Lasse van Aken. Die Zahl der Tiere in der Landwirtschaft darf bis 2035 nur noch halb so hoch sein wie heute, um die im Klimaschutzgesetz verbindlich vorgegeben Emissionsziele zu erreichen. Die nächste Bundesregierung muss dringend Verbraucher:innen aufklären, Anreize für weniger Konsum tierischer Produkte schaffen und die betroffenen bäuerlichen Betrieben bei der fundamentalen Umstellung der Tierhaltung unterstützen.
Unlautere Handelspraktiken (UTP) – BLE ab sofort als Durchsetzungsbehörde zuständig
Am 9. Juni 2021 ist das Agrarorganisationen- und Lieferkettengesetz (AgrarOLkG) in Kraft getreten. Es setzt die UTP-Richtlinie der EU um, die einen einheitlichen Mindestschutzstandard zur Bekämpfung von unlauteren Handelspraktiken in der Lebensmittellieferkette vorgibt. Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung ist seit Ende August als Durchsetzungsbehörde zuständig.
Das neue Gesetz gibt Lieferanten die Möglichkeit, sich bei der BLE über unfaire Handelspraktiken ihrer Abnehmer zu beschweren, ohne dass sie befürchten müssen, dass ihre Identität offengelegt wird. Wenn Sie als Lieferant von unlauteren Handelspraktiken betroffen sind, können Sie sich mit einer Beschwerde an das Referat 516 wenden, per Telefon, Fax, E-Mail und Post oder über unser Online-Beschwerdeformular, das Sie hier finden: https://www.ble.de/DE/Themen/Marktorganisation/Unlautere-Handelspraktiken/RMS-Formular/Formular_node.html.
Qualifizierung zum Milch-Sommelier
Milch ist ein Leben lang ein gesundes und wohlschmeckendes Grundnahrungsmittel, vom Kleinkind bis ins hohe Alter. Ob pur, als Kakao oder im Milchkaffee sowie weiterverarbeitet als Käsekuchen oder etwa als Allgäuer Bergkäse – die Milch hat viele Genussfacetten. Bayern ist Deutschlands Milchland Nummer eins. Deshalb startete Ernährungsministerin Michaela Kaniber heute die erste Qualifizierungsrunde zur Milch-Sommelière und zum Milch-Sommelier der Genussakademie Bayern.
Mehr Informationen zum Kursangebot der Genussakademie Bayern und zum/zur Milch-Sommelier/-ière finden Sie unter www.genussakademie.bayern und www.genussakademie.bayern/sommelier/milch
DVT-Jahresbericht 2020/2021 dokumentiert Anpassungen der Futtermittelwirtschaft
Der Deutsche Verband Tiernahrung e.V. (DVT) greift in seinem aktuellen Jahresbericht für das Wirtschaftsjahr 2020/21 die Veränderungen in der Futterwirtschaft im Zusammenhang mit den Herausforderungen für die Landwirtschaft auf. Dieses Jahr steht die Publikation mehr denn je unter dem Zeichen der sich drastisch verändernden Rahmenbedingungen für die Landwirtschaft, die sich auch unmittelbar auf die Futtermittelindustrie auswirken werden.
Neue Bundesregierung muss Wolf ins Jagdrecht nehmen
Wir auch immer die neue Bundesregierung sich zusammensetzen wird – für alle Parteien gilt: Wer die Weidetierhaltung in Deutschland behalten will, der muss dafür sorgen, dass der Wolf ins Jagdrecht kommt. Ohne Bestandsbegrenzung ist die Weidetierhaltung sonst bald Geschichte
, zeigt Landvolk-Vizepräsident Jörn Ehlers die Dringlichkeit auf, eine Obergrenze für den Wolf für Deutschland festzulegen.
CRISPR: Universität verschenkt Lizenzen
Die Universität Wageningen University & Research (WUR) hat am 6. September bekannt gegeben, dass sie potenziellen Partnern kostenlose Lizenzen zur Nutzung der von WUR patentierten CRISPR-Technologie anbietet. Allerdings darf die Lizenz nur für die Pflanzenveredelung zu gemeinnützigen Zwecken verwendet werden. Wir hoffen, damit zu einer gesünderen, nachhaltigeren, gerechteren und stabileren Lebensmittelproduktion für alle beitragen zu können
, erklärt WUR-Vorsitzende Prof. Dr. Dipl.-Ing. Louise O. Fresco.
„Haferdrink ist nichts weiter als sehr viel Wasser mit sehr wenig Hafer"
Haferdrinks sind dreimal so teuer wie Kuhmilch. An den Inhaltstoffen kann es nicht liegen. Und auch nicht an den Herstellungkosten. Warum Hafermilch trotzdem so viel mehr kostet als Kuhmilch, erklärt der Journalist Dr. Olfa Zinke in agrarheute
. Es wird als ideales Anti-Klima-Getränk verkauft, was es eigentlich nicht ist, wenn man die Nährstoffdichte zugrunde legt.
Dieselbe Beobachtung lässt sich für alternative Proteinnahrungsmittel, z.B. Würmer, machen. 18-Gramm-Packungen Buffolo-Würmer kosten um die 6,99 Euro, 100 Gramm kosten rd. 39 Euro. Bezogen auf den Proteingehalt müsste Schweinefleisch (je nach Teilstück) demnach im Mittel rd. 12 Euro je 100 Gramm kosten. Tatsächlich kosten 100 Gramm nur 50 Cent.
ÖTK spricht sich strikt gegen geplantes Antibiotikaverbot aus
Reserveantibiotika - sie sollen, wenn es nach dem Umweltausschuss des EU-Parlaments geht, für die Humanmedizin reserviert werden, um Resistenzen vorzubeugen. Derzeit liegt ein Entschließungsantrag unter Federführung des deutschen Grünen Martin Häusling auf dem Tisch, über den nächste Woche im EU-Parlament abgestimmt wird. Darin fordert Häusling die EU-Kommission auf, fünf von insgesamt 35 Wirkstoffen der Reserveantibiotika offiziell in der Tiermedizin zu verbieten.
Die österreichische Tierärztekammer spricht sich strikt gegen die geplanten Regeln aus. Der Antrag beinhaltet schwere Forderungen, die stark über das Ziel hinausschießen
, so Kammerpräsident Kurt Frühwirth zu ORF.at. Es handle sich um ein Verbot per Gießkanne, bei dem zuerst untersagt werde und in späterer Folge wieder Ausnahmen gemacht werden sollen. Wenn es einen Entzug von Antibiotika für die Veterinärmedizin geben soll, dann muss einzeln geprüft und wissenschaftlich bewiesen werden, wieso ein bestimmter Wirkstoff in bestimmten Fällen nicht mehr einzusetzen ist, etwa über einen Kriterienkatalog.
Maissilage in Milchkuhrationen: Worauf kommt es an?
Maissilage ist aus der Rinderfütterung, ob in der Milchkuhhaltung oder der Bullenmast, nicht wegzudenken. In mehr als der Hälfte der Milchkuhrationen ist sie sogar die tragende Säule
mit einem Anteil von mehr als 50 %, bezogen auf die Grobfutterrations-Trockenmasse. Daher stellen die Milchkuhhalter große Erwartungen an Maissorten.
Worauf es dabei ankommt, stellen Prof. Dr. Katrin Mahlkow-Nerge von der Fachhochschule Kiel und Dr. Wolfram Richardt, Landwirtschaftliche Kommunikations- und Servicegesellschaft mbH, im aktuellen Fachbeitrag vor.
Über ein Viertel aller Besamungen mit Hornlos-Genetik
Im Jahr 2020 hat sich der Gesamtanteil der Hornlos-Besamungen in der deutschen Holsteinzucht um 3,8% auf jetzt 25,6 % gesteigert.