17.12.2025rss_feed

Selbstversorgungsgrad bei Schweinefleisch – differenzierte Betrachtung nach Teilstücken zeigt Importbedarf auf

BRS Grafik Versorgung Mit Schweinefleisch Nach Teilstücken Teil 1

In der Berichterstattung wird regelmäßig darauf verwiesen, dass der Selbstversorgungsgrad bei Schweinefleisch in Deutschland trotz rückläufiger Produktion weiterhin bei rund 135 % liege. Demnach werden in Deutschland mehr Schweine gehalten, als für die Inlandsversorgung erforderlich wären. Mit den vermeintlich zu viel gehaltenen Schweinen ginge auch eine unnötig hohe Umweltbelastung einher. Tatsächlich wird damit jedoch eine hohe Versorgungssicherheit suggeriert, die in der Realität nicht gegeben ist.


BRS Grafik Versorgung Mit Schweinefleisch Nach Teilstücken Teil 2

Der Schlachtkörper eines Schweins liefert unterschiedliche Teilstücke in verschiedenen Anteilen. Die sogenannten Edelteile machen etwa 60 % des Schlachtkörpers aus, der Rest sind fett- und speckhaltige Teilstücke sowie Kopf, Pfoten usw. Ein erheblicher Teil des Schlachtkörpers wird in Deutschland kaum konsumiert, insbesondere Schweineköpfe, Pfoten und Schwänze. Sie finden überwiegend im Ausland eine Nachfrage. Gleichzeitig reicht die Inlandsversorgung mit Edelteilen wie Lenden, Filets und Schinken nicht aus. Marktexperten schätzen, dass der Selbstversorgungsgrad bei diesen Edelteilen bei etwa 80 % liegt. Der restliche Bedarf muss aus dem Ausland importiert werden.

Leider veröffentlichen die Behörden bislang keine offiziellen Berechnungen zum Selbstversorgungsgrad, die Schweinefleisch nach Teilstücken differenzieren. Der Bundesverband Rind und Schwein e. V. fordert deshalb entsprechende Analysen und Berechnungen, um ein realistischeres Bild der Versorgungslage in Deutschland zu erhalten und um politische und wirtschaftliche Entscheidungen fundierter treffen zu können.