BRS News
Handlungsbedarf beim Artenschutz nicht nur in der Landwirtschaft
Vielfältige Ursachen erfordern vielfältige Maßnahmen: In Sachen Artenschutz gibt es laut Bundesumweltministerin Svenja Schulze nicht nur in der Landwirtschaft Handlungsbedarf. Die Ursachen für das Insektensterben sind sehr vielfältig
, sagte die SPD-Politikerin nach dem zweiten Runden Tisch Insektenschutz am 24. Juni in Berlin. Handlungsbedarf bestehe nicht nur in der Landwirtschaft und auf den Agrarflächen, sondern auch in der Stadt und auf den Grünflächen. Die dringend notwendige Trendumkehr beim Rückgang der Insekten und ihrer Artenvielfalt gelinge nur gemeinsam. Deshalb sei für sie der fortlaufende Dialog mit allen für den Insektenschutz zentralen Akteuren wichtig.
Argentinien verdoppelt Rindfleischexporte in die USA
Argentinisches Rindfleisch scheint einen Teil der Lücke zu schließen, die durch die Coronavirus-Krise und die Schließung von Betrieben in der US-Rindfleisch-Lieferkette entstanden ist. Bisher wurden fast 3.900 Tonnen Rindfleisch auf den amerikanischen Markt gebracht, mehr als doppelt so viel wie die Exporte des vergangenen Jahres (1.771 Tonnen). Nach Angaben des argentinischen Konsortiums der Fleischexporteure haben die Vereinigten Staaten zwischen Januar und Mai 398.213 Tonnen Rindfleisch aus 12 Ländern importiert, 16.328 Tonnen mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Was ist nachhaltige Landwirtschaft?
Die moderne Landwirtschaft muss nachhaltiger werden, wird immer wieder gefordert. Aber was macht eine nachhaltige Landwirtschaft überhaupt aus? Das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft hat eine Übersicht für Verbraucher zusammengestellt.
Rapsextraktionsschrot im Fokus – Ergebnisse der bundesweiten Futtermitteluntersuchung
Die Nachfrage nach Rapsextraktionsschrot (RES) in der Fütterung ist in den letzten Jahren sehr stark gestiegen. Die als Futtermittel verwendete Menge an RES hat sich von 2009 bis 2019 um gute 40 % erhöht und übertrifft momentan den Sojaextraktionsschroteinsatz deutlich. Im Mischfutter wurden 2018/19 2,66 Mio. t Rapsextraktionsschrot eingesetzt, dies entspricht etwa 11,2 % des gesamten Mischfutters. Nähere Informationen zum bundesweiten Einsatz von Rapsextraktionsschrot sowie Fütterungsempfehlungen beim Schwein und Geflügel geben Dr. Manfred Weber und Sabine Schmidt von der Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau in Iden im neuen Fachbeitrag.
Podcast: Globale Markteinflüsse 2020/21
Stefan Vogel, Agrarmarktexperte der Rabobank, analysiert im Podcast der agrarzeitung die Ernte 2020 sowie die wichtigsten Einflussfaktoren auf Märkte und Preise.
Virtuelle Pressekonferenz der Bayer Tiergesundheit
Alle Referentenvorträge der Pressekonferenz zum Thema Tiergesundheit & Tierwohl zahlen sich aus!
der Bayer Vital GmbH, Tiergesundheit, die am 16.06.2020 stattfand, sind jetzt online verfügbar. Informationen zu Vorbeugemaßnahmen gegen Eisenmangelanämie und Kokzidiose-Durchfall beim Ferkel, zu funktioneller Klauenpflege bei der Milchkuh, zur optimierten Trockenstehzeit, zu Tipps & Tricks zur Reduktion der Milchleistung vor dem Trockenstellen sowie zum Thema Kälber-Resilienz stehen als Video-Aufzeichnung der Vorträge mit sämtlichen Presseunterlagen unter https://daten.vetion.de/bayer/ zur Verfügung.
Neuseeland: Klimaforscher plädieren für eine neue Bewertung von Methan
Eine aktuelle Studie hat einen neuen Weg vorgeschlagen, wie das Treibhausgas Methan, das einen Großteil des neuseeländischen Beitrags zum Klimawandel ausmacht, berücksichtigt werden kann. Die Art und Weise, in der Methan mit anderen Treibhausgasen, insbesondere dem langlebigeren Kohlendioxid, verglichen wird, wird seit Jahrzehnten diskutiert. Professor Dave Frame, Direktor des neuseeländischen Forschungsinstituts für Klimawandel an der Victoria-Universität, sagte, der gegenwärtige Ansatz sei durch den Versuch entstanden, klimarelevante Gase miteinander vergleichen zu können - in Form der CO2-Äquivalenz. Die soeben veröffentlichte Studie, die von Frame und Kollegen aus Victoria, der Universität Oxford und der Universität Reading in Großbritannien sowie dem norwegischen Zentrum für internationale Klima- und Umweltforschung mitverfasst wurde, zeige vor allem, dass die langfristigen Auswirkungen von Methan auf das Klima in der bisherigen Betrachtung überbewertet wurden. Methan hat eine starke Heizwirkung, ist aber kurzlebig, während CO2 eine schwächere, aber fast permanente Wirkung auf die Temperaturen hat
, sagte Frame. Im Grunde genommen ist CO2 ein Vorratsschadstoff, der sich in der Atmosphäre anreichert. Methan ist ein Strömungsschadstoff, der etwa ein Jahrzehnt nach dem Auftreten von Emissionen verschwindet.
Frame argumentierte, dass der bisherige Ansatz das Risiko birgt, bei Klimaschutzmaßnahmen die Methanemissionen anstelle von Kohlendioxid überzubewerten. Dies hätte fatale Auswirkungen für den Klimaschutz.
Derweil soll in Neuseeland eine unabhängige Kommission zum Klimawandel eingerichtet werden, deren Aufgabe es sein wird, zu prüfen, ob und inwieweit der Landwirtschaftssektor in das neuseeländische Emissionshandelssystem (ETS) einbezogen werden soll.
USA: Weitere 228 Millionen Dollar für das Coronavirus-Finanzhilfeprogramm
Das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) gab in der vergangenen Woche weitere 228 Millionen US-Dollar an Zahlungen im Rahmen des Coronavirus-Finanzhilfeprogramms (CFAP) aus. Bis heute hat das USDA mehr als 895 Millionen US-Dollar an CFAP-Zahlungen allein für Milchprodukte ausgegeben. Die gesamten CFAP-Zahlungen an alle Landwirte belaufen sich auf etwas mehr als 1 Milliarde US-Dollar. Etwa 15.222 Milchbauern haben bisher Zahlungen erhalten, was fast 50 Prozent der Gesamtzahl der Milchbauern des Landes entspricht. Die durchschnittliche Zahlung beläuft sich auf knapp 59.000 US-Dollar pro Betrieb.
Insektenschutz in der Kulturlandschaft nur in Kooperation mit den Landwirten
Anlässlich des 2. Runden Tisches Insektenschutz mit Bundesumweltministerin Svenja Schulze fordert der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, die Wirtschaftlichkeit der landwirtschaftlichen Betriebe stärker zu berücksichtigen: "Wir sind bereit, den Weg der weiteren Veränderung mitzugehen und noch mehr für die Artenvielfalt zu tun. Dieser Weg muss wissenschaftlich begleitet werden, eine Folgenabschätzung muss durchgeführt werden. Die Zukunftsfähigkeit der Betriebe, aber auch die Versorgungssicherheit mit hochwertigen, heimischen Lebensmitteln darf nicht vergessen werden. Ein Tunnelblick auf die pauschale Reduzierung des Pflanzenschutzes und auf eine Verbotspolitik ist auch für den Insektenschutz nicht hilfreich, wird aber zu einer deutlichen Schwächung der Betriebe führen. Insektenschutz ist in der Kulturlandschaft nur in Kooperation mit den Landwirten möglich. Rukwied kritisiert, das Aktionsprogramm konzentriere sich ausschließlich auf die Landwirtschaft und vernachlässige zentrale Probleme wie den ungebremsten Flächenfraß, Urbanisierung und Mobilität.
Podcast: "Mehr Tierwohl - Was Stallumbauten im Wege steht"
Viele Landwirte sind bereit, die Haltung von Nutztieren zu verbessern. Doch sie scheitern oft an bürokratischen beziehungsweise rechtlichen Hürden, beklagte der Deutsche Bauernverband. Das gipfelte sogar in dem Vorwurf an das Bundesumweltministerium, es bremse Tierwohl aus. Gerade Ausläufe für Tiere verursachen mehr Emissionen und stehen daher in Diskrepanz mit dem Emissionsschutzrecht.