19.06.2018rss_feed

Kastration: wer Fehler macht, muss sie auch wieder ausbügeln

Mit dem Ausstieg aus der betäubungslosen Kastration zum Ende des Jahres, haben sich Politik und Wirtschaft zuviel vorgenommen. Das wird nach Auswertung aller derzeit zur Verfügung stehenden Alternativen immer deutlicher. Insbesondere aber fehlt es an Abnahmegarantien durch den Handel. Der Markt für Jungeberfleisch scheint gesättigt, ein breites Bekenntnis des LEH zur Impfung gegen Ebergeruch fehlt und für Isofluran fehlt die Zulassung für eine Anwendung durch den Landwirt.
Und so wundert sich niemand, dass Niedersachsens Agraministerin Barbara Otte-Kinast beim 19. Bauerntag des VzF in Verden eine Fristverlängerung zum Kastrationsverbot ab 2019 zum Thema machte. Ähnlich klang es heute auf der Mitgliederversammlung der Zuchtorganisation German Genetik in Denkendorf aus dem Munde von Agrarminister Peter Hauk: Die Politik hat hier Mist gebaut. Die Politik muss hierfür auch gerade stehen, informierte er Sinn gemäß vor fast 100 Teilnehmern. Dabei hätte man aus der Legehennenhaltung lernen können: ein Ausstieg aus der Käfighaltung hat zu einem sinkenden Selbstversorgungsgrad mit Eiern, einer Verlagerung der Erzeugung in andere europäische Länder und zu massiven Eierimporten aus herkömmlichen Ställen geführt. So etwas sei Heuchelei.