BRS News
Bundesprogramm Nutztierhaltung – Start des neuen Projektes „Innovationsnetzwerk Rind“
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) fördert im Rahmen des Bundesprogramms Nutztierhaltung das Vorhaben Bildung eines Netzwerks zur Erstellung eines Tierwohl-Konzepts unter Berücksichtigung der Sinneswahrnehmung von Kühen zur Erforschung von innovativen Haltungs- und Managementlösungen von Milchkühen und deren Nachzucht
. Ziel ist der Aufbau eines Innovationsnetzwerks für die Tierart Rind, bei dem die Fragestellungen insbesondere bezogen auf das Tier, seine Bedürfnisse, sein Verhalten, seine Sinneswahrnehmung und Haltungsumwelt beantwortet werden sollen. Dabei werden unter anderem unterschiedliche Stallbaukonzepte für die Abkalbung mit muttergebundener Aufzucht oder Haltung von Kälbern und Kühen in Familienherden erarbeitet und die bedarfsgerechte Fütterung, die Nutzung von Ausläufen und Weiden, die Aufzucht sowie die Mast männlicher Milchrindkälber thematisiert. Die bauliche Umsetzung der erarbeiteten Konzepte ist in einem anschließenden Folgeprojekt geplant. Um das Vorhaben erfolgreich durchzuführen erhalten das Institut für Nutztierbiologie und seine assoziierten Projektpartner (Friedrich-Loeffler-Institut, Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Hochschule Neubrandenburg und Tierärztliche Hochschule Hannover) eine Fördersumme von zunächst 67.657,80 Euro.
Hohe Bedeutung von Grünland für Deutschland

Grünland und die damit verbundene Tierhaltung stellen ein wichtiges Standbein der deutschen Landwirtschaft dar. Als Futtergrundlage für die heimische Tierhaltung trägt das Grünland maßgeblich zur Nahrungsmittelversorgung in Deutschland bei. Zudem dient es der Bevölkerung auch als Erholungsraum und bietet vielfältige Leistungen für Natur und Umwelt. Die Landwirtschaft ist mit der Tierhaltung wesentlich für die Entstehung des Grünlandes verantwortlich und ein Garant für dessen Erhalt: Landwirtschaft und Grünland bedingen sich gegenseitig.
Der Deutsche Bauernverband hat hierzu seine Grünlandagenda veröffentlicht, mit der die Bedeutung des Grünlands mit seiner Nutztierhaltung herausgestellt wird. Sie benennt Ansätze und Maßnahmen, um die Grünlandbewirtschaftung zu erhalten, gemeinsam mit den Landwirten weiterzuentwickeln und die gesellschaftlichen Anforderungen an das Grünland sicherzustellen.
Was kaum jemand weiß: Grünland speichert rd. 1,5 Mrd. t C02äq. (= 420 Mio t Humuskohlenstoff) in den oberen 30 Zentimetern. Die jährlichen Emissionen der Landwirtschaft dagegen betragen 67,9 Mio. Tonnen C02äq (8,4 % der dt. THG-Emissionen). Der jährliche Mitigationseffekt von Grünland ist jedoch schwer abschätzbar, da sich der vorhandene Humus-Pool durch Abbau und Fixierung bei günstiger Bearbeitung ungefähr die Waage halten dürften. Trotzdem: wenn nur 20 % der jährlichen Biomasse (rd. 3,8 ± 1,4 t/ha) dauerhaft als Humus gebunden würden, wären das 17 Mio. t, die Dauergründland der Atmosphäre entzieht.
Bundestag erleichtert Umnutzung von Höfen, aber nicht für mehr Tierwohl
Die Große Koalition einigt sich auf ein neues Baurecht. Künftig sind fünf statt bisher drei Wohnungen auf Hofstellen zulässig. Das Baurecht für Ställe und Tierhaltungsanlagen wurde allerdings in ein eigenes Gesetz "ausgelagert, um schneller zu einer vereinfachten Genehmigung für Tierwohlställe zu kommen. Dieser konnte bisher aufgrund des Widerstands der SPD noch nicht umgesetzt werden. Damit gefährdet der Koalitionspartner die Nutztierstrategie der eigenen Bundesregierung.
LELF Brandenburg führt Veranstaltungen zur Rindergesundheit durch
Das Landesamt für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung Brandenburg (LELF) lädt Rinderhalterinnen und Rinderhalter zum Tiergesundheitstag Rind
am 20. Mai ein, der in Kooperation mit dem Landeskontrollverband Berlin-Brandenburg online stattfinden wird. Bereits am 18. und 19. Mai bietet das gemeinsam mit dem Tierschutzberatungsdienst organisierte Klauenseminar
zudem die Möglichkeit zur intensiven Beschäftigung mit der Klauengesundheit beim Milchvieh. Beide Veranstaltungen sind Teil des Wissenstransfers im Rahmen des bundesweiten Netzwerk Fokus Tierwohl
, für das Brandenburg eigens die Stelle der Tierwohlmultiplikatorin geschaffen hat.
Save the Date: Kongress zur Zucht von Rind und Schwein

Am 6. und 7. Oktober 2021 veranstaltet das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft gemeinsam mit seinen Kooperationspartnern DGfZ, BRS und DVG einen Kongress zur Zucht von Rind und Schwein - Landwirtschaft und Wissenschaft gestalten die Zukunft. Organisiert wird der Kongress in Absprache mit der Christian-Albrecht-Universität zu Kiel. In Hinblick auf die Corona-Situation sind verschiedene Varianten geplant.
Treffen der europäischen Stationstierärzte 2021
Die Organisatoren des diesjährigen Treffens der europäischen Stationstierärzte haben darüber informiert, dass die nächste AI Vets-Tagung für den 20. – 22. Oktober als Präsenzveranstaltung geplant ist. Austragungsort ist das Futuroscope Convention Center
in Frankreich nahe der Stadt Poitiers. Interessenten können einen Newsletter unter der folgenden E-Mail bestellen: aivets2021@allice.fr
Rinder produzieren Corona-Antikörper
Ende des 18. Jahrhunderts hatte der englische Arzt Edward Jenner die Kuhpockenimpfung erfunden. Das Serum, das aus Kühen gewonnen wurde, die an Kuhpocken erkrankten, wurden per Hautritz verabreicht und war gegen das gefährlichere Menschenpockenvirus sehr wirksam. Das Beef Magazine informiert über Versuche des Unternehmens SAB Biotherapeutics in Sioux, South Dacota, das Rinder genetisch so verändert hat, dass sie ein teilweise menschliches Immunsystem haben. Diese Herde wird für die Produktion menschlicher Antikörper genutzt, die das Coronavirus neutralisieren sollen. Die von diesen Rindern produzierten Antikörper werden bereits in einer vom National Health Institute (NHI) geförderten Studie an Menschen mit leichter bis mittelschwerer COVID-19 getestet. Die Antikörper sollen an mehr als eine Stelle auf dem Coronavirus binden können und entspräche damit einer normalen menschlichen Abwehrreaktion.
Der Name Vakzination leitet sich übrigens von dem lateinischen Wort vacca
für Kuh ab.
Mercosur: Warnung vor Verlagerung von Umwelteffekten

Das geplante Freihandelsabkommen mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten soll allein beim Agrarhandel zu einem 15 Prozent höheren Ausstoss klimaschädlicher Treibhausgase führen, geht aus einem neuen Bericht der internationalen Organisation GRAIN hervor. Der zollfreie Import von Fleisch und Futtermitteln wird als wichtigste Ursache genannt.
NRW- Themenweg „Milch“ in Wipperfürth neu eröffnet
Im Rahmen des Projekts "Milch macht Ku(h)lturlandschaft" wird der Milchweg in der Hansestadt Wipperfürth neu eröffnet und so die Themen Milchwirtschaft, Tourismus und Naturschutz im Bergischen Land neu erlebbar gemacht. Pünktlich zum Saisonstart präsentiert sich das touristische Wanderangebot der Region Wipperfürth komplett aktualisiert. Alle acht Wegtafeln des vier Kilometer langen Wipperfürther Milchweges wurden inhaltlich und grafisch neu gestaltet.
Was ist uns das Tierwohl wert? - Berechnungen aus der Schweiz
Die BMEL-Zeitschrift Berichte über Landwirtschaft
veröffentlicht in ihrer Tierwohl-Reihe
nach Beiträgen aus Deutschland und Österreich nun eine Betrachtung der Kosten- und Erlössituation in der Schweiz. Die Studie untersucht den Wert von Tierwohlleistungen in der Schweizer Schweine- und Rindermast auf Betriebs- und Marktebene. Die Berechnungen zeigen, welche effektiven Mehrkosten anfallen. Zum einen wird analysiert, inwiefern diese Mehrkosten in der Produktion über den Markt und staatliche Beiträge gedeckt sind. Zum anderen werden Preiselastizitäten der Nachfrage geschätzt, die aufzeigen, wie sensitiv Verbraucher auf Preisänderungen reagieren.